Schwarz und Grün packen gemeinsam für den Nabu an, fehlt für Jamaika nur noch gelb: die Landtagsabgeordneten Norbert Beck und Andre Baumann Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturschutz: Grün und Schwarz ziehen auf der Wacholderheide in Mühringen an einem Strang

Horb-Mühringen. Der Erhalt der Wacholderheide ist ein besonderes Anliegen für den Nabu Horb. Die Wanderschäfer, die mit ihren Schafen bis Mitte des 19. Jahrhunderts solche Flächen pflegten, gibt es heute nicht mehr.

Die Schäferei lohnt sich nicht mehr, weil die Schäfer nicht genug Geld für die Wolle bekommen.

Am Samstag lud der Nabu Horb zu seiner Landschaftspflegeaktion ein. Man hatte sich die 1,5 Hektar der Mühringer Wacholderheide vorgenommen. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. 30 freiwillige Helfer hatten sich eingefunden. Unterstützt wurden sie dieses Mal tatkräftig vom CDU-Landtagsabgeordneten Norbert Beck und Andre Baumann (Grüne), Staatssekretär im Umweltministerium.

Insgesamt zwölf solcher Landschaftspflegeaktionen habe der Nabu Horb in diesem Jahr von August bis Oktober schon durchgeführt, erzählte Norbert Beck. Mitte Mai war er im Nabu-Haus in Horb gewesen, um sich über Naturschutz und die Arbeit des Nabu zu informieren. Er freute sich, dass Andre Baumann seiner Einladung, an dieser Pflegeaktion teilzunehmen, gerne angenommen hatte.

Beide waren sich aber einig, sie wollten dann aber auch richtig mit anpacken. "Wie es zwischen uns beiden klappt, könnte ein Beispiel für die Jamaika-Koalition im Bund sein", stellte Beck fest und auch Baumann bestätigte: "Schwarz und Grün arbeiten hier perfekt zusammen." Beiden liegt die Natur und der Erhalt der geschützten Wacholderheide am Herzen, betonten sie.

Für Ralf Dreiling vom Nabu Horb ist sie von der Vegetation her ein besonders interessantes Gebiet. Er hatte vor der Aktion erst einmal neun Stunden für die Mäharbeiten gebraucht. Der Nabu Horb hat 600 Mitglieder. 90 000 sind es in ganz Baden-Württemberg. Andre Baumann, ehemaliger Landesvorsitzender des Nabu, hat seine Doktorarbeit zum Thema geschrieben. "Wir können es nur gemeinsam schaffen", betonte er. Besonders freute ihn, dass auch viele Kinder fleißig mithalfen und sich für die vielfältige Pflanzenwelt hier interessierten.

Hier wachsen auf einen Quadratmeter 40 bis 50 Pflanzen, zum Beispiel auch Enzian, so Baumann. Bemerkenswert für ihn war, dass der NABU mit seiner Teilnahme am Kinderferienprogramm versucht, schon die Jüngsten an den Naturschutz heranzuführen.