Beim Fitness-Cycling kommen die Radlerinnen zwar nicht vom Fleck – aber für Kurzweil ist trotzdem gesorgt. Foto: Hopp

Zahlreiche Sportbegeisterte treten in die Pedale. Jede Menge gute Laune und Partymusik.

Horb - Sandra Steidle reißt die Arme auf der Bühne hoch. Singt "Hulapalu" – den Bierzelt-Hit von Andreas Gabalier. Und alle singen mit, heben die Arme, klatschen. Nein. Wir sind nicht auf dem Wasen, sondern beim Fitness-Volksfest.

Die Markthalle. Voll mit gut gelaunten Menschen. Volksfeststimmung. Doch draußen wird statt Bier fleißig Wasser gezapft. Und die Mädels und Jungs tanzen nicht auf den Tischen, sondern auf den "Spinning-Bikes".

Was eine tolle Stimmung auf dem "Mini Cycling Festival". Doch halt, so Stefan Leber. Er sagt: "Dreimal habe ich selbst das Mini-Cycling in Horb gemacht. Insgesamt bin ich Null auf Null rausgekommen. Weil das so ein tolles Event war, hat die Firma ICG – der Spinning-Bike Hersteller – gesagt, wir machen das jetzt in Eigenregie. Das entlastet mich natürlich total, weil die jetzt die Organisation übernehmen." Und damit wird das "Mini-Cycling-Festival" Teil der Tour des "Team ICG Club Ride" durch 13 deutsche Städte. Horb ist jetzt auch mit dabei.

Leber – auch als Trainer für ICG unterwegs – sagt: "Wir waren schon im Februar ausgebucht. Wir hätten 140 bis 150 Spinning-Bikes nach Horb holen können – so viel Nachfrage war da."

Doch er machte nur 100 Bikes klar. Und wie sich jetzt herausstellt, war das goldrichtig. Denn: Am Vortag sagte der Wetterbericht Regen für Samstagvormittag voraus. Der Platz auf der Erlebniswiese vor dem Neckarbad wurde gecancelt, dafür in die Markthalle umgezogen.

Stefan Leber berichtet: "Ich hatte mit Claudia Beuter vom Stadtmarketing den Plan B für schlechtes Wetter ausgemacht. Freitagabend brauchte ich sie nur anzurufen, und wir konnten die Bikes in der Markthalle aufbauen!"

Und die Markthalle lässt auf einmal durch das Dach und die Seitenwände richtig Festzeltstimmung aufkommen! Kein Wunder, dass Spinning-Trainerin Sandra Steidle zwar nicht das Dirndl rausholt, aber vom Bike steigt und die gut hundert Athleten richtig in Stimmung bringt.

David aus Pirmasens steigt nach dem Mitsingen vom Bike, sagt: "Ich muss heute ein bisschen langsam tun." Trinkt erst mal einen tiefen Schluck aus seiner Wasserflasche. Patricia aus Ihlingen lästert nach der vierten Runde erst mal über ihren Mann: Der ist mit dem E-Bike gekommen. Patricia neckt ihn: "Den Hilfsmotor brauch ich nicht!"

Gerhard Struck braucht auch kein E-Bike. Er zeigt nach der vierten Runde auf seine Fitness-Uhr: "2000 Kalorien sind schon runter! Ich liebe Spinning!"

Doch das heißt nicht, dass Struck nur das Trocken-Fahren liebt. Zeigt auf sein oranges Shirt. Dort steht: "Mont Ventoux". Der zweithärteste Berg der Tour de France. 1600 Höhenmeter, 7,6 Prozent Steigung. Struck: "Den bin ich schon dreimal hintereinander hochgefahren – als Vorbereitung ist das Spinning natürlich ideal. Da bist im Frühjahr gleich voll fit auf dem Rennrad!"

Das Shirt ist natürlich frisch. Wie das von OB Peter Rosenberger. Nach der vierten Runde hat er sein schwarzes Shirt ausgewrungen. Zapft noch mal frisches Wasser. Sagt: "Das ist schon meine siebte Flasche. Nach jeder Runde braucht man ein neues Shirt!"

Und wer so fleißig Kalorien verbrennt, der darf natürlich auch auf seinem Spinning-Bike tanzen! Gut, dass das Mini-Cycling jetzt zum Fitness-Volksfest geworden ist.