Ein Tierkadaver, der gestern Nachmittag an einem blauen Band im gestauten Neckar oberhalb des Klappwehres hing, rief die Polizei auf den Plan und lockte auch ein paar Schaulustige an. Foto: Hopp

Totes Schaf an Klappwehr erregt Aufsehen. Mit Kunststoffband am Geländer festgebunden.

Horb - Ein kopfüber im Wasser hängender Tierkadaver am Klappwehr beim neuen Wasserkraftwerk führte am Dienstagnachmittag zu einem Polizeieinsatz. Einige Schaulustige warfen einen Blick auf den grausigen Fund, der an einem blauen Kunststoffband am Geländer hinter dem Maschinenhaus des Wehres angebunden war. Das Band war um die Hinterbeine des Tieres gewickelt, das bereits im Zustand der Verwesung war.

Mitarbeiter des Wasserwerks hatten den bereits stinkenden Kadaver bei einer Routinekontrolle gefunden. Über die Herkunft des Fundes rätselte die Polizei gestern noch. "Das ist wirklich mysteriös. Wir werden sehen, was der Bauhof rauszieht", meinte Polizeihauptmeister Raynald Jährling.

Wenige Minuten später herrschte jedoch zum Teil Klarheit: Bei dem zunächst nicht eindeutig zu identifierenden Kadaver handelte es sich um ein Schaf. Nachfragen ergaben, dass der Bauhof das Tier mit dem Gurt am Geländer gesichert hat, nachdem Mitarbeiter der Stadt versucht hatten, das tote Tier aus dem Wasser zu ziehen. Es war ihnen nicht gelungen, es vollständig zu bergen. "Der Kadaver wird morgen früh mit Hilfe eines Lkw rausgezogen. Von Hand konnte er nicht geborgen werden, da er voll Wasser war", berichtet Alfred Hertkorn, Betriebsleiter des Bauhofs.

Dass ein Tierkadaver am Neckarufer angeschwemmt wird, ist eher eine Seltenheit, meint Hertkorn. Woher das Tier kommt, kann bisher nur vermutet werden. Walter Görlich, Referent für Kriminalitätsbekämpfung bei der Polizeidirektion Freudenstadt, hält es für möglich, dass das Tier aus einer Herde stammte, entlaufen und dann zu Schaden gekommen war. "Vielleicht meldet sich noch ein Schäfer, der ein Tier vermisst. Eine Anzeige wegen Diebstahls liegt uns bisher ebenfalls noch nicht vor", berichtet Görlich.