Nicht viel los vor dem Horber Krankenhaus – aber auch in der Klinik geht es schleppend voran. Foto: Ganswind

Reha in Horb mit Startproblem. Trotz Schließung der Akut-Klinik soll sich Defizit kaum verringert haben.

Horb - Nach der endgültigen Schließung der Akut-Klinik kommt die Geriatrie nicht so richtig in Gang. Und es ist noch immer kein Chefarzt in Sicht.

KLF-Geschäftsführer Peter Mast: "Momentan führen wir intensive Gespräche mit drei Kandidaten für die Position des leitenden Arztes. Es hat sich trotz der Zusammenarbeit mit einem renommierten Personalberatungsbüro gezeigt, dass Fachärzte mit Schwerpunkt Geriatrie nur sehr schwer zu gewinnen sind."

Auch der in der Horber Gerüchteküche auftauchende Willi Daiß, der schon einmal in Horb die Klinik für geriatrische Rehabilitation geleitet hatte, ist kein erneuter Kandidat. Mast: "Herr Daiß wird nicht Chefarzt in Horb werden. Er ist derzeit auch nicht aktiv bei der KLF gGmbH tätig."

Und auch der Standort Horb findet bei den Interessenten offenbar nicht den gewünschten Zuspruch. Mast: "Leider hat uns eine sehr gute Bewerberin kurz vor der Einigung abgesagt, da sie in ihrem derzeitigen Haus bleiben möchte, obwohl sie von unserem Konzept sehr überzeugt war."

Immerhin scheint sich beim Oberarzt für die geriatrische Reha in Horb was zu tun. Mast: "Wir stehen mit einem Facharzt mit langjähriger Erfahrung in der geriatrischen Rehabilitation kurz vor einem Vertragsabschluss als Oberarzt."

Dennoch geht es weiter mit der geriatrischen Reha in Horb. Laut Mast wurde vor kurzem die Station 2 in Betrieb genommen. Der KLF-Geschäftsführer: "Die Belegung ist noch nicht dort, wo wir hin wollen, aber sie zeigt steigende Tendenz. Wir haben aber kaufmännisch vorsichtig auch mit einer steigenden Belegung bis zum Jahresende und nicht mit einer sofortigen Vollbelegung diskutiert."

Die geriatrische Reha in Horb läuft also wohl schleppend an. Wie zu hören ist, gilt das wohl auch für die gesamte KLF. Obwohl durch Gutachten versprochen worden war, dass durch die Schließung der Akut-Klinik Horb das Jahresergebnis der KLF auf einem Defizit von fünf Millionen Euro landet, soll dies laut Geschäftsbericht 2013 nicht gelungen sein.

Angeblich soll das Defizit der KLF immer noch bei gut sieben Millionen Euro im Jahr 2013 gelegen haben. Auch die Halbjahreszahlen 2014 sollen keine Trendumkehr zeigen.

Die Defizit-Zahl von acht Millionen Euro jährlich wurde in der Klinik-Diskussion als Grund angegeben, um die Akut-Klinik in Horb zu schließen. Sie allein würde ein Defizit von drei Millionen Euro erzeugen (wir berichteten). Dann müsste das KLF-Minus im Jahr 2013 rechnerisch bei fünf Millionen Euro liegen.

Eine offizielle Bestätigung für diese Zahlen gibt es noch nicht. KLF-Geschäftsführer Peter Mast sagt: "Leider kann ich Ihnen den Bericht 2013 und die Halbjahreszahlen 2014 noch nicht zur Verfügung stellen, da diese Informationen zunächst im Oktober im Kreistag präsentiert werden. Sie werden sicher verstehen, dass zunächst der Gesellschafter informiert werden muss, bevor wir an die Öffentlichkeit gehen können."

Falls sich die Informationen des Schwarzwälder Boten bestätigen, könnte es noch schwieriger für die KLF werden. Die versprochene Defizit-Senkung durch die Schließung der Akut-Klinik in Horb ist offenbar nicht eingetreten.

Wie sieht es dann mit den Zukunfts-Szenarien aus? Halten sie wirklich, was sie versprechen? Das Gutachterbüro teamplan, so wurde im Frühjahr 2014 bekannt, hatte vier Investitionsszenarien berechnet, um den Standort Freudenstadt zukunftsfähig zu machen.

Demnach müssten zwischen 67 und 97 Millionen Euro investiert werden, um das Krankenhaus dort zukunftsfähig zu machen (wir berichteten).

Diese Investitionen müssen teilweise ganz oder teilweise über die Kreisumlage gestemmt werden. Und die wird von den Kommunen bezahlt. Machen die Bürgermeister im Kreis das Spiel noch weiter mit?