Ein Ingenieurbüro erklärt jetzt, woher die Rostflecken kommen. Foto: Lück

Von Stadt beauftragtes Ingenieurbüro urteilt über Parkhaus Marktplatz. "Einwandfreier Zustand" konstatiert.

Horb - Nutzer und Passanten des Parkhauses Marktplatz hatten sich über den Zustand des Gebäudes gewundert. Jetzt schon Rost? Ist das normal? Aufgrund unserer Berichterstattung beauftragte die Stadt ein Ingenieurbüro, das nun das Ergebnis präsentiert.

Auch CDU-Gemeinderat wurde misstrauisch

Kann es sein, dass die Metallstreben des 1,7 Millionen Euro teuren Parkhauses schon nach vier Jahren rosten? Auch CDU-Gemeinderatsfraktionschef Michael Keßler erklärte auf Anfrage: "Das Thema ist es sicherlich wert, dass man sich dem Baupfusch-Verdacht annimmt. Ich bin kein Jurist. Aber für mich ist die Frage entscheidend: Hat die Stadt beim Parkhaus Marktplatz das auch in der Qualität und Ausführung bekommen, die vereinbart wurde?"

Diese Fragen sind nun geklärt, wie die Stadt in einer Pressemitteilung, bekannt gab. Das beauftragte Ingenieurbüro gibt demnach Entwarnung: "Bei der senkrechten Fassadenbekleidung am Parkhaus Marktplatz handelt es sich um sendzimir-verzinkte und kunststoffbeschichtete Stahlblech L-Winkelprofile. Die Ausführung der Bleche entspricht den in der Ausschreibung geforderten Ausführungs- und Qualitätsstandards. Weder bei der Abnahme der Leistungen am 30. Mai 2014, noch zum gegenwärtigen Zeitpunkt, gab es einen Grund, die Leistungen an der Fassade durch das planende Ingenieurbüro und die Technischen Betriebe der Stadt Horb zu bemängeln."

Montage-Abrieb für Roststellen verantwortlich

Auch die Roststellen werden erklärt. Bei der Verarbeitung und insbesondere bei der Montage der Metallteile seien Schrauben mit selbstschneidendem Gewinde verwendet worden. "Die hierbei entstehenden Späne und Stäube können korrodieren und sich an der Fassade oder an den konstruktiven Bauteilen absetzen. Dies ist insbesondere in den ersten Jahren nach Fertigstellung derartiger Fassaden zu beobachten. Weder tragende Konstruktionen noch funktionale Bauteile werden hiervon beeinträchtigt."

Insofern sei die Fassade "in einem erwartungsgemäß einwandfreien Zustand". Handlungsbedarf im Hinblick auf erforderliche Sanierungsarbeiten sieht das beauftragte Ingenieurbüro IWB und die Technischen Betriebe der Stadt nicht. Dementsprechend handelt es sich bei den ausgeführten Leistungen nicht um Baupfusch, sondern um ordnungsgemäß erstellte und nicht zu beanstandende Bauleistungen.