Bald schlemmen statt schlingen: Symbolischer Spatenstich an der Gutermann-Grundschule für Anbau.
Horb - "Stein auf Stein, Stein auf Stein, die Mensa wird bald fertig sein", sang der Chor der Gutermann-Grundschule beim Spatenstich auf dem Schulhof. Schon lange wurde eine Mensa für die Schule gefordert, jetzt wird sie tatsächlich gebaut.
In den Ferien rollen die Bagger an, spätestens im September nächsten Jahres soll die Mensa an der Gutermann-Grundschule fertig sein. Sie wird zwischen die beiden bestehenden Schulgebäude gebaut, die dadurch miteinander verbunden werden. Bisher führt eine Brücke in einem oberen Stockwerk vom alten zum neuen Schulgebäude. Die Kosten des Neubaus: 430.000 Euro. Weil gleichzeitig das Rektorat vom Keller in den ersten Stock verlegt wird (Kosten: 130.000 Euro) und Betreuungsräume hergerichtet werden (100.000 Euro), summieren sich die Kosten auf 660.000 Euro, wie Oberbürgermeister Peter Rosenberger (großes Foto: Zweiter von rechts) berichtete.
"Die Mensa hat schon eine lange Geschichte, obwohl sie noch gar nicht da ist", sagte er den Schülern, die am Montag im Schulhof den symbolischen Spatenstich, an dem auch mehrere Gemeinderäte beteiligten, beobachteten. Sabine Peter hatte sich schon bei ihrer Einsetzung als Rektorin im März 2015 wie schon ihr Vorgänger eine Mensa für die Grundschule gewünscht. Seit 2007 läuft an der Bildungseinrichtung der Ganztagesbetrieb, auf den das mehr als 110 Jahre alte Gebäude nicht ausgerichtet ist.
Derzeit nehmen nach Angaben der Schulleiterin Sabine Peter die rund 80 Kinder des Ganztagsbetriebs ihr Mittagessen in einem ehemaligen Klassenzimmer ein, in dem aber nur 24 Kinder Platz finden. Daher wird im "Vierschichtbetrieb" gegessen, wie Rosenberger gestern sagte.
Die Elternbeiratsvorsitzende Juliana Adam hält den Neubau für besonders wichtig. "Wir müssen sehen, dass die Schüler endlich Esskultur lernen", sagte sie beim Spatenstich. Bisher können sich die Schüler ihren Informationen nach beim Essen keine Zeit lassen. "Man muss schnell essen und wieder raus", berichtet Adam.
Schulleiterin Peter bestätigt die Situation und hofft, dass die Schüler bald ohne Drängeln der nächsten hungrigen Schicht essen können. Wenn es genug Platz gibt, könnten sich auch Kinder, die ihr eigenes Vesper mitbringen, dazusetzen, sagte sie. Elternbeiratsvorsitzende Adam erwartet, dass durch die dann entspanntere Situation auch mehr Kinder das Mittagessen in Anspruch nehmen als bisher. Das Essen wird auch im künftigen Neubau nach Informationen der Schulleitung voraussichtlich von derselben Firma geliefert wie bisher.
"Es war unstrittig, dass die Mensa hermuss", sagte auch Rosenberger am Rande des Spatenstichs. Die Schüler sollen seiner Aussage nach perfekte Bedingungen zum Lernen haben, wofür auch eine Mensa wichtig sei. Mit dem Essenssaal sei die Gutermann-Grundschule für die nächsten Jahre gerüstet. Er wünschte Kindern und Lehrern gute Nerven, falls es laut wird – denn die Sommerferien reichten nicht aus, um die Mensa fertigzubauen. Im September werden die Kinder eine Baustelle im Schulhof vorfinden.
Der feierliche Spatenstich wurde von der Bläserklasse unter der Leitung von Laszlow Papesch, vom Chor unter Leitung von Carolin Reich sowie von der Schülergruppe "Drums Alive" unter Leitung von Bernhard Fieler musikalisch bereichert.
Info: Der lange Weg zur Mensa
2007 begann der Ganztagsbetrieb im Rahmen eines Modellprojekts an der Gutermann-Grundschule. Schon damals war klar, dass die Schule für einen optimalen Ganztagsbetrieb umgebaut werden muss, wie die Stadt mitteilt.
2010 sprach der damalige Schulleiter Gerhard Müller beim frisch gewählten Oberbürgermeister Peter Rosenberger vor und sagte, er brauche eine Mensa. Weil die Einnahmen der Stadt in Folge der Wirtschaftskrise 2009 eingebrochen waren, war für einen Neubau mitten im Schulhof, wie er Müller vorschwebte, aber kein Geld da. Doch das Thema blieb aktuell.
2013 und 2014 suchte die Stadt nach eigenen Angaben Zuschussmöglichkeiten.
2015 beschloss der Gemeinderat den Neubau einer Mensa in Anbindung ans bisherige Schulgebäude.