Karl A. Vandeven feiert heute seinen 70. Geburtstag. Der Landschaftsarchitekt und Stadtplaner lebt in Rexingen. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Landesweit erfolgreicher Landschaftsarchitekt und Stadtplaner: Karl A. Vandeven wird 70

Seine Entwürfe haben zahlreiche Preise bekommen, doch in Horb ist er vor allem als "Vater der Gartenschau" bekannt: Karl A. Vandeven. Heute wird der Landschaftsarchitekt und Stadtplaner 70 Jahre alt.

Horb-Rexingen. "Ich bin damals von oben in das Tal reingefahren und fand das ganz toll. Die gute Luft und die wettergeschützte Lage." Karl A. Vandeven erinnert sich gut an seinen ersten Besuch in Rexingen im Jahr 1982. Von Aidlingen bei Böblingen, wo er damals gearbeitet hat, ist die junge Familie (seine Frau Brigitte und das erste Kind, dem noch drei folgen sollten) an den Neckar gezogen.

Berufsleben führte ihn nach Würzburg, Frankfurt und Stuttgart

Geboren im unterfränkischen Großheubach bei Miltenberg, führte ihn sein Berufsleben zunächst nach Würzburg, Frankfurt und Stuttgart. Im eher ländlichen Horb setzte aber keine Ruhephase ein. 1998 baute Vandeven ein Nebengebäude seines Wohnhauses zum Büro aus. Von Magedburg bis Dresden, von Heidelberg bis an den Bodensee gab es für ihn viel zu tun. Er war viel unterwegs, was auch zum Teil an seinem Partnerbüro lag, das von 1982 bis 1994 in Kirchberg/Jagst bestand.

Neben der Planung und dem Bau eines "Neuen Friedhofs" in Blaubeuren und des neuen Markplatzes in Ketsch am Rhein war das neue Klinikum in Magdeburg ein Höhepunkt seiner beruflichen Karriere. Daheim plante er an der Rexinger Dorfentwicklung.

Ein heute noch sichtbares Kapitel Stadtgeschichte schrieb Vandeven als Urheber der zunächst unter "Grünprojekt" firmierenden Gartenschau von 2011. Bereits 2003 hatte er die Bewerbung Horbs zur Gartenschau ausgearbeitet. Der damalige Oberbürgermeister Michael Theurer "hat mich sehr viel machen lassen", erinnert er sich. 2008 genehmigte der Gemeinderat Horbs Teilnahme – und Vandeven machte sich an die Arbeit. Noch heute sind seine Werke das Markanteste, das dauerhaft an die Gartenschau von 2011 erinnert: die Nordufer-Promenade, die Inselspitze, das Alte Freibad, die Platanenpromenande und die Sitztribüne an der Neckarwiese. Alles Plätze, bei denen die meisten Horber noch schaudernd zurückdenken, wie es dort vorher ausgesehen hat.

Auc h Rexingen hat ihm einen Teil seines besonderen Charmes zu verdanken. Die Rexinger "Dorfbildpflege", die er vor rund neun Jahren ins Leben rief, beschert dem Ort gepflegtes Grün sowie Rosen- und Buchssträucher entlang der Ortsdurchfahrt. Viele Ehrenamtliche haben Vandeven dabei geholfen.

Was den meisten Horbern wohl verborgen geblieben ist: Vandevens Bedeutung in der Baden-Württembergischen Architektenkammer. Von 1993 bis 2013 wurden seine Entwürfe zwölf Mal mit dem ersten, zehn Mal mit dem zweiten und zehn Mal mit dem dritten Preis dekoriert. Er selbst war von 1990 bis 2013 ehrenamtlich für die Landes-Architektenkammer und den Landesverband der Landschaftsarchitekten aktiv (BDLA), in dessen Vorstand er von 2000 bis 2004 wirkte.

Vandevens Architekturbüro hatte bis zu sechs Mitarbeiter

I m Architekten-Kammerbezirk Nordschwarzwald war er vier Jahre lang im Vorstand. Daneben organisierte er lange Jahre Architekten- und Kollegentreffen – und das alles neben der Leitung seines eigenen Architekturbüros mit bis zu sechs Mitarbeitern.

Es blieb nicht aus, dass Vandeven auch als Preisrichter bei Planungswettbewerben und Gutachten im Einsatz war. Viele gelungene stadtplanerische Entwürfe vor Augen, wuchs bei ihm eine gewisse Enttäuschung, weil sich in Horb wenig tat. Bei der Bewertung beispielhafter Projekte ging Horb immer leer aus. Es klingt bitter, wenn er konstatiert: "Die Verwaltung legt keinen Wert auf Architektur. Da ist Nagold mit seinem Flussufer, dem Busbahnhof und der neuen Bebauung am Neckar viel schöner. Horb ist schön als Altstadtkulisse – doch als Stadt funktioniert es nicht mehr." Auch dem neuen Konzept für die Stadtgestaltung rund um den Fruchtkasten sieht Vandeven eher skeptisch entgegen. "Wenn es Läden gäbe, würde ich dort gerne mal einen Kaffee trinken." Letztlich musste Vandeven auch verschmerzen, dass es die Gartenschau 2011 nicht geschafft hat, die Gartenbegeisterung in Horb anzufachen. "Eigentlich hatte ich eine Freizeitzone zwischen Campus Horb und dem Kleintiergelände geplant."

Nicht alle, aber die meisten seiner Pläne trugen in 36 Jahren als selbstständiger Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Früchte. Somit kann er an seinem Geburtstag auf viel Schönes aus seinem Berufsleben zurückblicken. Mit seiner Frau und seinen vier Kindern wird er deshalb in aller Ruhe in seinem Haus in Rexingen feiern.