Horror pur erwartete die zahlreichen Besucher im Maislabyrinth. Foto: Wagner

Mit drei Bands und jede Menge Gruselgestalten feiern Gäste Abschluss der Veranstaltung.

Horb-Rexingen - Unter dem Motto "Back to the Roots" ging das diesjährige Rock- und Horrorlabyrinth in seine letzte Runde.

Wie in den Anfängen sollte die Veranstaltung im kleineren Rahmen, familiärer und gemütlicher wirken. Auf die übliche große Bühne wurde daher verzichtet und die Bands konnten in direkter Nähe zum Publikum unter einem großen Pavillon aufspielen.

Sieben Jahre lang lieferte die Narrenzunft Rexingen regionalen Bands eine Auftrittsplattform und begeisterte mit der Sommerveranstaltung Musikfans aus Nah und Fern. Der über die Jahre hinweg zunehmende Arbeitsaufwand kann jedoch mittlerweile nicht mehr von den wenigen freiwilligen Helfern gestemmt werden. "Wir sind jetzt 20 Leute, die jeweils 150 Stunden an Arbeit investieren für diese Veranstaltung", verdeutlichte Maik Sothmann von der Narrenzunft.

Regionale Bands haben die Veranstaltung ausgemacht

Ferner würden die Geschmäcker der Mitglieder zum teil in verschiedene Richtungen laufen. Andere Konzepte, wie eine reine DJ-Veranstaltung wurden unter anderem intern vorgeschlagen. Dies würde sich jedoch nicht mit dem Sinn des Horrorlabyrinths decken. "Die regionalen Bands haben diese Veranstaltung ausgemacht", konstatierte Sothmann.

Woran es nie mangelte, waren freiwillige Akteure, die sich in schaurige Gewänder hüllten und den Gästen im Labyrinth Spaß und Schrecken zugleich bereiteten. So auch am Samstag: Insgesamt neun Horrorgestalten warteten in den dunklen Ecken des Labyrinths auf ihre Opfer.

Ebenso ließ sich noch auf die Schnelle eine Band finden, die als Opener der Veranstaltung auftrat. Am Dienstag formierte sich mit Paul Bruscella (Cajón), Jörg Bossenmaier (Vocals, Gitarre) und Frank Bossenmaier (Bass) noch eine neue Akustik-Band, die sich spontan als "Irish Carbomb" dem Publikum präsentierte. Nach nur zwei gemeinsamen Proben stellten die Musiker rasch ein Set zusammen, welches mit Songs von "Creedence Clearwater Revival" bis "Bastille" aufwartete. Was die Gäste anschließend zu Gehör bekamen, ließ auf weitere Auftritte der jungen Band hoffen. Die Stimme des Sängers fügte sich unter anderem gut in die Akustik-Version von "Snuff" (Stone Sour) ein und erinnerte stellenweise in den Tiefen an einen Brad Roberts (Crash Test Dummies). Dies wurde vor allem während der Darbietung von "What’s Up" (4 Non Blondes) deutlich, die die Band in ihrer eigenen Art gelungen interpretierte.

Mit großer Spannung wurde die Band "Reprieve" aus Altensteig von den Gästen erwartet. Mit ihrem kraftvollen Elektro-Rock sorgten die vier Akteure für gehörig Stimmung vor der Bühne. Sehr zügig bildete sich daher auch der erste Moshpit im Publikum wobei auch leidenschaftliche Headbanger voll auf ihre Kosten kamen. Auch die vier Musiker zeigten sich begeistert von der Atmosphäre des kleinen Rockkonzerts. "Wir wollten schon immer mal hier spielen", verriet Schlagzeuger Fabian Dürr dem Publikum und dankte dem Veranstalter für sein Engagement. "Für die Orga und all die ›Dudes‹ die hier arbeiten, cheer up for them", animierte die Band das Publikum.

Zum Finale präsentierte die Truppe ihre neue Singleauskopplung "Trending" und lud ihre Fans zum Abschluss zu einem gemeinsamen "Selfie" mit der Band ein.

Während sich die letzte Band des Abends für ihren Auftritt rüstete, konnten die Besucher von Weitem die Geräusche von Kettensägen und die Schreie der ahnungslosen umherirrenden Gäste im Maislabyrinth wahrnehmen. Schon der Eingangsbereich verursachte manchem Gast Gänsehaut pur. Ein schwarzer, nebeldurchfluteter Tunnel ließ die Besucher nicht erahnen, was sie erwarten sollte. Ein Zombie-Soldat, mehrere "Leatherface-Darsteller" oder auch eine entstellte Nonne lauerten in uneinsichtigen Ecken auf ihre Opfer.

Die einzige Verschnaufpause bot der inmitten des Labyrinths angelegte Friedhof, auf dem Untote sich aus ihren Gräbern herausgruben. Plötzlich wurden die Schreie der Besucher von den Klängen der Gitarren übertönt. Die "Sons of Sounds" luden zum letzten Tanz, beziehungsweise letzten "Pogo", beim Rock- und Horrorlabyrinth ein. "Ich habe gehört, es soll auch in den Wintermonaten in diesem Labyrinth spuken", verriet Roman Beselt (Vocals, Bass) den Gästen. Er habe von einer Frau in einem langen, weißen Nachtkleid erfahren, die dort ihr Unwesen treibt. "Ich weiß nicht was sie drunter trägt, aber sie ist alt und sehr gruselig", witzelte der Frontmann des Bruder-Trios. Während Schlagzeuger "H Beselt" sich mit kraftvollem Einsatz an seinem Instrument einbrachte, überzeugte vor allem Wayne Beselt mit seinem virtuosen Gitarrenspiel.

"Mir blutet so langsam richtig das Herz", musste Sothmann zugeben, als das Ende der Veranstaltung näher rückte. Dieses Ende wollten die "Sons of Sounds" noch ein wenig hinauszögern und heizten die Stimmung weiterhin kräftig an. Dennoch räumten die drei Brüder letztlich die Bühne und übergaben an "DJ Kleenex", der die Veranstaltung ausklingen ließ.