Die umstrittene Antwort der Stadt - der Nabu fordert eine Richtigstellung  Foto: Schwarzwälder Bote

Kurz vor der heutigen Gemeinderatsitzung kochen die Emotionen hoch: Nabu-Vorsitzender Lambert

Horb - Kurz vor der heutigen Gemeinderatsitzung kochen die Emotionen hoch: Nabu-Vorsitzender Lambert Straub wirft Horbs OB Peter Rosenberger „Diffamierung“ vor.

Heute um 18 Uhr ist Gemeinderatsitzung in Horb. Und im Vorfeld kracht es richtig: Lambert Straub, Vorsitzender des Naturschutzbund Horb, wirft jetzt OB Peter Rosenberger „Diffamierung“ vor.

Straub: „Es ist sehr traurig, dass die Stadtspitze offenbar versucht, auf Emotionen zu gehen. Ich fühlt mich diskreditiert, denn die Pressestelle der Stadt erweckt den Eindruck, als ob es mein Ansinnen ist, dass ich ein Filmteam in den Gemeinderat bringen möchte, damit meine Rede gefilmt wird. Das ist eine Diffamierung, die nicht fair ist. Ich habe das Gefühl, sie soll dazu dienen, den Nabu in ein schlechtes Licht zu rücken.“ Straub fühle sich als „mediengeil“ diskreditiert.

Worum geht es? Der Schwarzwälder Bote berichtet über das „Redeverbot für Lambert Straub.“ Die Pressestelle der Stadt hatte auf Anfrage geantwortet: „Des Weiteren ist die Verwaltung im Nachgang des gestellten Antrags verwundert, da Herr Straub bereits mit dem Filmteam, das die Bürgerinitiative begleitet hat, gesprochen hat, um seinen Redebeitrag im Gemeinderat filmen zu lassen, obwohl er noch keine Antwort auf die beantrage Anhörung hatte.“

Nabu-Vorsitzender Straub fordert jetzt einen Richtigstellung von der Stadt. Straub: „Ich kenne das Filmteam nicht. Ich habe mit dem Filmteam nicht gesprochen. Ich weiß nur, dass ein Filmteam mit der Bürgerinitiative Hau und Holzwiese gedreht hat.“

Der Karlsruher Dokumentarfilmer Marc Uhlig hatte den „Ahldorfer Aufstand“ unter anderem auf der Neckarwoche gefilmt. Er hat sich heute angekündigt, um weiteres Material für seinen Film „Unser Erbe“ zu drehen.

Straub wehrt sich auch gegen die immer wiederkehrende Behauptung seitens der Stadtspitze, dass man den Nabu zur Stellungnahme gebeten habe, aber keine Antwort eingegangen sei. Straub: „Auch wenn die Stadt es noch so oft behauptet - das stimmt einfach nicht. Wir haben am 3. Januar eine Anfrage an die Stadt gestellt. Der Nabu Horb wurde am bisherigen Verfahren von der Stadt nicht beteiligt. Nach dieser schriftlichen Anfrage diesen Jahres erhielten wir lediglich eine grobe Skizze des Plangebiets, die bereits in der Zeitung abgebildet worden war. Ansonsten bekam der Nabu von der Stadt keinerlei Informationen über den Umfang des geplanten Eingriffs. Es wurde darauf verwiesen, dass wir zu gegebener Zeit wie alle Naturschutzverbände am Verfahren beteiligt werden würden. Kenntnisse zum Plangebiet könnten wir jedoch der Stadt gerne mitteilen. Der Nabu hat seither darauf gewartet, dass er von der Stadtverwaltung konkretere Informationen zur Planung und den laufenden Untersuchungen erhält und am Verfahren beteiligt wird.“

Es soll, so nicht nur der Eindruck von Straub, im Vorfeld der Gemeinderatsitzung offenbar heftig emotionalisiert werden. Da passt es auch, dass CDU-Stadtrat Michael Laschinger anzweifelt, ob der heute angekündigte Besuch der BI Hau und Holzwiese im Gemeinderat wirklich friedlich ist wie angekündigt. Laschinger im Schwarzwälder Boten: „Muss man sich da als Stadtrat Gedanken machen um das weitere friedliche Miteinander?“

Christina Nuss, Sprecherin der BI Hau und Holzwiese: „Wir rufen nur zur Präsenz auf. Friedlich. Wir waren immer friedlich, sind friedlich, bleiben friedlich. Das der Herr Laschinger diese Aufforderung jetzt zum Anlass nimmt, das in Frage zu stellen, empfinde ich als Stimmungsmache.“

Der Gemeinderat will heute ab 18 Uhr darüber abstimmen, ob es weitere Untersuchungen u.a. für Artenschutz zum geplanten Gewerbegebiet Hau und Holzwiese geben soll. Dazu soll über eine gesetzliche Umlegung für das Industriegebiet Heiligenfeld abgestimmt werden. Dieses „Pilotprojekt“, wie die gesetzliche Umlegung für Heiligenfeld in der entsprechende Drucksache genannt wird, könnte dazu dienen, auch das Gewerbegebiet in Ahldorf durchzusetzen. on den 58 Grundstückseigentümern haben es 30 abgelehnt, zu verkaufen. Nur zehn wollen ihr Grund für das geplante Gewerbegebiet bei Ahldorf verkaufen. Die Stadt hat bisher nur einen „Flickenteppich“ zusammen. Selbst besitzt die Kommune 8,13 Hektar, mit den zehn Grundstücken der Eigentümer, die verkaufen wollen, kommen elf Hektar zusammen. Und das – wie gesagt – nur als Flickenteppich. Die Rathausspitze hatte immer betont, dass man mindestens 20 Hektar Fläche benötige, damit sich die Erschließung von Gewerbeflächen lohnt (wir berichteten).