Bäume wie diese, die innen hohl sind, werden je nach Zustand als Palettenholz oder Hackschnitz verwendet. Foto: Feinler

Forstarbeiten: Erlensterben und Rossameisen setzen dem Wald bei Talheim und Eutingen zu. Straße noch gesperrt.

Horb-Talheim/Eutingen - Wie ein Streichholz fallen rund zehn Meter hohe Bäume auf die Kreisstraße im Eutinger Witthau, zwischen Eutingen und Talheim. Gehen die Forstarbeiten weiterhin gut voran, kann die Straßensperrung bis Silvester aufgehoben werden.

Tonnenschwere Maschinen des Forstbetriebs Häußler aus Unterschwandorf (Kreis Calw) sind gerade im Gemeindewald Eutingen und im Stadtwald Horb im Einsatz. Kaputte Bäume werden im Minutentakt gefällt und auf Plätzen gesammelt.

Zum einen soll durch die Forstaktion verhindert werden, dass die Straße seitlich zuwächst. Deshalb werden Büsche, Gestrüpp und kleine Bäume beseitigt, die bis zu drei Meter von der Straße entfernt sind.

Einige Bäume haben die Verkehrssicherheit gefährdet

Zum anderen werden Bäume gefällt, die eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellen könnten. "Wir haben einige Eschen, die vom Eschentriebsterben betroffen sind. Andere sind vom Schnee im vergangenen Winter abgebrochen, haben keinen Gipfel mehr und gehen kaputt.

Manche Bäume sind innen hohl und müssen ebenfalls weg", zeigt Förster Josef Dennochweiler zwei am Boden liegende Baumstämme. Der eine weist direkt nach der Rinne ein Loch auf. "Aus diesem kann man nur noch Hackschnitzel machen", deutet der Förster auf die fortgeschrittene Fäulnis hin. Der andere daneben sieht für das ungeschulte Auge eigentlich gesund aus. "Da haben sich Rossameisen ausgebreitet, vielleicht kann man das Holz noch für Paletten verwenden", urteilt Josef Dennochweiler. Nach einer kurzen Betrachtung holt er eine der rund 1,5 Zentimeter großen Rossameisen hervor. Sie gehören zu den größten Ameisen in Deutschland und züchten einen Pilz im Baum, von dem sie sich ernähren. Der Baum verdicke sich nach außen hin, wodurch die Krankheit erkennbar sei.

Der größte Anteil des gewonnenen Holzes aus der diesjährigen Forstarbeit gehe an ein großes regionales Sägewerk. Etwa 15 Prozent sind Hackschnitzel, die ein Bioenergiehof in Pfalzgrafenweiler bekommt. Das faule Holz werde ins Badische transportiert und dort für Paletten verwendet. Der Rest ist Brennholz. Alle fünf Jahre sind die Forstarbeiten durchzuführen. Josef Dennochweiler machte sich im Mai ein Bild von den Bäumen und vom Zustand des Waldes. Mit rosa Schrägstrichen wurden die Bäume gekennzeichnet, die weg müssen. Zwei Monate vor der Aktion beantragte er die Sperrung der Kreisstraße.

Da der Berufsverkehr in der Urlaubszeit abnimmt, wird zwischen den Jahren gearbeitet. "Wir müssen die Straße komplett sperren lassen, weil die Forstarbeiten für den Autofahrer sehr gefährlich werden können."

Kaum ausgesprochen, fällt auch schon der nächste Baum im Gebiet Ränkle um. Dieser Bereich wurde vom Sturm Lothar 1999 stark in Mitleidenschaft gezogen, was der Fläche heute noch anzusehen ist. Die Fällarbeiten erfolgen mit der Motorsäge, erklärt Josef Dennochweiler. Ein Vollernter könnte die Bäume, die einen Durchmesser bis zu 80 Zentimeter haben, nicht ummachen. Wo es nur geht, wird auf Arbeitserleichterung gesetzt. Ein hydraulisches Entastungsgerät sorgt für die schnelle Entastung.

Arbeiten kommen dank des trockenen Wetters gut voran

Beim Parkplatz Messtanne, bekannt als Parkplatz bei der Feuerwehrhütte, wurden einige Tannen gefällt. Fahrzeugfahrer bekämen so einen besseren Einblick beim Auffahren vom Parkplatz auf die Kreisstraße. Die Forstarbeiten gehen bei dem trockenen Wetter gut voran. In manchen Teilen wird bereits aufgeräumt. "Wenn das Wetter so bleibt, können wir unseren Zeitplan einhalten", freut sich Förster Josef Dennochweiler. Er schätzt, dass die Straße gegen Donnerstagnachmittag wieder frei ist.