Im Horber Krankenhaus sollen nächstes Jahr drei neue Ärzte eine 24-Stunden-Notfallversorgung gewährleisten. Foto: Hopp

Noch immer kein 24 Stunden-Notdienst in Horb. Peter Mast verspricht: Ab 2015 soll es mit Notfall-Versorgung klappen.

Freudenstadt/Horb - Warum dauert das so lange? Die KLF hat es noch immer nicht geschafft, ein Konzept für einen 24 Stunden-Notfalldienst in Horb aufzustellen. In der Kreistagssitzung wurde herbe Kritik laut. Der Beschlussvorschlag sei "entbehrlich".

Vor fast zwei Jahren wurde das Konzept im Kreistag zusammen mit der vorläufigen Schließungsentscheidung für die Akut-Klinik in Horb beschlossen. Doch bis heute ist nichts passiert.

Kreisrat Wolfgang Kronenbitter (Freie Wähler) sagte am Montag in der Sitzung des Kreistags: "Der Umgang mit diesem fraktionsübergreifenden Antrag wurde suboptimal aufgearbeitet. Der Kreistagsbeschluss findet keine Beachtung." Bereits mit Schreiben vom 5. Mai sei der Antrag gestellt worden. "Der heutige Beschlussvorschlag enthält überhaupt keine inhaltliche Aussage und ist entbehrlich."

KLF-Geschäftsführer Peter Mast begründete: "Die Kündigung der bisher leitenden Ärztin Frau Varga zum 31. März 2014 kam überraschend. Zum 1. April begann ein neuer leitender Arzt. Die Zusammenarbeit wurde Mitte April wieder beendet." Seitdem seien Leihkräfte im ärztlichen Dienst im Einsatz, um den stationären Betrieb der geriatrischen Reha zu sichern.

Die Honorarkräfte konnten nicht für die nächtliche Ambulanzversorgung – die die Anlaufstelle für Notfallpatienten sein sollte – "gewonnen werden".

Doch für Anfang des nächsten Jahres verspricht Mast Besserung: "Ab dem 1. Januar 2015 haben wir einen leitenden Arzt und zwei Oberärzte, dazu zwei Assistenz-Ärzte für Horb eingestellt. Mit dieser ärztlichen Besetzung können wir eine 24-Stunden-Notfallversorgung gewährleisten."

Landrat Rückert: Die Zwischenlösung war ein Notnagel

Landrat Klaus Michael Rückert: "Ich kann nachvollziehen, dass Sie damit nicht zufrieden sind. Es gab Probleme im ärztlichen Bereich, und die Zwischenlösung war für uns ein Notnagel. Auch ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden."

Doch selbst mit den neuen Ärzten Anfang 2015 ist noch längst nicht alles erledigt. Denn die Geriatrische Reha mit 55 Betten ist noch nicht zugelassen. Laut Mast soll am 12. November ein Gespräch mit Kassenvertretern stattfinden. Danach will die KLF mit der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg über die Vergütung einer 24-Stunden-Notfallversorgung verhandeln. Doch bisher gehen die Verhandlungen mit der KV wohl nur schleppend. Mast: "Diese Gespräche sind entscheidend für die Vergütung und Zulassung." Dazu haben die bisherigen kassenärztlichen Notfallpraxen in Freudenstadt und Nagold Bedenken, weil es weniger Vergütung geben könnte.

Landrat Rückert: "Niemand hätte Probleme, wenn die Patienten in Horb statt in Freudenstadt behandelt werden würden. Mir persönlich ist das Jacke wie Hose. Wir setzen alles daran, das im Januar 2015 ans Netz zu bringen."

Margarethe Rebholz (Freie Wähler) fragte, ob man immer noch die Zusage von niedergelassenen Ärzten in der Raumschaft Horb hat, diesen hausärztlichen Notdienst abzudecken. Mast sagte dazu: "Da müssten wir noch einmal nachfragen."

Der Schwarzwälder Bote hatte auch die einschneidenden Folgen für die Patienten bei der Neuorganisation des augenärztlichen Notdienstes aufgedeckt. Hier fühlt sich die KLF hilflos. Geschäftsführer Mast: "Wir haben stationär keinen Versorgungsauftrag für augenärztliche Behandlungen. Deshalb sind uns da die Hände gebunden."

Die KLF will nach den Verhandlungen mit der kassenärztlichen Vereinigung offenlegen, ob der 24-Stunden-Notdienst in Horb den Landkreis zusätzliches Geld kosten wird oder nicht.