Die Kandidaten der FD/FW bei ihrem Umgang durch die Horber Innenstadt Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahl: FD/FW stellt Wahlprogramm bei Umgang durch Horb vor / Baustellen besichtigt

Beim Umgang durch die Kernstadt schauten sich die Kandidaten der FD/FW Projekte an und sprachen über ihr Wahlprogramm.

Horb. Durchaus etwas stolz merkte der Chef der Horber FD/FW Fraktion Alfred Seifriz beim einstigen "Waldner-Areal" an, dass diese Gruppierung mit 26 Frauen und Männern in die Kommunalwahl am 26. Mai zieht und von denen beim folgenden Umgang zu Sanierungs-Hotspots in der Horber Unterstadt knapp die Hälfte vor Ort war. Hinzu gesellten sich noch einige interessierte Bürger.

Zunächst standen die Topthemen für die Kommunalwahl an, die von Seifriz angesprochen wurden: Kulturelle Einrichtungen stärken, Wohnbau- und Gewerbegebiete ausweisen, Ehrenamt und Vereine fördern, Willkommenskultur für Gäste und Neubürger; ÖPNV ausbauen, Potenzial des Kasernenareals nutzen, solide Finanzen, Sicherheit und Sauberkeit in der Gesamtstadt, Ansiedlung von Hausärzten und Fachärzten unterstützen, Freizeit- und Sportangebote ausbauen, Schaffung von Plattformen für Jung und Alt und ganz besonders "die Verödung der Innenstadt stoppen".

Und vor so einer ehemaligen Ruine traf man sich: nämlich beim früheren Olympia-Kino, wo nun das Betreute Wohnen entsteht. Doch bis dahin war es ein weiter Weg, denn lang passierte dort nichts, auch aufgrund juristischer Streitereien.

Das Wort erteilte vor der Neubebauung des vormaligen "Waldner-Areals" Seifriz zunächst einmal dem Dettinger Bauunternehmer Heinz Sieber, der die aktuelle Situation aufzeigte und gerne auf Fragen jedweder Art einging. Sieber sprach selbst von einer vorherigen Ruine, aus welcher sein Neubau nun in der Endphase des Entstehungsprozesses angelangt ist. Der Bau-Experte aus Dettingen ging zunächst auf die schwierige und aufwendige Gründung des Areals ein, welche notwendig war, weil es sich in dieser Gegend um früheres Schwemmland handele. Nach den Pfählen wurde über diesen eine 60 Zentimeter starke Betonplatte eingebracht, auf welcher das künftige Horber Vorzeige-Projekt in Sachen altersgerechtes Wohnen ruht.

Heinz Sieber betonte dabei die Notwendigkeit von städtebaulichen Maßnahmen, gerade in der Unterstadt. Er befürchtet, "dass diese stirbt, wenn nicht bald etwas passiert". 38 Wohneinheiten stünden hier den künftigen Eigentümern zur Verfügung, und stolz fügte er an, "dass die meisten bereits verkauft sind". Er bedauert etwas, dass das Richtfest "leider nicht mehr vor Ende Mai klappt", aber ab Anfang Juni könnten sich die Horber darauf einstellen.

Ihn freue ganz besonders, dass die Horber die stetigen Baufortschritte wohlwollend zur Kenntnis nahmen und auch davon sprächen, dass das Gebäude von der Optik und vom Stil her gut an diese Stelle im Herzen der Stadt passe. Auch Seifriz, die Kandidatinnen Andrea Haigis, Silke Wüstholz, Sabine Götz und Margarete Rebholz sowie Gast Gerhard Löffler pflichteten dem Dettinger Bauunternehmer gerne bei. Auf Seifriz’ Frage, wann Sieber mit einem Einzug im neuen Haus rechne, wagte der Maurermeister diese Vorhersage: "Ich hoffe, dass dies noch vor Weihnachten machbar sein wird."

Weiter ging es zu einem Sorgenkind der Stadt: zum Lotzer-Haus. Und einem weiteren Projekt, dem gegenüber liegenden und gerade im Umbau befindlichen Haus von FD/FW-Kandidatin Christel Berner-Haipt.

Sie erläuterte "als Mitentwicklerin des Projekts" den Stand der Dinge und klärte über die spätere Nutzung des Gebäudes im Zentrum der Stadt auf, in welchem der ins Einkaufszentrum umgesiedelte Müller untergebracht war. Die vier Etagen verfügen über je 200 Quadratmeter Fläche, auf denen nun diverse Wohnungen entstehen. Ganz stolz ist Berner-Haipt über das 135 Quadratmeter große Dachgeschoss, in welchem eine -Wohngemeinschaft genügend Platz vorfinde.

Fehlende Laufkundschaft

Während sich niemand aus verschiedenen Gründen zum Lotzer-Haus, dem aktuellen Schandfleck mitten im Herzen der Stadt, äußern wollte, erklärte Sieber, dass er sich im Fruchtkasten sehr gut ein Ärztehaus "mit ein paar Parkplätzen und einem Café zum Kanal hin" vorstellen könnte.

Abschießend stattete die Polit-Tour noch einen Besuch bei Anette Houri in deren neu eröffnetem "Horber Lädle" in der Neckarstadt ab und Peter Woikowski erinnerte sich daran, "dass aus dem ersten Stock hier meine erste Eisenbahn kam", meinte er mit Blick auf das ganz früher hier heimisch gewesene Spielwarengeschäft. Aufgefallen ist Houri in der Zwischenzeit freilich dies: "Seit der Müller hier weg ist, fehlt die Laufkundschaft", eine Aussagen, über welche noch leidenschaftlich weiter diskutiert wurde.