Ein Teil der SPD-Kandidaten für den Horber Gemeinderat stellte sich am Freitagabend vor. Foto: Ganswind

Kommunalwahl: Alle bisherigen Stadträte treten wieder an. "Im Gemeinderat wird zu oft abgenickt".

Horb - Die SPD hat am Freitag 20 Kandidaten für den Horber Gemeinderat präsentiert. "Aus allen möglichen Gruppen, mit und ohne Migrationshintergrund, jung und alt", erklärte der Horber SPD-Chef Jerome Brunelle.

Nicht ganz voll ist die Liste geworden. Sechs Plätze bleiben frei. Dennoch zeigten sich die SPD-Verantwortlichen zufrieden. "Wir haben eine gute Mischung", erklärte Thomas Mattes, SPD-Fraktionsvorsitzende im Horber Gemeinderat. "Die Kandidaten sind aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen. Zwei sind unter 30, die beiden ältesten 64 und 65. Bei der OGL wird ja bekanntlich mit 74 durchgestartet." Damit spielte Mattes auf die Kandidatur von Grünen-Urgestein Kristina Sauter an.

Mattes und Brunelle unterstrichen, wofür die SPD im Horber Gemeinderat stehe. "Wir wollen, dass die Bildungschancen nicht vom Geldbeutel der Erwachsenen abhängig sind. Wir sind gegen den Flächenverbrauch. Wir wollen ein gesamtstädtisches Verkehrskonzept, einen vernünftigen Hochbrücken-Anschluss und sozialen Wohnungsbau."

Kämpferisch zeigte sich SPD-Stadträtin Viviana Weschenmoser: "Mich ärgert es, dass im Gemeinderat zu oft einfach abgenickt wird." Sie habe zuletzt eine Kontroverse im Gremium mit Oberbürgermeister Peter Rosenberger ausgefochten. Dazu stehe sie, auch wenn das manchem im Rat nicht gefalle. "Wir benötigen im Horber Gemeinderat kontroverse Diskussionen, die durch einen guten Moderator zu einem Kompromiss geführt werden. Da müssen wir alle dran arbeiten. Da nehme ich mich nicht von aus."

Sie ärgere beispielsweise, dass auf dem Kasernenareal eine Mitmachfläche angepriesen worden sei, die jedoch größtenteils ohne die Beteiligung der Bürger verplant worden sei.

Alle aktuellen Stadträte der SPD treten erneut an. Das sei ein sehr positives Zeichen, dass es in Sachen Harmonie in der Fraktion stimmt. Aber es gibt auch einige neue Namen auf der Liste. Erwartungsgemäß tritt Brunelle an. Er ist nach Mattes und Weschenmoser auf Platz drei der Liste, die im Reißverschlussverfahren aufgestellt ist. Männer und Frauen wechseln sich auf der Liste ab – solange Frauen auftauchen. Denn auch die Horber SPD kommt nur auf insgesamt fünf Frauen. Sirma Celik versucht den Einzug in den Rat im dritten Anlauf. Susanne Gaiffi und Stephanie Rigotti haben es ebenfalls schon einmal probiert. Studentin Rameza Monir kandidiert zum ersten Mal.

Neu auf der Liste ist auch der aus vielen Vereinen bekannte Manuel Hellstern, der auch Elternbeiratsvorsitzender der Gutermann-Grundschule ist. Eine Besonderheit ist auch, dass Vater und Sohn gleichzeitig für den Horber Gemeinderat kandidieren. Jürgen Grassinger, Ortsvorsteher von Isenburg und lange Jahre im Gemeinderat, hat seinen Sohn Johannes "politisch angesteckt". Neu dabei ist auch Victor Eweka, Nachbar von Jerome Brunelle: "Er hat mich damals zu den ›Horber Weltbürgern‹ gebracht."

Info: Die SPD-Kandidaten

Die SPD nominiert folgende Kandidaten: 1. Thomas Mattes, 2. Viviana Weschenmoser, 3. Jerome Brunelle, 4. Sirma Celik, 5. Albrecht Dietz, 6. Susanne Gaiffi, 7. Jürgen Grassinger, 8. Rameza Monir, 9. Uwe Klomfass, 10. Stephanie Rigotti, 11. Benjamin Breitmaier, 12. Manuel Hellstern, 13. Leif Brackelmann, 14. Michael Zatti, 15. Herbert Isdebski, 16. Michael Gaumnitz, 17. Johannes Grassinger, 18. Victor Eweka, 19. Paul Huber, 20. Dieter Rominger-Seyrich.