Katja Rumpelt vom Familienzentrum informierte im Kultur- und Sozialausschuss darüber, dass der Verein mehr Geld braucht. Foto: Schwarzwälder Bote

Sozialeausschuss: ... aber es braucht mehr Zuschuss / Mieterhöhung, neue Heizung, Nutzerzahlen steigen

Das war fast ein Heimspiel für Katja Rumpelt, Mitarbeiterin des Familienzentrums und ab April mit im Vorstand des Vereins: Der Treff für Eltern, die mal eine kurze Verschnaufpause von ihren Kindern benötigen, braucht mehr Geld.

Horb. Im Kultur- und Sozialausschuss sitzt Familienzentrums-Mitarbeiterin Rumpelt neben dem Präsentations-Rechner und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger (CDU) führt in die Sitzung ein: "Das Familienzentrum ist eine wichtige Einrichtung in der Stadt. Meine Frau Janet hat das Elterncafé mit aus der Taufe gehoben, und wir haben das mit zwei unserer Kinder mit genutzt."

Das Anliegen von Rumpelt: Das Familienzentrum hätte gern einen höheren Zuschuss. Warum? Rumpelt: "Bisher haben wir einen Zuschuss in Höhe von 6000 Euro für die Mietkosten von der Stadt bekommen. Wir haben auch nie in den vergangenen 13 Jahren um Erhöhung gebeten. Doch jetzt hat der Vermieter die Miete erhöht, weil wir eine neue Heizung bekommen haben. Dadurch sind die Mietkosten auf jetzt 7080 Euro gestiegen. Weil auch unser Mobiliar inzwischen abgenutzt ist und die Bücher und Spielsachen in die Jahre gekommen sind, bitten wir um die Erhöhung des jährlichen Zuschusses um 1500 Euro. Und möchten natürlich alle Horber zu Sachspenden aufrufen."

Doch ist diese Erhöhung gerechtfertigt? Denn: Rumpelt berichtet von einer Stagnation der Mitgliederzahlen des Vereins, der das Familienzentrum trägt.

Auf Nachfrage von FD/FW-Fraktionschef Alfred Seifriz und CDU-Fraktionschef Michael Keßler sagt Rumpelt: "Wir bedrängen niemanden, bei uns Mitglied zu werden. Wahrscheinlich haben wir bisher zu wenig Werbung gemacht. Denn jedes zahlende Mitglied darf für die 45 Euro Jahresbeitrag einmal im Jahr die Räumlichkeiten kostenlos nutzen. Das läuft sehr gut – viele nehmen das Zentrum für Kindergeburtstage. Eine Großfamilie macht hier auch immer ihre Weihnachts-Familienfeier."

Rosenberger plädiert für Erhöhung

Fakt ist aber auch, so Rumpelt: Die Nutzerzahlen steigen. Die Mitarbeiterin: "Im Waffelcafé am Freitag haben wir bis zu 30 Kinder und 20 Mütter. Da platzen wir aus allen Nähten."

Rumpelt rechnet auch vor, dass acht Personen ohne Aufwandsentschädigung und 17 Personen mit Entschädigung jährlich 1112 Stunden im Jahr leisten. Das sind 93 Stunden im Monat. Multipliziert man diese geleisteten Stunden – unter anderem von professionellen Erziehern für die Kinderbetreuung – mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 9,19 Euro brutto, dann "spart" das Rathaus so 855 Euro im Monat.

Rosenberger plädierte deshalb für eine Erhöhung des Zuschusses für das Familienzentrum: "Wir haben den Zuschuss bisher immer an den Mietkosten orientiert. Das Familienzentrum bietet Dienstleistungen an, die wir als Stadt sonst nicht abdecken können. Man kann dort als Eltern sein Kind ein paar Stunden gut betreuen lassen, um als Eltern mal Luft zu holen. Oder Termine zu machen, die mit Kindern schlecht zu machen sind." Er verweist darauf, dass das Familienzentrum auch zwei Stellplätze angemietet hat, damit auch Familien aus den Ortsteilen die Räume nutzen können.

Hört sich also so an, als ob der Antrag des Familienzentrums auf mehr Geld gute Erfolgschancen hat. Auf jeden Fall, so Rumpelt, soll es in diesem Jahr neben dem beliebten Waffelbacken auch Eiscafé im Sommer geben.