Dieses Holz-Kunstwerk symbolisiert die Horber Partnerstadt Salins-les-Bains. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Frankreich-Wahl: In Salin-les-Bains haben Linke und Rechte die Nase vorn / Aupperle hofft auf Europafreund als Gewinner

Horb/Salins-les-Bains. Die Wahlen in Frankreich beschäftigen auch einige Horber. Vor allem, da mit der französischen Stadt Salin-les-Bains eine enge Städtepartnerschaft gepflegt wird.

Die Stadt mit rund 4200 Einwohnern liegt im Jura. Im Gegensatz zum Großteil von Frankreich, der sich zwischen Emmanuel Macron- und Marine Le Pen-Wählern teilt, hat in Salin-les-Bains Jean-Luc Melenchon (23,67 Prozent) das Rennen gemacht.

Der Linke-Kandidat der Bewegung "La France insoumise", des "unbeugsamen Frankreichs", lag bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Horbs Partnerstadt etwas vor der rechtspopulistischen Le Pen, die 22 Prozent der Stimmen holte. Dahinter liegt der Konservative François Fillon (21,57), Macron liegt nur auf Platz vier mit 20,15 Prozent. Für das ganze Departement "Jura" geht Marine Le Pen als Siegerin hervor. Entscheiden wird sich die Wahl nun voraussichtlich am 7. Mai, wenn es eine Stichwahl zwischen Le Pen und Macron geben wird.

Für Holger Aupperle, der gemeinsam mit seiner Frau Heidi für den städtepartnerschaftlichen Austausch zuständig ist, bleibt es auch nach mehr als 25 Jahren Freundschaft mit den Franzosen sehr schwer einzuschätzen, wie die Stichwahl ausgehen wird.

"Wie mit der AfD in Deutschland, mobilisiert Le Pen in Frankreich – quer durch alle Gesellschaftsschichten – die Unzufriedenen. Dabei argumentiert sie fast demagogisch." Aupperle hofft, dass Macron gewinnt – und damit kein europafeindlicher Kandidat. "Sonst sehe ich schwarz für die Franzosen", prophezeit der Horber Zahnarzt.

Was die deutsch-französische Freundschaft innerhalb der Städtepartnerschaft angehe, sei diese nie großartig von politischen Themen tangiert worden. "Das hatte weder für uns noch die Franzosen wirklich Bedeutung, obwohl die Freundschaften teilweise sehr tief gehen."

Dementsprechend glaubt Aupperle nicht, dass sich der Wahlausgang direkt auf die Partnerschaft auswirken wird. Im Herbst, 6. bis 8. Oktober, ist wieder ein Besuch der Franzosen hier in Horb geplant. Dann hoffentlich immer noch in aller Freundschaft.