Männer und Frauen der Horber Feuerwehr, Abteilung Kernstadt, zeigen bei der Hauptübung vor Zuschauern ihren Leistungsstand. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Im Autohaus AHG den Ernstfall geprobt: Helfer müssen mit einer unbekannten Zahl von Gefahrenherden rechnen

Quasi nur "ums Haus laufen" mussten die Einsatzkräfte der Freiwillige Feuerwehr Abteilung Horb-Stadt von ihrem neuen Standort aus, als sie zu einem Brand ins Autohaus AHG gerufen wurden. Die Jahreshauptübung war angesagt.

Horb. Bernd Gall persönlich, Chef der Horber Niederlassung, durfte den Notruf absetzen. Unterstützt wurde er dabei vom stellvertretenden Abteilungskommandanten der Abteilung Horb-Stadt, von Thomas Danninger.

Es handelt sich glücklicherweise um keinen "scharfen" Alarm, sondern nur um den Beginn der Jahreshauptübung, für die das Autohaus sein Gelände und seine Werkstatträume zur Verfügung gestellt hat. In der Übungsannahme geht man davon aus, dass im Reifenlager, das sich im Untergeschoss der Firma befindet, aus unbekannten Gründen ein Feuer ausgebrochen ist. Die Mitarbeiter der AHG verlassen das Gebäude, und draußen stellt der Filialleiter fest, dass sich noch vier Mitarbeiter im brennenden und stark verrauchten Gebäude befinden. Da zudem die Gefahr besteht, dass sich der Brand relativ rasch ausbreitet, wird die Abteilung Bildechingen unter Leitung von Anton Gramer als Verstärkung hinzugezogen.

Die Einsatzleitung ist vor folgende Aufgaben gestellt: Werkstattbrand mit Menschenrettung, da mehrere Personen vermisst werden, sowie eine unbekannte Zahl von Gefahrenherden, da sich gefährliche Güter im Werkstattbereich befinden.

Herausforderung bei der Übung: Mit Explosionen am Brandort muss jederzeit gerechnet werden

Mit Explosionen und dergleichen müssen die Einsatzkräfte zu jeder Zeit rechnen. Wie bei einem realen Einsatz rast als erstes Fahrzeug der Einsatzleitwagen an die Brandstelle. Schnell werden drei Einsatzabschnitte definiert. Die Priorität gilt der Menschenrettung und der Brandbekämpfung im Werkstattbereich.

Die Menschenrettung und der Brandangriff im Reifenlager stehen ebenfalls ganz oben auf der Maßnahmenliste, und zeitgleich gilt es um das Firmengelände herum Riegelstellungen zum Schutz der benachbarten Gebäude aufzubauen. Als die Aufgaben klar verteilt sind, greift die Routine der Einsatzkräfte wie ein Rädchen ins andere. Mit der notwendigen Geschwindigkeit, jedoch ohne die Eigensicherung auch nur eine Sekunde lang zu vernachlässigen, dringen die einzelnen Atemschutzträger-Trupps (immer zwei Mann) in das verqualmte Gebäude ein, um zum einen nach den Verletzten und Vermissten zu suchen und zum anderen das Feuer direkt am Brandherd zu bekämpfen.

Rund 100 zivile Besucher sehen eine Übung, die gespickt ist mit großen Herausforderungen, die jedoch von den Feuerwehrleuten beider Abteilungen bravourös gemeistert wird.

Nach gut einer halben Stunde ist das imaginäre Feuer unter Kontrolle, alle vier Personen, die zum Teil mit den Rettungspuppen simuliert wurden, sind gerettet, und mit viel Wasser konnte man einen Übergriff des Feuers auf die Nachbargebäude verhindern.

Stadtkommandant Wilhelm Knödler darf seine Einsatzteams zum Appell bitten. Er betont, dass er eine Übung gesehen hat, die geprägt war von Einsatzbereitschaft und sehr gutem Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Material.

Material ist auch das Stichwort von Oberbürgermeister Peter Rosenberger, der in diesem Zusammenhang auch den zahlreich erschienen Gemeinderäten dankt, dass sie beim Feuerwehr-Budget nie den Rotstift ansetzten. "Es ist gut investiertes Geld – denn es gibt unserer Bevölkerung ein sicheres Gefühl und lässt uns alle nachts gut schlafen", so seine sinngemäßen Anmerkungen.

Dann heißt es zum ersten Mal seit vielen Jahren eine Jahreshauptübung ohne das klingende Spiel des Horber Spielmannszuges zu beenden. "Die haben ihre Aktivitäten derzeit eingestellt, da sie einfach zu wenig Musiker haben", bedauert Knödler, der hofft, dass sich dies eventuell schnell wieder ändert.

Mit Kandeldapp und Einkehr wurde diese Übung dann irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt beendet.