Am Tag nach dem Feuer sind die Brandspuren noch deutlich zu sehen. Foto: Hopp

Papiercontainer an Roßbergschule angezündet. Nachbarn schnappen sich Feuerlöscher und verhindern Schlimmeres.

Horb - Das hätte schlimm enden können! Am Samstagabend zündete ein oder mehrere bisher unbekannte Täter einen Müllcontainer an, der direkt an der Wand neben dem Eingang stand. Nachbarn verhinderten Schlimmeres.

Es war kurz nach 18 Uhr, als Ursula, Volkhard und Fabian Bähr, die in direkter Nachbarschaft zur Roßbergschule – ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen – wohnen, das Feuer bemerkten. Sie reagierten blitzschnell. Nachbar Paul Welte wurde ebenfalls benachrichtigt. Er und Fabian Bähr schnappten sich Feuerlöscher und begannen mit der Löschung, zogen den Container mit einer Mistgabel vom Gebäude und von der Überdachung weg. Vater Volkhard Bähr rief die Feuerwehr. Die rückte kurze Zeit später an und übernahm. Die Wehr dankte den Helfern und auch einer Besatzung der Horber Polizei später auf ihrer Facebook-Seite, dass durch ihr Vorgehen keine größere Brandausbreitung entstanden sei.

Schulleiter Joachim Straub, der am Samstagabend dazu kam, ist erleichtert: "Die Schule wäre abgebrannt, wenn Nachbarn nicht so beherzt gehandelt hätten. Ich bin sehr froh, dass sie so schnell gehandelt haben." Die Feuerwehr öffnete sicherheitshalber ein Teil der Wandverkleidung der Schule, die bereits Löcher aufwies, um nach Glutnestern zu schauen. Zum Glück war das Feuer noch nicht auf das Gebäude übergangen.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Ein Polizeisprecher: "Meine Kollegen gehen derzeit von einer Brandstiftung aus." Durch das Feuer entstand laut Polizei rund 3000 Euro Sachschaden. Personen, die am Samstagabend Verdächtiges im Bereich der Roßbergschule beobbachtet oder dort Fremde gesehen haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Horb unter Telefon 07451/960 in Verbindung zu setzen.

Schulleiter Straub schließt eigentlich aus, dass es jemand absichtlich auf seine Schule abgesehen habe. "Ich glaube nicht, dass das ein gezielter Anschlag auf die Roßbergschule war. Vielleicht hat jemand einen Böller in den Container gesteckt." Auf unserer Facebook-Seite wird diese Vermutung bestätigt. "Waren da nicht gestern auch Jugendliche, die Böller gezündet haben und kurze Zeit später kontrolliert wurden?", schreibt eine Leserin.

Schulleiter Straub berichtet, dass man schon seit Längerem ein Problem vor Ort bestehe. Immer wieder würden Jugendliche den Schulhof zum Herumlungern nutzen. Besonders der untere Teil, der ein bisschen versteckt liegt, ist beliebt.

"Das sind manchmal richtige Gelade mit viel Alkohol. Manchmal liegt dann viel Müll rum, zerbrochene Flaschen und vieles mehr. Ich und auch Schüler entfernen dann leider am nächsten Tag diesen Müll." Die Polizei sei darüber informiert und würde immer mal wieder Streife fahren. "Ich war auch schon mit einigen dieser Jugendlichen im Gespräch, wenn ich sie vor Ort angetroffen habe. Dann habe ich ihnen gesagt, dass sie auf dem Schulhof gerne verweilen dürfen, aber bitte ihren Müll anschließend entfernen sollten. Das hat dann auch geklappt. Das fand ich toll. Als ich sie dann wieder antraf, habe ich sie gelobt. Und dann lag am nächsten Tag der Müll da. Da habe ich mich gefragt: Wie blöd sind die eigentlich?" Straub überlegt nun, ob die Müllcontainer einen anderen Platz bekommen.

Auch Anwohner sind mittlerweile genervt von den Jugendgruppen. Ein Nachbar der Schule erzählt: "An Halloween sind Hauswände verschmutzt worden. Auch Autos wurden schon zerkratzt. Die Lautstärke ist manchmal unerträglich. Es wird immer schlimmer."