Sicherheitstraining in der Realschule: Die Schüler der 5b zusammen mit Instruktorin Birgit Weber (im Hintergrund) Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehrssicherheitstraining: Fünftklässler der Realschule werden für die Teilnahme im Straßenverkehr sensibilisiert

Jedes Jahr findet für die fünften und sechsten Klassen der Schulen das ADAC Verkehrssicherheitsprogramm "Achtung Auto" statt. So auch am Donnerstag im Horber Schulzentrum auf dem Hohenberg.

Horb. So kurz vor den Sommerferien ist es sicher nicht verkehrt, wenn man junge Leute wieder einmal an die grundlegenden Verhaltensweisen im Straßenverkehr erinnert. So beispielsweise, dass man ab und zu auch mal auf den Gehweg oder auf die Straße schaut und nicht nur stur auf das Display vom Smartphone. Wie schnell knallt man sonst in einen Fußgänger rein, läuft, wenn‘s richtig blöd kommt, gegen einen Laternenmasten oder liegt unter einem Auto.

"Wieso muss ich mich im Auto überhaupt anschnallen, und was ist eigentlich der Bremsweg?" Fragen, die für Kinder auch nicht immer ganz einleuchtend sind und zu denen ihnen die ADAC-Moderatorin Birgit Weber auf ganz anschauliche Weise die richtigen Antworten gab.

Fast 200 000 Schülerinnen und Schüler nehmen pro Jahr an diesem bundesweiten Verkehrssicherheitsprogramm teil. In Horb waren es die fünften Klassen der Realschule, die sich mit Theorie und Praxis des Straßenverkehrs auseinandersetzten.

Der erfahrene Instruktor stellte den Kids gleich zu Anfang der Trainingseinheit die Aufgabe, dass sie mal schätzen sollten, wo ein Fahrzeug zum Stehen kommt, wenn es mit 50 km/h angefahren kommt. Kleine rot-weiße Pylonen und zusätzliche Kreidestriche dokumentierten die unterschiedlichen Schätzstrecken, die sich die Kinder ausgedacht hatten. Die meisten von ihnen lagen mit ihrer Schätzung voll daneben. Nach einer ersten Demonstration erklärte Weber, wie man den Anhalteweg berechnet. "Ihr teilt die Geschwindigkeit durch zehn und nehmt dieses Ergebnis dann mal drei." Große Erleichterung herrschte bei dem aufgeregten Schülerhaufen, als die ADAC-Instruktorin erklärte, dass sie diese Formel nicht auswendig lernen brauchten, den das käme später in der Fahrschule nochmals ausführlich dran.

Ob die Kinder den weiteren Hinweis, dass sich der Anhalteweg jedoch verlängert, wenn sie ihre Eltern beim Autofahren ablenkten, überhaupt noch mitbekamen, ist nicht ganz sicher. Diese Info ging irgendwie unter, denn viel zu groß war die Freude darüber, dass jeder von ihnen als Beifahrer ein Bremsmanöver bei Tempo 30 erleben durfte. Nach dieser Vollbremsung war auch das Thema "Sicherheitsgurt" abgehakt. Besser straff im Autositz hocken, als mit dem Gesicht am Armaturenbrett kleben.

Sensibilisierung der Schüler

Die Idee, die hinter diesem Konzept steckt, ist die Sensibilisierung der Schüler auf die richtige Einschätzung des fließenden Verkehrs und die entsprechende Anpassung des eigenen Verhaltens an die unterschiedlichen Situationen des Straßenverkehrs. Und wie kann man so etwas besser lernen, als im Schutz eines Schulhofs, mit der Garantie, nicht überfahren zu werden, wenn man sich in seinen Einschätzungen verkalkuliert.

Nach dieser aktionsreichen Doppel-Schulstunde werden die Kids sicher ein wenig achtsamer am Straßenverkehr teilnehmen, ihre Eltern nicht mehr beim Fahren ablenken und freiwillig den Gurt, auch auf der Rückbank, anlegen.