Der Musikverein Nordstetten ehrte in seiner Hauptversammlung langjährige Mitglieder. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Trotz aller Schwierigkeiten hat der Musikverein Nordstetten alle Termine gemeistert

Nach wie vor hat der Musikverein Nordstetten mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Dennoch war es den Musikerinnen und Musikern gelungen, zahlreiche Termine, Auftritte und Feste gut zu meistern.

Horb-Nordstetten. Der Musikverein spielte bei den verschiedenen Anlässen im Ort, wie am Weißen Sonntag, an Fronleichnam, an Allerheilgen und beim Volkstrauertag oder auch beim Dorffest im August. Sehr gut kam auch das Weihnachtsliedersingen unterm Weihnachtsbaum an, bei dem der Musikverein für weihnachtliche Stimmung sorgte. Schriftführerin Kornelia Ragnit war aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen, sodass das vergangene Jahr vom Vorsitzenden Joachim Schäfer in Kurzform wiedergegeben wurde. Schäfer hatte bereits im vorigen Jahr seinen Vorsitz abgeben wollen, sich aber dann bereit erklärt, das Amt kommissarisch weiterzuführen. Nun, so Joachim Schäfer, sei endgültig Schluss. Seine Gesundheit ließe eine weitere Amtszeit nicht mehr zu. Er habe im letzten Jahr einige Gespräche mit potenziellen Mitgliedern geführt, aber nur Absagen erhalten.

Kassierer Rainer Bok konnte mit dem finanziellen Ergebnis nicht ganz zufrieden sein. Die Kasse schloss mit einem kleinen Minus ab. Der Hauptgrund lag in dem schlecht besuchten Frühjahrsfest, besser war das Ergebnis beim Singen unter Weihnachtsbaum. Man sieht, wie wichtig die eigenen Festivitäten für die Kasse sind.

Orchesterchef Georg Schlotter hatte eine schlechte und eine gute Nachricht. Die schlechte war, das vier Jugendliche sich abgemeldet und ihre Instrumente zurückgegeben haben, positiv war, dass drei Jugendliche weiter dabei geblieben sind. Er möchte die drei motivieren, die D1-Prüfung abzulegen. Erfreulich ist auch die Resonanz auf die angekündigte Flötengruppe, die eine Menge Interessierte gebracht hat. Für die Stammkapelle konnte man ein neues Mitglied begrüßen. Georg Schlotter freute sich, dass man in der Lage gewesen sei, alle Termine, ob kirchlich oder weltlich, zu bewältigen.

Eine große Belastung für die Musiker seien die vielen Fasnetsveranstaltungen, und man müsse sich überlegen, ob man in Zukunft alle übernehmen könne, wenn die Musiker nicht verstärkt würden. Positiv ist für den Orchesterchef die Kameradschaft im Verein, er wünschte sich aber auch, dass die Aktiven sich mehr für den Verein engagieren. Dirigent Volker Wälde meinte, für die kleine Besetzung habe man viele Termine wahrgenommen und positiv bewältigt.

Ortsvorsteherin Edith Barth meinte, die Jugend ist die Zukunft, es sei der richtige Weg für den Fortbestand des Vereins, die Jugendarbeit zu forcieren, und der richtige Schritt sei die neue Flötengruppe. Sie meinte, es wäre ein armer Ort, wenn man keinen Musikverein mehr hätte. Bei der Verleihung des Verdienstkreuzes letzte Woche, bei der die Bläsergruppe des Musikvereins gespielt hatte, habe man ihr zu diesem Musikverein gratuliert.

  Wahlen

Ortsvorsteherin Edith Barth, die die Wahl leitete, meinte, sonst habe sie immer eine Liste der Kandidaten, die sich zur Wahl stellen würden. Sie stellte daher die Frage, wer bereit wäre, das Amt des 1. Vorsitzenden und des Schriftführers zu übernehmen. Zum Schriftführer erklärte sich Ludwig Beuter für ein Jahr bereit und wurde einstimmig gewählt. Da die Gespräche im Vorfeld einen Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden zu finden, ergebnislos verlaufen waren, versuchte Barth, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. Mehrere Personen wurden vorgeschlagen, lehnten aber ab. Auch nach einer Pause, in der die Ortsvorsteherin verschiedene Personen ansprach, konnte niemand für die Nachfolge gewonnen werden. Somit bleibt der Vorsitz vakant. Bis auf Weiteres führt der 2. Vorsitzende Patric Bücker kommissarisch den Verein. In absehbarer Zeit soll in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erneut versucht werden, einen Vorsitzenden oder eine Vorsitzende zu finden.

  Ehrungen

Peter Kreidler vom Blasmusikkreisverband Freudenstadt war gekommen, eine Reihe von langjährigen, verdienten Mitgliedern zu ehren. Die Ehrennadel in Bronze erhielten Sandra Pittermuz und Gabi Randecker für 10 Jahre passive Mitgliedschaft. Bereits 20 Jahre unterstützen Marina Bok, Rainer Hierath, Helmut Maier, Reinhard Schulze und Rainer Wagner den Verein und konnten die Ehrennadel in Silber entgegennehmen. Zu Ehrenmitgliedern des Musikvereins wurden Helmut Faßnacht und Friedrich von Lips für 50 Jahre passive Mitgliedschaft ernannt und erhielten die Ehrennadel in Gold mit Diamant. Bei den aktiven Musikern erhielt Marcel Kronenbitter die Bronze Nadel für 10 Jahre und Thomas Pfeiffer für 20 Jahre die Silberne Ehrennadel. Bereits 40 Jahre aktiver Musiker ist Reiner Bok, der auch seit 1994 Kassier ist. Er erhielt die Ehrennadel in Gold mit Diamant sowie den Ehrenbrief. Georg Schlotter ist seit 1958 Mitglied im Verein. Bis heute ist Georg Schlotter die Seele des Vereins. Er spielt mit viel Freude die Trompete, war eine Zeit lang 2. Vorsitzender, ist Vizedirigent, Ausbilder und als Orchesterleiter tätig. Für die 60 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielt Georg Schlotter die Ehrennadel in Gold mit Diamant und den Ehrenbrief. Er wurde zum Ehrenmitglied im Kreisverband Freudenstadt ernannt.