Der Nabu räumt am Samstag die Wacholderheide oberhalb von Mühringen ab. Foto: Lambert Straub Foto: Schwarzwälder Bote

Arbeitseinsatz: Nabu Horb geht gegen Verbuschung der Wacholderheide oberhalb von Mühringen vor

Als letztes Gebiet vor der Winterpause räumt der Naturschutzbund Horb traditionell die Wacholderheide oberhalb von Mühringen ab.

Horb-Mühringen. Früher wurden Wacholderheiden wegen ihrer Nährstoff-Armut nur als Schaf- und Ziegenweiden genutzt. Die Tiere haben mit dem Maul, aber auch mit den Hufen Gras und Büsche kurz gehalten. Wacholder, Disteln, Schwarzdorn waren für die Tiere wegen der Stacheln weniger interessant.

Fläche wird abgerecht und das Heu wird auf Planen abwärts gezogen

Der Schäfer hatte an seinem Schäferstab nicht nur den Haken, mit dem er den Tieren nach den Füßen angeln konnte, sondern am anderen Ende auch die Schäfer-Schippe. Damit schlug er Büsche und Wacholder-Ausläufer ab. So entstand die einzigartige Besiedlung. Eine Vielzahl von Pflanzen, Insekten und Vögeln haben dort ihre Heimat. Heute gelten Wacholderheiden als artenreichste Biotopform in Mitteleuropa. Um zu verhindern, dass diese offene Heidelandschaft oberhalb von Mühringen verbuscht, pflegt der Nabu dieses Gelände.

Vergangenes Jahr erhielten die Mitglieder Unterstützung durch die Landespolitik. Der Landtagsabgeordnete Norbert Beck und Staatssekretär Andre Baumann gaben Einsichten in die politische Richtung der Landesregierung. Aber nicht nur verbal, sondern auch ganz bodenständig haben die Politiker in die Hände gespuckt und beim Abräumen der Trockenwiese geholfen. "Am Ende waren wir alle bei wunderbarem Wetter stolz auf unsere Leistung und konnten uns bei einem zünftigen Vesper erholen", teilt der Nabu mit.

Es ergeht eine Einladung an alle, die sich für den Erhalt der Natur im Allgemeinen und dem sehr wertvollen Biotop Wacholderheide einsetzen wollen. Die Fläche wird abgerecht und das Heu wird auf Planen abwärts an den Straßenrand gezogen, wo es von einem ortsansässigen Bauern abgeholt wird. Auch für Familien mit Kindern ist das ein Heidenspaß, die Kleinen dürfen auf der Heuplane mitrutschen. Im Anschluss an die Arbeit, gegen 12 Uhr, gibt es das traditionelle Vesper auf der Fläche. Arbeitsgeräte und Handschuhe stellt der Nabu, sicheres Schuhwerk sollte selber mitgebracht werden. Die Helfer treffen sich am Samstag, 20. Oktober, um 9 Uhr am Nabu-Haus in der Weingasse in Horb, ortsansässige Helfer können auch direkt ab 9.15 Uhr zur Wacholderheide nach Mühringen kommen. Ein zweiter Termin ist am folgenden Samstag, 27. Oktober, geplant.