Die Kindertagesstätten reagieren auf die steigende Geburtenrate in Horb (Symbolbild). Foto: dpa

Verwaltung investiert 97.000 Euro in Kinderbetreuung. 13 Prozent der Kosten werden über Elternbeiträge gedeckt.

Horb - Die große Kreisstadt kriegt wieder Kinder. Mit 229 Geburten war das Jahr 2017 das stärkste seit 2010.

Diese gute Nachricht stammt von Nicole Schäfer. Sie ist im Rathaus für die Kindergärten zuständig. Sie sagte: "Die Tendenz zeigt, dass die Kinderzahlen in unseren Kitas weiter steigen werden."

Und deshalb werden die Kita-Plätze wieder erweitert. Schon jetzt sind – Stand März 2018 – von den insgesamt 862 Plätzen 715 Plätze belegt. Pro Gruppe sind so 2,3 Plätze im Durchschnitt frei. Schäfer: "Diese Zahl klingt hoch. Pro städtischer Einrichtung bedeutet das aber, dass nur es nur vier freie Plätze derzeit gibt."

Deshalb müssen so manche Gruppen erweitert werden. Davon profitiert der katholische Kindergarten in Ahldorf. Er bekommt 0,2 Erzieher-Stellen mehr, um die Randzeiten um eine Stunde zu verkürzen. Mehraufwand für die neue Saison ab September 2018 bis Ende 2019 für die Stadt – 13.400 Euro.

Im katholischen Kindergarten in Dettingen wird es mehr Ganztagesplätze geben – die bisherigen zehn werden verdoppelt. Die Regelgruppe bekommt die verlängerten Öffnungszeiten. 

Im Kindergarten Bildechingen gibt es derzeit eine Warteliste in der Kleinkindgruppe, so Schäfer. Deshalb werden hier fünf neue Plätze in den altersgemischen Gruppen geschaffen. Der Mehraufwand: 6700 Euro. Im städtischen Kindergarten Mühlen bekommt eine Regelgruppe verlängerte Öffnungszeiten und fünf zusätzliche altersgemischte Plätze. Mehrbedarf: ebenfalls 6700 Euro.

Im katholischen Kindergarten Talheim wird die im Jahr 2016 auf fünf Plätze geschrumpfte Kleinkindgruppe wieder auf zehn Plätze erweitert. Mehrbedarf: 47.000 Euro.

Insgesamt werden die Kindergärten so um 97.000 Euro teurer. Die Elternbeiträge steuern mit 32.000 Euro dazu bei.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger: "Eins ist mir wichtig: Im Schnitt werden 13 Prozent unserer Unkosten durch die Elternbeiträge gedeckt. Der Rest kommt über Zuschüsse und Steuereinnahmen. Das atmende System hat einen riesigen Vorteil: Wir haben in den letzten Jahren massiv in die Gebäude investiert. So können wir derzeit alle Änderungen darstellen. Doch wir stoßen an Grenzen, wenn die Geburtenzahlen weiter so steigen."

Die Gemeinderäte wie Dieter Rominger-Seyrich (SPD) oder Viviana Weschenmoser (SPD) wollten wissen, wie die Personalgewinnung läuft. Rosenberger: "Wir haben ganz tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele sind bereit, aufzustocken. Dazu schaffen wir Ausbildungsstellen und haben mittlerweile 12 Azubi-Stellen. Nicht, dass es so wie in Stuttgart kommt, dass eine Kita aufmachen will und findet kein Personal."

FD/FW-Fraktionschef Alfred Seifriz wollte wissen, was mit dem Projekt der Fair-Trade-Kitas ist. Nicole Schäfer: "Wir führen im Herbst zunächst das Qualitätsmanagement ein. Wir wollen den Erziehern nicht zu viel zumuten und wollen dann danach das Fair-Trade-Projekt beginnen."

CDU-Gemeinderat Michael Laschinger fragte nach, wie hoch die Quote der Kinder ist, die tatsächlich die Kitas in Anspruch nehmen. Schäfer: "Wir wissen, dass von den Kindern, die eingeschult werden, 92 Prozent vorher im Kindergarten waren."