Filmemacher Marc Uhlig und Redakteurin Michelle Nietzsch drehten auf der Neckarwoche. Ihre "Hauptdarsteller": die Ahldorfer Bürgerinitiative. Foto: Hopp

Dreharbeiten auf der Neckarwoche. Regisseur Uhlig hat die "Holzwiese" im Blick.

Horb - Produzent und Regisseur Marc Uhlig drehte auf der Neckarwoche. Im Fokus: Der Stand der BI Hau und Holzwiese – der "Ahldorfer Aufstand" gegen das geplante Gewerbegebiet. Im nächsten Frühjahr soll der Film ins Kino kommen!

Christina Nuss, Sprecherin der BI Hau und Holzwiese, erzählt: "Für uns ist das sehr bedeutend. Auch bei uns in Ahldorf geht es um den Flächenverbrauch von Feld, Wald und Wiese. Dass wir als Beispiel in dem Film eine Rolle spielen dürfen, ist eine große Hilfestellung für unser Projekt. Auch auf Landesebene, denn wenn das Thema nicht nur in den Medien, sondern auch im Film dargestellt wird, zeigt das die Bedeutung."

Film soll bundesweit in die Kinos kommen

Der Film des Karlsruher Filmemachers soll, so ist es bisher geplant, in einer bundesweiten Kinotour gezeigt werden. Uhlig: "Dabei wollen wir auch alle Initiativen einladen, damit sich über das Thema ausgetauscht wird."

Interessant ist: Im Film von Uhlig mit dem Titel "Unser Erbe" geht es nicht um den Hau, sondern um die Holzwiese. Konkret: um den Boden. Uhlig hat ein Jahr lang einen Demeter-Bauern begleitet und will zeigen, wie wichtig der verantwortungsvolle Umgang mit der "landwirtschaftlichen Nutzfläche", wie es so schön im Bürokraten-Deutsch heißt, ist. Der Filmemacher: "Wald, der gefällt wird, muss nach geltenden Gesetzen wieder aufgeforstet werden. Der Boden – wie in der Holzwiese – der wird für immer versiegelt. Mit meinem Film möchte ich das Bewusstsein dafür wecken, wie wertvoll dieser Boden ist. Jeden Tag veschwinden davon 70 Hektar in Deutschland – das sind zwei Bauernhöfe! Der ernährt uns, er schafft uns frische Luft. Das Thema ist zu wichtig, um es den Bauern als Statthalter zu überlassen!"

Und genau deshalb hat sich Uhlig intensiv genau mit diesem Thema beschäftigt und will auch auf der Neckarwoche wissen, wie die Besucher über das Thema denken. Der Filmemacher: "Ich habe viel am Bodensee gedreht. Auf der Fahrt dahin schaue ich immer, wo Gewerbegebiete entstehen sollen. So bin ich auf die BI in Ahldorf aufmerksam geworden. Die geplante Versiegelung dort ist eine der größten Gefahrenpunkte in Baden-Württemberg, die ich kenne." Im September hatte er schon ein dreistündiges Gespräch mit Christina Nuss aufgezeichnet.

Apropos Baden-Württemberg. BI-Sprecherin Nuss: "Wir haben inzwischen Rückmeldung von den Landtagsabgeordneten bekommen. Sie werden alle Bürgerinitiativen, die beim Vernetzungstreffen in Horb dabei waren, nach Stuttgart zur vertieften Diskussion über den Flächenverbrauch einladen. Das einzige, was noch nicht gefunden ist, ist ein gemeinsamer Termin."

Mehr über den Dokumentarfilm von Marc Uhlig mit der BI Hau und Holzwiese unser-erbe.eu