Beim Horber Bahnhof gibt es ab Montag nicht nur eine Baustelle. Foto: Geideck

Kaputter Fahrstuhl und kaputtes Dach. Wo bleibt das fehlende Ersatzteil für den Lift?

Horb - Eigentlich war es ein schöner Tag für Edwin Schneider und seine Frau aus Dornstetten-Aach. Am Sonntag, 10. Juli, unternahmen beide eine Radtour auf dem Neckartal-Radweg von Glatt nach Rottenburg.

"Da es an diesem Sonntag sehr warm, über 30 Grad war, haben wir uns entschlossen, den Rückweg mit dem Zug zu machen. In Horb eingetroffen, ging dann das Chaos los", berichtet Schneider. "Wir suchten vergebens eine Überquerung von den Schienen zum Bahnhofsvorplatz. Der einzige Aufzug am Bahnsteig war defekt."

Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als mit den Rädern 25 Stufen hinunter, dann wieder 25 Stufen hinauf zu laufen. "Zu bemerken ist noch Folgendes: Im hintersten Eck ist zwar ein Aufzug vorhanden, aber es ist unmöglich, hier ein Fahrrad unterzubringen!"

Vier Tage später war Schneider terminlich wieder in Horb. "Ich traute meinen Augen nicht, der Fahrstuhl im Dornröschen-Schlaf und immer noch defekt. Jetzt wendete ich mich an den Service Schalter der Bahn um nachzufragen, wann denn jetzt endlich der Fahrstuhl wieder in Betrieb genommen wird. Die Antwort lautete, keine Ahnung, wann das Ersatzteil kommt."

So geht es nicht nur Edwin Schneider sondern auch anderen Rentnern, Müttern mit Kinderwagen, Schwerbehinderte mit Rollstuhl sowie weiteren Radlern derzeit. Ein Bahnsprecher bestätigte gestern auf Anfrage, dass der Aufzug bereits seit dem 26. Juni defekt sei. "Ein Ersatzteil musste nachbestellt werden. Es ist uns unangenehm, dass wir in der vergangenen Woche einen Zettel hingehängt haben, dass der Fahrstuhl in dieser Woche wieder funktionieren würde." Warum das nicht geklappt hat, konnte der Bahnsprecher gestern Nachmittag nicht mehr herausfinden.

Eine weitere, größere Baustelle kommt auf die Fahrgäste in den kommenden Wochen zu. Am Montag, 18. Juli, beginnen die Bauarbeiten für die Erneuerung des Daches der Empfangshalle im Bahnhof Horb

Im Frühjahr 2016 hätten Untersuchungen am Dach ergeben, dass statt der anfänglich erwarteten Instandhaltungsmaßnahmen aufwendige Sanierungsarbeiten erforderlich werden, so die Bahn. Nach eingehender Planung werde jetzt über die Dacheindeckung hinaus auch das Tragwerk erneuert. Nach Abstimmung mit der Stadt werden auf dem Bahnhofsvorplatz die Absperrungen und Baugerüste installiert, sowie ein Kran aufgestellt.

Vor Abbruch des Hallendaches wird als erste Baumaßnahme ein Schutzdach erstellt. "Sämtliche Bauleistungen wurden nach einer Ausschreibung an regionale Firmen vergeben", so die Bahn. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende September 2016 dauern. Währendessen könne es zu geringfügigen Beeinträchtigungen für die Bahnreisenden sowie für die örtlichen Servicebetriebe kommen.

Da kann man nur gespannt sein, ob sie tatsächlich so geringfügig sind!