Tempo-Chaos in Bildechingen: Mitten im Ort steht das Ortsschild, und keine 20 Meter weiter fängt die 70 km Zone an. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Ständige Tempowechsel in Bildechingen sorgen für Diskussionen / Vorschlag liegt auf dem Tisch

Ho rb-Bildechingen. Die Temporeduzierung durch den Ort, die hohen Geschwindigkeiten, die trotzdem vereinzelt gefahren werden, einige neuralgische Gefahrenpunkte und der tödliche Unfall mit einer Fußgängerin in der 70 km/h-Zone vor wenigen Wochen veranlassten den Ortschaftsrat auf Bitte von Peter Zimmermann, nochmals die Gesamtsituation zu überdenken.

Momentan sieht eine Fahrt – von Eutingen kommend – durch Bildechingen Richtung Horb geschwindigkeitstechnisch so aus: Ab dem Ortschild Bildechingen muss man den Buckel hoch auf 30 km/h abbremsen. Bis zum Rathaus vor gilt weiter Tempo 30. Ab dann in den Nachtstunden von 22 Uhr bis sechs Uhr in der Frühe weiterhin 30 km/h, tagsüber kann man aber 50 km/h fahren. Keine 20 Meter nach dem Ortsausgangschild, das noch weit vor der unteren Einfahrt zur neuen Siedlung auf Höhe des Autohauses steht, gilt dann Tempo 70 km/h. Gut 200 Meter weiter in Richtung Horb darf man auf der B14 die maximal zulässige Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometer fahren und 350 bis 400 Meter weiter – Abzweigung "Rauer Grund" beziehungsweise, geradeaus Richtung Horb – sind nur noch 60 km/h zulässig.

Von Ratseite aus möchte man in dieses Geschwindigkeits-Wirrwarr Struktur bekommen. Deshalb der Vorschlag an die Verkehrsschau, dass man Tempo 50 km/h bis mindestens zur Einfahrt Mühlbergstraße – besser bis ganz ans Ortsende – beibehält und ab dort den Verkehr mit 70 km/h, besser noch 60 km/h, die paar hundert Meter runter bis zur sowieso schon ausgewiesenen 60er-Zone rollen lässt.

Passend zu diesem Beratungspunkt schaute man sich die Ergebnisse von zwei Geschwindigkeitsmessungen an. Wie bekannt, sind inzwischen die beiden stationären Blitzer wieder voll funktionsfähig und bei einer Messung vom 13. bis 20. Februar wurden 20 429 Fahrzeuge erfasst, von denen 242 eine Verwarnung und fünf ein Bußgeld bekamen. Der Schnellste war hier in der 30er-Zone mit 60 km/h unterwegs. Beim gleichen Blitzer, nur in die Gegenrichtung, wurden vom 20. bis 27. Februar 29 979 Fahrzeuge erfasst. 386 bekamen eine Verwarnung, 14 Fahrzeughalter zahlen ein Bußgeld und der Schnellste war hier in der 30er-Zone mit 75 km/h unterwegs. Bei einem täglichen Verkehrsaufkommen von über 14 000 Fahrzeugen ist diese Erhebung jedoch noch recht zufriedenstellend und zeigt, dass sich die meisten Verkehrsteilnehmer an die vorgegeben Geschwindigkeit hält.