Bürgerfragestunde: Hoffmann (Grüne) fordert Ansprechpartner im Rathaus für "vernachlässigten" Stadtteil

Braucht der Hohenberg endlich eine Stimme? Mehr Mitspracherecht? Oder einen Kümmerer? Wolf Hoffmann, Kreisrat der Grünen, meint: Ja.

Horb. In der Bürgerfragestunde im Gemeinderat am Dienstag forderte Hoffmann, der auf dem Hohenberg wohnt, das ein. "Ich habe das Gefühl, dass wir im Konzert der Stadtteile auf dem Hohenberg nur die Piccoloflöte spielen. Deshalb besteht Verbesserungsbedarf."

Dann listet er die Dinge auf, die seiner Meinung nach auf dem Hohenberg schieflaufen oder schiefgelaufen sind.  Hoffmanns Klageliste: "Warum wird das Regenüberlaufbecken an der Hohenberghalle seit Jahren nicht repariert? Früher hatte es nur ein Loch, jetzt sind es offenbar drei Löcher." Kann auf dem ungesicherten Straßenabschnitt vom Hohenberg beim Autohaus ahg zum Fußgängerüberweg am Real-Markt ein Fußweg angelegt werden?

Muss an der Engstelle der Nordringstraße oberhalb der Recyclingcontainer das Parken erlaubt bleiben, obwohl hier Busse oft dem Gegenverkehr begegnen, ohne vorbeifahren zu können? Hier würden nur drei Meter Straßenbreite bleiben!

Warum sei der Grünbewuchs an der Betonmauer der Bildechinger Steige "mutwillig zerstört" und die Wuchsflächen an der Mauer zu asphaltiert worden? Der Bewuchs sei vor Jahrzehnten der Kompromiss gewesen, nachdem  Bürger gegen den Abriss einer Kapelle, die der Betonmauer weichen musste, protestiert hatten.

Warum sind die Bürgersteige auf dem Hohenberg nicht barrierefrei? Hoffmann: "Ein weiterer Punkt ist der behindertengerechte Verlauf von Fußwegen. Wir haben das Pflegeheim dort. Das Wohnheim für Behinderte. An sehr vielen Stellen gibt es sehr hohe Bordsteine, deren Überwindung fast unmöglich ist."

"Wird mit der evangelischen Kirche gesprochen, um eine sinnvolle Nutzung des leer stehenden Kindergartens zu finden?" Hoffmann weiter: "Es ist unverständlich, warum es in der Kernstadt mehrere Apotheken gibt und auf dem Hohenberg keine einzige."

Dann kritisiert er den "Schildbürgerstreich" auf dem Sportplatz am Schulzentrum: "Dort ist der Zaun hinter den Fußballtoren doppelt so hoch wie hinter den Basketballkörben."

Hoffmann hat, so sagt er in der Bürgerfragestunde, mehrmals die Stadtverwaltung angesprochen. Rückmeldung gab es keine. Der Hohenberg-Bewohner: "Deshalb möchte ich Sie bitten, einen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung für diese Belange des Hohenbergs zu schaffen. Das kostet nicht einmal eine neue Stelle!"

Eine heftige Mängelliste: Oberbürgermeister Peter Rosenberger: "Mir ist es wichtig, zu betonen, dass diese Entscheidung der Gemeinderat zu treffen hat. Mir ist es wichtig, zu betonen, dass die Kernstadt der größere Stadtteil ist. Bei den Apotheken möchte ich der Legendenbildung vorgreifen: Apotheker sind freie Unternehmer. Sie entscheiden über Standorte. Sie haben den Hohenberg bisher verneint. Die Stadtverwaltung hat bisher nichts getan, was gegen eine Apotheke auf dem Hohenberg ist. Beim Basketballplatz kann ich sagen: Dort wird demnächst ein Netz installiert. Ein Zaun wurde dort aus optischen Gründen abgelehnt. Ich werde den Vorschlag aber mal mitnehmen."

ULH-Fraktionschef Hermann Walz hatte im Rahmen seines OB-Wahlkampfes vor gut einem Jahr schon einmal die Einrichtung eines Bezirks- oder Ortschaftsrates für den Hohenberg gefordert. Jetzt sagt er zu der Initiative von Wolf Hoffmann: "Ich unterstütze das Anliegen absolut!"