Was summt denn da? Eden Volohonsky weiht Schüler der Werkrealschule Horb, Außenstelle Eutingen, in die Geheimnisse der Imkerei ein. In der Holzkiste befand sich ein Bienenvolk. Fotos: Schülke Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesweite Aktion "Das grüne Klassenzimmer" hat bereits 40 Schulklassen an die Gartenschau gelockt

Von Christof Schülke

Horb. Wer hätte gedacht, dass sogar eine Familie von Horber Bienen an einer außergewöhnlichen Art von Unterricht beteiligt ist, die seit Eröffnung der Gartenschau stattfindet. "Das Grüne Klassenzimmer" macht Schule, im wahrsten Sinne des Wortes. Schulklassen aus dem gesamten Land sind willkommen.

Eine hölzerne Kiste von der Größe eines Aktenkoffers ist alles, was Eden Volohonsky braucht, um einer Gruppe von Fünftklässlern der Werkrealschule Horb, Außenstelle Eutingen, zu erklären, wie es eine Biene schafft, Wachs zu produzieren.

Dass die Kiste voller Bienen ist, ahnen die Kinder bereits, die beim Marmorwerk unter dem Vordach stehen und dem Imker zuhören. "Wenn wir sie jetzt alle hier freilassen, dann fliegen sie bis zu drei Kilometer weit weg, und wir müssen bis zum Abend warten, bis sie wieder zurückkommen. Deshalb machen wir das nachher im Imkergarten."

Eden Volohonsky, Vorsitzender des Bezirksimkervereins Horb, ist in Horb als leidenschaftlicher Imker bekannt, der es versteht, sein Hobby lebendig zu vermitteln. Das Gleiche gilt für einige andere ehrenamtliche Helfer der Klassenzimmer-Aktion, in Horb unter anderem Studenten des Hesse-Kollegs, mit denen Volohonsky zusammenarbeitet.

Wie die Förderungsgesellschaft der Landesgartenschauen mitteilt, sind es in Horb mehr als 40 Unterrichtsthemen, die von 80 Referenten betreut werden. 200 bis 300 Schulklassen aus dem gesamten Land werden während der Gartenschau erwartet – 40 waren bereits da.

Hier eine kurze Themenübersicht: "Der Traumgarten in der Kiste", "Vermehrung von Pflanzen", "Gemüse und Kräuter im Garten" sowie Begegnungen mit Tieren, die auf dem Gartenschaugelände daheim sind. Die Ministerien des Landes bringen sich mit gesellschaftlich-sozialen Themen in den Unterricht ein, der für die Klassen 1 bis 13 konzipiert ist: Bionik, Polizeiarbeit, Suchtgefahren oder der Umgang mit Mikroskopen.

Doch zurück zu den Eutinger Schülern, die ihre Ohren an den hölzernen Kasten drücken, um das Summen der Bienen zu hören. Lehrerin Kathrin Gulde und ihr Kollege Eckhard Kiefer loben "Das grüne Klassenzimmer". Kiefer ist bereits zum dritten Mal in Horb dabei. "Der Vorteil ist, dass viel aus der Praxis zu sehen ist. Es wäre schwierig, solch ein Thema im normalen Unterricht zu vermitteln. Dazu fehlt die Ausrüstung." Klar, die wenigsten Schulen haben eine eigene Imkerei.

Ein Ziel der Aktion: alle sollen etwas Nützliches für ihr Leben mitbekommen. "Nachhaltige Förderung unserer Mitglieder" nennen das die baden-württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken, die "Das grüne Klassenzimmer" unterstützen. Dieter Walz, Vorstand der Volksbank Horb-Freudenstadt, erklärt im Namen der Banken: "Wir unterstützten hier in Horb etwas, wo es konkret darum geht, die Nachhaltigkeit mit Herz und Hand zu fördern." Oberbürgermeister Peter Rosenberger war der Aspekt "Lernen durch Erleben" wichtig. "Deshalb wollten wir das ›grüne Klassenzimmer‹ unbedingt an die Gartenschau bekommen."

Weitere Informationen: Weitere Schulklassen sind im "grünen Klassenzimmer" willkommen, auch von Förderschulen.Telefon 0711/72723460www.bwgruen.de