Lecker Erdbeerkuchen oder Eisbecher: Die Besucher genossen die entspannte Atmosphäre. Foto: Hopp

Riesen-Nachfrage bei sommerlichen Temperaturen. Veranstaltung rund um leckere Frucht.

Horb - Die Erdbeere ist scheinbar einfach, aber gut. Genau wie das fünfte Erdbeerfest auf dem Marktplatz! Das Konzept: Musik, Kunst - und vor allem die Erdbeere.

Bürgermeister Ralph Zimmermann: "Für mich als Kind gab es in dieser Zeit im Garten im‘mer nur zwei Sachen, auf die ich gewartet habe: Das Radieschen und die Erdbeere. Wobei die Erdbeere immer die Frucht der Versuchung war und ist! Ich bin sehr dankbar für die Initiative Marktplatz, dass sie hier das Potenzial für ein zweites Frühlingsfest geschaffen hat!"

Georg Djuga von der Marktplatz-Initiative hat auch Kritik an der Stadt: "Wir fragen uns, ob wir auch etwas von dem reichhaltigen Blumenschmuck aus der Unterstadt auf den Marktplatz bekommen können."

Für diese süßen Träume – tolle Palmen statt Standard-Blumen auf Europaletten – gibt es allerdings eine Abfuhr. Zimmermann: "Das Erdbeerfest strahlt so viel aus, dass es hier keinen Blumenschmuck wie in der Unterstadt bedarf." Das stimmt. Aber nur an diesem Tag.

Denn: Der Marktplatz ist voll, weil die köstliche Frucht in allen Variationen lockt. Immer wieder müssen Helmut Kipp und seine Mitarbeiter die Sonnenschirme zurechtrücken, damit die vielen Besucher die Köstlichkeiten auch im Schatten genießen können. 28 Grad. Doch viele setzen sich auch auf die schattigen Steintreppen und -stufen rund um den Marktplatz - und jeder hat was leckeres in der Hand.

"Morgenland" mit der ersten Kostprobe

Lammkebap im Fladen – serviert vom Morgenland. Dem syrischen Restaurant, welches Mitte Juni in der alten Buß eröffnen wird. Der einzige Stand, an dem es sich nicht um die rote Frucht dreht. Helmut Burbach serviert zusammen mit Georg Djuga Il Fragolo – gemuste Erdbeeren mit Prosecco. Beide sagen: "Wir haben so viel zu tun, wir haben keine Zeit, selbst etwas zu trinken." Burbach: "Mir tut das Kreuz weh vom vielen zubereiten!"

Die vielen Gäste – sie genießen einfach. Beispielsweise die Ramazotti-Damen aus Weitingen. Haben nicht nur extra einen Gäste-Becher für den Schwabo-Reporter dabei, sondern auch jede Menge guter Laune. Nach dem Einschenken gesteht die Ramazotti-Signora: "Wir in Weitingen sind die Chefinnen des Gäus. Normalerweise gehen wir immer nach Obernkirch, doch diesmal haben wir uns das Tal mit Horb ausgesucht." Köstlichkeiten, die locken.

Die kleine Isabelle hat sich extra ein Erdbeer-Kleid angezogen und genießt erst mal das leckere Eis von Kipp. Die kleine Maja dagegen hat sich gleich eine ganze Schale Erdbeeren gesichert. Nach und nach lascht die Kleine Früchtchen für Früchtchen weg – und abgegeben wird nur an die Mama!

Dazu liefern Jürgen Sesterheim und Christof Schülke vom "Music & Song Café" entspannte Klänge wie "Guantanamera" – auch das, was nichts mit den köstlichen roten Früchten zu tun hat, begeistert. Beispielsweise wie der Salat aus Spargel und Erdbeeren vom Gasthaus Adler in Dettingen. Ab kurz nach eins gibt es ihn nur noch mit Erdbeeren. Gottfried Hipp: "Da war so eine riesige Nachfrage, dass uns der Spargel ausgegangen ist. Jetzt servieren wir ihn nur noch mit Erdbeeren!"

Das macht auch Doro Jakubowski. Sie führt ihr Schneewittchen in der "Erdbeerfest-Version" auf. Erst wird Schneewittchen mit einem Tuch in den Schlaf geschickt, bis es von den Feen Julia und Katharina Wagner aus Dettingen wieder erweckt wird. Womit? Natürlich mit dem Duft und dem Geschmack einer Erdbeere. Dann versucht es die böse Mutter mit einem Apfel.

Klar, der ist natürlich kritisch und schickt Elisabeth Kaiser, die erst skeptisch riecht, als Schneewittchen ins Koma. Doch die beiden Feen kriegen das Gift-Stückchen wieder raus. Und Königsmutter Doro Jakubowski und ihre Tochter Schneewittchen versöhnen sich. Die Königsmutter ruft eine großes Versöhnungsfest aus – im Schloss des Marktplatzes mit jeder Menge Erdbeerkuchen! Einfach märchenhaft. Doro Jakubowski: "Wir wollen die Erdbeere noch einmal mehr in den Raum rücken durch unser kleines Spiel."

Bruno Raible besorgt 40 Stiegen Erdbeeren

Und das hat funktioniert. Bruno Raible hatte 40 Stiegen frische Erdbeeren morgens aus Oppenau besorgt. Er sagt: "Das Erdbeer-Schneewittchen löste einen Nachfrage-Boom aus. Jetzt habe ich nur noch die Schalen, die hier in den letzten beiden Steigen sind."

Und was sagt Helmut Kipp zur Bilanz? Als der Schwarzwälder Bote ihn befragen will, steht er gerade hinten in den Räumen und macht noch mal neue Erdbeer-Leckereien fertig. Die Horber sind richtig heiß auf die Erdbeerleckereien – bestes Zeichen für ein gelungenes Fest!