Burgfräulein Olga freute sich über ihre Befreiung. Foto: Schwarzwälder-Bote

Höllenfeuer und Drachenblut: Die Stadtbücherei organisiert eine Ritterrallye.

Horb - Die Ritter hielten Einzug in das Horber Ferienprogramm. Sie kämpften jedoch nicht mit Morgenstern und Schwert, agierten nicht in glänzender Rüstung, sondern mit Worten, Kombinationsgabe und Geschicklichkeit. Esther-Annie Dietz von der Horber Stadtbücherei lehnte sich mit ihrem rund zweistündigen Kinderferienprogrammangebot nahe an die mittelalterliche Stadtgeschichte Horbs an und veranstaltete am Freitagnachmittag eine "Ritterliche Büchereirallye".

Bevor es für die einzelnen Gruppen an die eigentliche Aufgabe ging, bekamen sie von Esther-Annie Dietz – quasi zum aufwärmen – noch eine Geschichte aus der guten alten Ritterzeit vorgelesen. Am Anfang war die Beachtung, besonders bei den größeren Jungs noch recht verhalten, aber je weiter man in die Story des Ritters "Jo-Jo von Igelfuss" vordrang, desto größer wurde das Interesse bei allen Kindern. Ritter Igelfuss wurde darin vom furchtbaren Ritter "Schwarzhorn" zum Duell aufgefordert, das er nur durch die Hilfe des Zauberers Neoprastus, der das Turniergeviert mit Blitzeis in eine Rutschbahn verwandelte, gewann.

So vorbereitet machten sich die 18 Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren in fünf Gruppen auf den Weg, um im Bürgerkulturhaus verschiedene Stationen zu durchlaufen. Sechs schwere Aufgaben galt es zu bewältigen. Darunter der Kampf mit dem Drachen, der sich nur durch ein laut vorgelesenes Gedicht besiegen ließ. Wer dem Drachen entkommen konnte, stand bald vor der nächsten Aufgabe. Über den Sumpf der Verzweiflung mussten die Gruppenteilnehmer kommen, dann das Meer der Ungewissheit bezwingen um später durch das Höllenfeuer zu kriechen.

Wer das geschafft hatte, konnte anschließend die Burgfrau zu Horb – gespielt von Olga Gebhard – aus der Gefangenschaft im Turm befreien. Bei einer parallel laufenden Schatzsuche galt es zudem, in Büchern Teile eines Puzzles zu finden, das am Schluss die Schatzkarte ergab, die die Kids brauchten, um dem Weg zum Rittermahl, dem ritterlichen Gelage, zu finden.

Obwohl die neunjährige Nina den Drachen recht langweilig fand – "der schwätzt ja" – und einer der größeren Jungs lieber zum Ritterturnier mit der Maschinenpistole angetreten wäre, also ganz ohne Waffen, waren die Kinder durchgängig mit Feuereifer dabei, ihre Aufgaben zu lösen.

Die Stadtbücherei war mit lautem Kindergeschrei erfüllt, überall wurde nach den Lösungswörtern gesucht und die Freude war groß, wenn eine Gruppe ihre Aufgabe erfüllt hatte und zur nächsten wechseln konnte. Am Ende des aktionsreichen Nachmittags war das Ziel erreicht, der Drachen, hinter dem sich Philipp Dietz verbarg, besiegt, das Burgfräulein befreit und die Schatzkarte komplett zusammengesetzt.