Bei der Siegerehrung des Entenrennens, von links: Helga Draxler (2. Platz), Jürgen Grassinger, Jan Zeitler, Linus Baiker (Sieger), Yvonne Bläse (3. Platz) und Günther Kuch. Foto: Schwarzwälder-Bote

Renaturierung: Bachfest setzt Schlusspunkt eines Projekts, das in der Bürgerschaft breit diskutiert wurde

Es ist geschafft. Jahrzehntelang floss der Isenburger Bach durch unterirdisch verlegte Dolen. Jetzt plätschert er wieder offen durch das Tal. Dies wurde jetzt mit einem zünftigen Bachfest gefeiert.

Horb-Isenburg. Der Ortschaftsrat Isenburg hatte zur Hockete bei den Pumphäuschen eingeladen. Ortsvorsteher Jürgen Grassinger begrüßte und stellte fest, dass an dem freigelegten Isenburger Bach viele Erinnerungen hängen. Viele ältere Mitbürger wissen noch, wie er vor der Verdolung geflossen ist. Der Isenburger Bach ist eine Ausgleichsmaßnahme für das Gewerbegebiet Hohenberg.

Grassinger erinnerte sich noch an viele Bürgerversammlungen und Diskussionen um notwendige Grundstückverkäufe für die Renaturierung. Letztendlich hatte die Stadt Horb alle Grundstücke aufgekauft. Nach Abschluss der Maßnahme wird entschieden, ob Grundstücke verpachtet oder wieder verkauft werden.

Jetzt geht es darum, den Bach erlebbar zu machen. Die Kosten für die Renaturierung betragen 240 000 Euro.

Um 16.30 Uhr hieß es für 100 Enten "da Bach na", die vorab für eine Startgebühr von einem Euro verkauft worden waren. Der Erlös soll dem Nabu zugute kommen. Für dieses Entenrennen waren zehn Preise gesponsert worden. Während dem Entenschwimmen durften die Kinder mit Stecken nachhelfen, wenn eine Ente im Schilf hängen blieb. Nach einigen Minuten ging Nr. 14 als erste Ente ins Ziel. Diese hatte Linus Baiker auf den Weg geschickt, der damit den ersten Preis gewann.

Bürgermeister Jan Zeitler nahm die Siegerehrung vor. Vorab richtete er noch ein Grußwort an die Anwesenden. Zeitler sprach nochmals die Renaturierung als Ausgleichsmaßnahme für das Gewerbegebiet Hohenberg an. Der Bach war verdolt. Er wurde offengelegt und in seinem natürlichen Verlauf wieder hergestellt. Außerdem wurde eine Verzahnung des Baches mit seinem umgebenden Gelände vorgenommen. Zeitler rechnet für die Schlussrechnung sogar mit 300 000 Euro an Kosten.

Für die interessierten Gäste gab es noch eine kleine Broschüre mit dem Titel "Historische Übersicht des Isenburger Tals", erarbeitet von Historiker Hans-Peter Müller aus Empfingen, Paul Häcke und Ralph Löffler.