Gerade eine große Baustelle: der Ess- und Veranstaltungsraum Foto: Hopp

Sanierung im Alten- und Pflegeheim. Vollgas in Ferien, damit Weihnachen geschlemmt werden kann.

Horb - Hier wird in den Sommerferien keine Pause gemacht. Die Handwerker im Alten- und Pflegeheim Ita von Toggenburg sind ohne Unterlass dabei, die Sanierung zu Ende zu bringen.

Thomas Müller, Direktionsassistent der Spitalstiftung Horb: "Dank der Kooperation der Handwerker und Dank der Bauleitung haben wir es schon im ersten Bauabschnitt geschafft, eher fertig zu werden. Auch jetzt sind die Handwerker und Firmen ohne Pause dabei zu schaffen."

Denn: Die Spitalstiftung und Bauleiter Erich Hermle haben ein ehrgeiziges Ziel. Hermle: "Koch Heiko Schwabe träumt davon, das Weihnachtsmenü in der neuen Küche zu kochen. Derzeit sind wir im Terminplan, und wir hoffen, dass wir im Dezember das Erdgeschoss fertig haben."

Das hängt nicht nur von den Handwerkern ab, sondern auch von den Lieferanten. Hermle: "Das haben wir uns zu Baubeginn noch nicht vorstellen können – doch durch die gute Baukonjunktur gibt es inzwischen Lieferschwierigkeiten. Beispielsweise bei Dämmmaterial. Das macht es schwieriger zu planen."

Der Umbau des Altenheims: Der Teil links ist seit Dezember 2016 fertig – theoretisch. Müller: "Das ist hier wie Tetris: Wir haben noch viel improvisiert, um für die jetzt 45 Bewohner alles bereit zu stellen." Das hat auch noch einen Vorteil: So konnte man, in Absprache mit der Heimaufsicht des Landkreises Freudenstadt, die inzwischen raren Fachkräfte für die Altenpflege weiter beschäftigen.

Bester Beweis für das Raum-Tetris: Die spätere Kapelle ist jetzt der Speisesaal. Die Pfarrerwohnung ist derzeit Küchenlager. Und in dem späteren Putzraum stehen vorübergehend die Kaffeemaschinen für Besucher und Mitarbeiter. Der fertige Teil startet links vom improvisierten Eingang. Die Pforte und der Fahrstuhl sind vom Baugeschehen mit OSB- und Rigips-Platten abgetrennt. Hermle: "Das dient vor allem dem Staubschutz. Obwohl: Alle Gewerke, die ordentlich Dreck machen, sind im zweiten Bauabschnitt eigentlich durch. Jetzt kommen noch Schreiner, Plattenleger und andere, relativ sauberer Gewerke."

Trotz der Improvisation im schon fertigen Teil: Die Bewohner fühlen sich offensichtlich wohl. Johanna Schlotter hat schon ein neues Einzelzimmer bezogen. Mit eigenem Bad, schicken Möbeln und Blick auf die Gutermann-Grundschule. Sie sagt: "Mir gefällt es hier. Nur eines vermisse ich: Daheim konnte ich K-TV – den katholischen Fernsehsender – schauen. Hier nicht." Müller: "Das werde ich überprüfen. Auf jeden Fall bieten wir eine Live-Übertragung der Gottesdienste aus der Liebfrauenkirche an."

Dann geht es endlich in den neuen Trakt. Müller führt uns zur Verbindung zwischen dem Altenheim und dem Nachbargebäude. Er sagt: "Da wir undichte Stellen am Flachdach festgestellt haben, wurde vom Stiftungsrat gleich beschlossen, den Bereich zu sanieren und hier einen Wintergarten einzurichten." Der Bauarbeiter vom Kran kommt hoch, um das Absetzen des Mini-Baggers vorzubereiten.

Innendrin zeigt Müller das, was später eine Küche neben dem Wintergarten werden soll. Wieder Treppe runter. Rein in die geplante Küche, in den neuen Speisesaal. Hier zu erkennen: die riesigen Fenster. Auf dem Boden liegen schwarze Dämmplatten. Müller: "Unter den Dämmplatten sind die alten schwarzen Schieferplatten geschützt, sie bleiben erhalten. Man soll an manchen Stellen schon dran erinnert werden, dass das Haus 1968 eingeweiht wurde. Der neue Speisesaal wird optisch in einen reinen Speisebereich und eine Café-Lounge eingeteilt."

Denn: Auch für die Zukunft hat die Spitalstiftung schon Pläne. Müller: "Wir überlegen uns, hier einen Quartiercharakter zu schaffen. Mit St. Vinzenz, dem Steinhaus und dem neuen Speisesaal haben wir genügend Räumlichkeiten, um verschiedenen Angebote zu machen. Ein Inklusionscafé oder ein gemeinsamer Mittagstisch für Senioren sind beispielsweise angedacht."

Bisher sind Neun Millionen Euro verbaut. Eine Million Euro sind noch für die Küche eingeplant. Architekt Hermle: "Weil wir 90 Prozent der Aufträge schon im Jahr 2015 ausgeschrieben haben, profitieren wir noch von den damals niedrigeren Preisen." Müller hofft, dass der zweite Teil des Umbaus im März nächsten Jahres fertig wird. Der Direktionsassistent der Spitalstiftung: "Wir wollen pünktlich im Mai zum 50-Jährigen dann die Einweihung feiern!"