Zwei Männer versuchten im Juli 2013, Gegenstände im Wert von über 1300 Euro aus dem Horber Baumarkt zu stehlen. Foto: Hopp

Zwei Männer entwendeten Elektronik im Wert von über 1300 Euro. Angeklagter steckte in persönlicher Krise.

Horb - Wegen Gemeinschaftlichem Diebstahl in besonders schwerem Fall musste sich gestern ein 30-jähriger Mann aus München vor dem Horber Amtsgericht verantworten.

Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, zusammen mit einem Mittäter am 6. Juli 2013 gegen 14 Uhr nachmittags Gegenstände im Wert von über 1300 Euro aus dem Hela-Baumarkt entwendet zu haben. Zunächst habe der Angeklagte mit Hilfe seines Komplizen, dessen Fall in einem Eilverfahren bereits zuvor abgeschlossen wurde, ein Auto-Ladegerät im Wert von 79,90 Euro aus dem Geschäft entwendet zu haben. Anschließend wurde das gestohlene Gut im Außenbereich des Geschäftes verstaut. Danach verschafften sich die Täter zu zwei zusätzlich in einem Tresor gesicherten Halogenlampen im Wert von insgesamt 1198 Euro Zutritt, die sie anschließend auch im Außenbereich verstauten. Schließlich bogen die beiden Täter von außen ein Loch in den Zaun des Baumarktes um von außen an die gestohlene Ware heranzukommen. Dabei wurden sie jedoch von Augenzeugen entdeckt.

"Ich kann nur sagen, dass mir das alles sehr leid tut"

"Unsere Kunden haben die beiden Männer entdeckt, die sich am Zaun vor dem Baumarkt zu schaffen gemacht haben", sagte der als Automechaniker in der benachbarten Autowerkstatt tätige Zeuge aus. Als der Chef der Werkstatt den Angeklagten und seinen Komplizen auf ihr Vorhaben ansprach, habe der Komplize des Angeklagten ihm zunächst Geld angeboten, um die Tat zu vertuschen. Dieses habe er jedoch nicht angenommen, woraufhin die beiden Täter die Flucht ergriffen und sich in einem benachbarten Feld zu versteckten. Nachdem die Polizei vor Ort eintraf, wurden die beiden Männer jedoch ausfindig gemacht.

"Ich kann nur sagen, dass mir das alles sehr leid tut", so der Angeklagte, der die Tat schon zu Beginn der Verhandlung weitgehend gestanden hatte. "Zu der Zeit ist einfach alles schief gelaufen bei mir. Ich habe erfahren, dass meine Verlobte schwanger ist, aber ich nicht der Vater bin. Danach habe ich mich in den Alkohol geflüchtet, meinen Führerschein verloren und damit auch meinen Beruf als Lastwagenfahrer. An dem Tag, an dem wir den Diebstahl begangen haben, war ich auch betrunken." Laut eigener Aussage habe er sich jedoch in der letzten Zeit wieder gefangen. Er trinke nicht mehr und habe eine neue Stelle in der Montage eines großen Autoherstellers gefunden. Trotzdem habe er es nicht leicht. "Ich verdiene zwar, aber ich habe Schulden, die ich jeden Monat abbezahlen muss, es ist nicht einfach, über die Runden zu kommen."

Auf Grund seiner Geständigkeit und da keine Vorstrafen im Register vorlagen, wurde der Angeklagte zu einer Bewährungsstrafe von drei Monaten sowie einer Geldstrafe von 2000 Euro zu Gunsten der Caritas Schwarzwald-Gäu verurteilt.