Holger Dopp freut sich, dass die Kakteen im Horber Kakteengarten den Winter so gut überstanden haben. Archiv-Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Pflanzen stehen laut Holger Dopp "ausgezeichnet im Wachstum" / Weit mehr als 2000 Blütenknospen haben sich gebildet

Horb. In den vergangenen Wochen hörte man von vielen Gartenfreunden immer wieder, dass die knackig-kalten Februarwochen an vielen Pflanzen heftige Frostschäden verursacht haben, weil die Monate Dezember und Januar viel zu mild waren. Dem Horber Kakteengarten hat der Frost nicht zugesetzt.

Die für die Jahreszeit viel zu milde Witterungsphase im Dezember und Januar hatte ein wenig Frühjahrsaktivitäten vorgegaukelt, sodass der harte Frost im Februar zwangsläufig zu Schäden führen musste.

Der Empfinger Kakteenspezialist Holger Dopp hatte natürlich ebenfalls erhebliche Bedenken, ob seine im Freien kultivierten winterharten Kakteen diese erheblichen Temperaturschwankungen schadlos aushalten. Trotz seiner mehr als 50-jährigen Erfahrung mit seinen dornigen Lieblingen sammelt auch er Jahr für Jahr neue Erkenntnisse, die er in Zucht und Pflege und in seine Büchern sinnvoll einfließen lässt.

"Alles in allem, eine erstaunlich geringe Ausfallquote!"

Aber zum großen Erstaunen von Dopp haben seine im Freiland kultivierten winterharten Kakteen nicht mehr Ausfälle als in den vergangenen Jahren – Ausfälle, die durch zu viel Feuchtigkeit, durch Schneckenfraß oder durch andere Erkrankungen entstehen können. "Alles in allem, eine erstaunlich geringe Ausfallquote!", so Dopp. "Und was wurde von vielen Besuchern des Kakteengartens während der Gartenschau alles prophezeit: vom Totalverlust der Kakteen bis ›das kann eigentlich nicht funktionieren‹."

Die winterharten Kakteen im Horber Kakteengarten stehen laut Dopp ausgezeichnet im Wachstum, sogar teilweise besser als die Mutterpflanzen in der Empfinger Sammlung von Dopp. In Horb haben einige Opuntia-Gruppen so reichlich Knospen angesetzt, dass selbst ein erfahrener Kakteenspezialist wie Holger Dopp nur staunen kann.

"Wenn man die Zeit investieren und alle sichtbaren Knospen zählen würde, könnten sicher weit mehr als 2000 Blütenknospen zusammenkommen", zeigt sich der Empfinger Experte begeistert. Eine derartige Wachstums- und Knospenentwicklung sei natürlich von vielen Faktoren beeinflusst. Zum einen ist es der optimale Standort an diesem Sonnenhang in Horb, aber zum anderen ist es auch eine geschickte und vorausschauende Auswahl der Pflanzen, die – abgesehen von wenigen Ausnahmen – von Dopps seit Jahrzehnten ungeschützt im Freien kultivierten Mutterpflanzen in Empfingen stammen.

Aber auch die diversen Berichte über diese großartige Kakteengarten-Anlage in Horb in verschiedenen Zeitschriften und in der Fachliteratur bestätigen, dass der Kakteengarten in den nächsten Jahren zum festen Besichtigungsbestandteil in Horb und Umgebung werden dürfte.

Dopp bestätigt: "In zahlreichen Briefen äußern sich Besucher des Kakteengartens geradezu begeistert." Eine Rollstuhlfahrerin aus Heilbronn, die durch die Unterstützung von Holger Dopp den Kakteengarten besichtigen konnte, schreibt: "Nicht nur Ihre ganz persönliche Hilfe macht mich so überaus dankbar, sondern auch das, was Sie in diesem Kakteengarten geleistet haben." Ein Herr aus Schaffhausen schreibt: "Meine Frau und ich sind begeistert! Wissen eigentlich die Bürger in Horb Ihre Arbeit zu schätzen?" Und ein Oberstudienrat in Ruhestand aus Hannover: "Ich habe alle Kontinente bereist und wirklich viel gesehen, aber wenn man in Ihrem Kakteengarten steht, begreift man die Welt nicht mehr so richtig. Das ist alles so schön und mit so viel Liebe und Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse dieser wunderschönen Pflanzen angelegt. Ich bin einfach nur begeistert!"

Dopp will freilich, dass die Begeisterung für diesen Kakteengarten weiterbesteht, deshalb ist er von Juni bis einschließlich Oktober jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Weitere Besichtigungszeiten für den Horber Kakteengarten und für die Sammlung in Empfingen müssen unter Telefon 07485/17 79 vereinbart werden. Vor allem größere Gruppen und Schulklassen sollten sich rechtzeitig anmelden. Darüber hinaus können auch Vorträge und Pflegeseminare für Kakteen vereinbart werden, die durch ihren sehr persönlichen Zuschnitt besonders beliebt sind.