Eine defekte Schnittstellenkarte in diesem Verteilerkasten war der Grund für den tagelangen Telefonausfall in Bittelbronn. Foto: Hopp

108 Haushalte betroffen. Bürger sauer auf Telekom. Bei Hotline-Anruf nur Warteschleife. Handy hilft oft auch nicht weiter.

Horb-Bittelbronn - Wie wichtig das gute alte Festnetz-Telefon ist, das haben 108 Haushalte in Bittelbronn fünf Tage lang erfahren dürfen!

Michael Schlotter: "Das ist echt das Ärgernis des Jahres! Donnerstagvormittag ging das Telefon noch, ab Mittag war es tot. Und als man bei der Hotline anrief, musste man auch noch 40 Minuten lang in der Warteschleife warten, ehe man jemand erreicht hat."

Der Bittelbronner ist sichtlich sauer auf die Telekom. Er sagt: "Dann wurde einem noch vorgeschlagen, für acht Euro etwas dazuzubuchen, um über Internet zu telefonieren. Wenn meiner 91-jährigen Mutter etwas passiert wäre und sie versucht hätte, mich zu erreichen – nicht auszudenken!"

Fünf Tage lang standen laut Schlotter 108 Haushalte telefon-technisch auf dem Trockenen. Wie beispielsweise Horst Dreier mit seiner Firma für Lasermesstechnik. Er vermutet, dass möglicherweise die Telekom das Ersatzteil nicht auf Lager hatte. Oder die Technik nicht genügend Personal hat, da viele Mitarbeiter noch im Urlaub sind.

Geschäftsmann Joachim Kocheise sagt: "Wenigstens hat das Internet funktioniert. So kann man wenigstens per E-Mail kommunizieren. Mit dem Handy ist das eher schwer. Denn hier sind wir im Handy-Loch. Da muss man schon in den dritten Stock gehen, um telefonieren zu können."

Er steht mit seinem Bekannten Michael Schlotter gegenüber dem Verteilerkasten an der Römerstraße. Gut eine halbe Stunde vorher, so erzählt er, war die Panne behoben worden.

Markus Jodl, Sprecher der Deutschen Telekom: "Es handelt sich hier nicht um einen Baggerschaden, sondern um eine defekte Schnittstellenkarte. Bei den betroffenen knapp einhundert Kunden ist Telefon und Internet gestört. Eine Umschaltung der Anschlüsse ist leider nicht möglich. Die Kunden bitten wir für die Unannehmlichkeiten um Entschuldigung."

PS: Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten bestätigte die Telekom vor einiger Zeit, das derzeit nicht geplant sei, durch einen neuen Sendemast die Handy-Versorgung im Dießener Tal, wovon wohl auch Bittelbronn profitieren würde, zu verbessern.