Unser Bild zeigt (von links) Pfarrer Josef Gerz, Marion Mengis, Bürgermeister Thomas Noé und Architektin Stephanie Faiß-Langheinz beim Jubiläumsfest des Felldorfer Kindergartens. Fotos: Bieger Foto: Schwarzwälder-Bote

Generationen von Felldorfer Bürgern haben einen Bezug zum prägenden Gebäude / Feier zum 25-jährigen Bestehen

Von Ambros Bieger

Starzach-Felldorf. "Dieses Haus war nicht nur in den letzten 25 Jahren die zweite Heimat der Felldorfer Kinder: schon ab 1889 gingen viele Felldorfer hier zur Schule", so die Leiterin Marion Mengis von der "Villa Sausewind" bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen des Kindergartens.

Zudem wurden die jüngst neu gestalteten Bereiche im Garten, der Küche und im Inneren gesegnet.

"Alle Felldorfer stehen mit diesem Hause, das bis 1972 als Schule diente, in irgendeiner Verbindung", sagte Marion Mengis – dies wurde deutlich, als gefragt wurde, wer hier zur Schule ging, wer seine Kindergartenzeit hier verbracht habe, wer als Eltern, Großeltern, Tanten oder Onkel hier täglich ein Kind herbrachte oder wer als Vereinsmitglied hier schon beheimatet war.

Für die Kindergartenleitung ist klar: Dieses Gebäude strahlt eine besondere familiäre Atmosphäre und Geborgenheit aus. Das sei eine wichtige Voraussetzung, damit sich Kinder schnell in einer neuen Umgebung eingewöhnen. "Geborgenheit entsteht durch tragfähige und vertrauensvolle Beziehung", so Marion Mengis, die seit 2000 den Kindergarten leitet.

Schon längst keine Orte der Aufbewahrung für Kinder mehr

Sie wies auch auf die großen pädagogischen Veränderungen in den vergangenen 125 Jahren seit der Inbetriebnahme des Gebäudes hin. "Kindertagesstätten sind heute mehr als Orte der Aufbewahrung – vorbei sind die Zeiten, wo die ›Kindertanten‹ für die Kinder planten – heute steht die Partizipation und Selbsttätigkeit der Kinder im Vordergrund." Und sie meinte: "In Zeiten von Ganztags-, U3-Betreuung und sinkenden Kinderzahlen gelten wir bei einigen sicher als ›Retrokindergarten‹ oder gar als Auslaufmodel. Ich kann Ihnen aber eins mit Gewissheit sagen: Außer dem Gebäude ist bei uns nichts ›retro‹". Mengis weiter: "Unser Leitgedanke ist: In Geborgenheit miteinander Lernen für heute und morgen. Wir wollen und müssen zukunftsfähig bleiben."

Bürgermeister Thomas Noé erinnerte an die vielen Umbaumaßnahmen, die aus dem Schul- ein Kindergartengebäude machten. "Allein in den vergangenen zehn Jahren haben wir rund 36 000 Euro investiert und Sanierungsarbeiten für rund 150 000 Euro sind angelaufen." Er kündigte an, dass in Felldorf in naher Zukunft auch Kinder unter drei Jahren aufgenommen werden. "Kinder sind unsere Zukunft, jede Förderung zahlt sich später aus." Verbunden mit Worten des Dankes und der Anerkennung überreichte er dem Kindergarten einen Radio-Player und lobte das Personal für dessen großen Einsatz. "Bei euch ist es immer heimelig und gemütlich".

Die neu gestalteten Bereiche; Garten, Küche und Ruheraum segnete Pfarrer Josef Gerz. Sein Wunsch: "Hier sollen Kinder in Geborgenheit den Freiraum finden, der für ihre individuelle Entfaltung notwendig ist". Gemeinsam wurde zum Abschluss "Lobe den Herren" gesungen.

Im Anschluss an den offiziellen Festakt hatten die Kinder im Bürgersaal zu einer Aufführung eingeladen. Als Blumen, Gärtner oder Tiere verkleidet, werkelten sie in Gottes buntem Blumengarten. Sie pflanzten und säten, gossen und ernteten, vernichteten Unkraut und pflegten. Dabei sangen sie miteinander fröhliche Lieder, tanzten bunte Reigen und nahmen die vielen Zuschauer mit in die schöne, bunte Sommerzeit.