Foto: Hopp

Entspannte Fans, lustige Looks und Bierdosen. Die ersten Feierwütigen hockten schon um 9 Uhr vor der Kasse.

Horb - Unser Mini-Rock wird immer kultiger. Inzwischen tauchen die ersten Fans schon in den frühen Morgenstunden auf, um vor dem Camping-Einlass am Neckarbad die besten Plätze zu ergattern.

Lucio Piano vom Neckarbad-Restaurant: "Als ich heute morgen um halb zehn kam, waren die ersten Fans schon da – verrückt!"

Da hat sich der Italiener leicht vertan – denn ganz vorne erwischt der Schwarzwälder Bote Tobi aus Heilbronn. Bierdose in der Hand, Sonnenbrille auf der Nase, und aus der Beatbox wummert "Scatman". Ich grinse: "Als das in war, war ich noch jung." Tobi grinst zurück: "Mit deiner Sonnenbrille siehst du fast so jung aus wie ich." Dann hebt er die Dose und sagt: "Wir waren die ersten! Seit 9 Uhr sitzen wir hier – Bier trinken und Musik genießen." Sechs Stunden warten, bis man auf den Campingplatz darf – Respekt!

Und während sich die Fans entspannen, sind die Bauhofler voll im Stress. Marcus Blaurock und seine Mannen sind gerade dabei, die Blumenkübel neben Lucios Terrasse wegzuräumen. Blaurock: "Wir retten die Pflanzen vor den Mini-Rock-Fans. Nein, Scherz beiseite – wegen der Baustelle am Neckarbad machen wir gleich alles weg."

Verrückte Typen und irre Girls

Azubi Robin aus Spaichingen hat gerade ganz andere Probleme: Seine Kumpels versuchen, ihm einen Lila-Iro ins Haar zu färben. Klar, dass die Hälfte auf seiner Brust, dem Rücken und dem Arm landet. Auf seinem Bauch steht mit Filzer: "Der Weg ins Glück." Der Pfeil geht über den Bauchnabel gerade nach unten. Robin grinst: "Ich freu mich schon auf die Party."

Die Fans sind die Könige des Festivals in Horb. Verrückte Typen, irre Girls. Die sich natürlich – klar – stylen. Mit dem speziellen Mini-Rock Flair. Wie der dieses Jahr aussieht, zeigen Kathrin und Milina an der Abendkasse. Den hellblauen Mini-Rock-Shirts wird mit der Schere an den Leib gerückt. Fransen rein und darauf achten, dass an den richtigen Stellen – wie beispielsweise den Schultern – mehr Haut zu sehen ist. Milina lächelt: "Das sind Männer-T-Shirts, die sind viel zu groß für uns. Wir basteln uns die Shirts auf schön!"

Klar, dass die Jungs an der Kasse gleich nach den Nachnamen fragen. Doch der Schwabo-Reporter hält dicht.

Manuel gibt sich mit Pappkrone, Schmutzki T-Shirt und Schwert als "König von Gottes Gnaden". Gnädig waltet er seines Amtes und schlägt mich zum "Ritter des Alkohols".

Die Party geht schon gut los. Auch für drei Flüchtlinge aus Talheim. Gittermann Toshe beobachtet, wie sie bei den Absperrungen kräftig anfassen. Sajmir reckt den Daumen hoch: "Es macht richtig Spaß, hier mit anzufassen." Auch Toshe ist begeistert: "Man sieht richtig, wie sie Spaß haben. Die sind echt cool."