Auf der "Dießener Alm" genießen die Gäste des Jubiläumsfests ein besonderes Ambiente. Fotos: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Schwarzwaldverein Dießen feiert Jubiläumsfest im Dorf und in der Natur / Kulturlandschaft in Szene gesetzt

Der Schwarzwaldverein (SWV) Dießen feierte am vergangenen Wochenende sein 50-jähriges Bestehen. Das Jubiläum erfreute sich einer großen Schar von Besuchern.

Horb-Dießen. Zu den Gratulanten und Gastrednern gehörten unter anderem auch Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann, der Landes-Vizepräsident des Schwarzwaldvereins Werner Hillmann (Gutach) sowie Willi Seid als Vertreter des SWV aus dem Bezirk Kniebis.

Das Jubiläumsprogramm wurde mit dem Frühshoppen vom Musikverein Dießen eröffnet, welcher bereits zu Beginn des Fests zahlreiche Besucher in die Burgruine lockte. Steffen Legler unterhielt mit seiner Combo "Lego & Friends" während und nach dem offiziellen Teil die Besucher musikalisch. Für das leibliche Wohl der Gäste hielt der Veranstalter dort Grillgut, Kaffee und Kuchen sowie Bauernhofeis bereit. Der Vorsitzende des Dießener SWV, Fidel Schröter, erinnerte in seiner Festansprache auf der Burg Hohendießen an die Gründung des Vereins am 8. März 1969 im Gasthaus Linde. Damals nahm Gauobmann Karl Maier an der Veranstaltung teil, der den Dießener Kameraden mit auf den Weg gab: "Was man nicht kennt, kann man nicht lieben." Darum sollte der SWV vor allem dazu dienen, die Freude an der Natur und am Volkstum zu wecken und zu erhalten.

Diese Aufgaben meisterte der Ortsverein Dießen in vorbildlicher Weise. So wurden laut Schröter bei der letzten Hauptversammlung des Landesverbands in Konstanz die Leitbilder konkretisiert: Darin wird beschrieben, dass sich der SWV für Natur, Landschaft, Kultur und Freizeitgestaltung im Südwesten Baden-Württembergs einsetzt. Aufgabe sei es auch, die unterschiedlichen Regionen der Heimat und deren Geschichte zu schätzen und die einzigartige Natur und Landschaft zu schützen und für deren nachhaltige Nutzung einzutreten. Letztlich gelte es, dass dies alles dazu beitragen möge, dass die Menschen gerne in der Region leben oder zu Gast sein wollen. In Dießen sei dies in sehr großen Teilen umgesetzt worden. Gemeinsam mit der Vereinsgemeinschaft des Ortes sei sehr vieles erreicht worden, konstatierte Schröter. Dazu gehöre der Bau des Pavillons beim Gemeindesaal, der Kauf eines neuen Festzelts oder auch der Bau eines Vereinsschuppens. Natürlich rückte Schröter auch die enge Verbundenheit der Mitglieder mit der Natur in den Mittelpunkt: "Wir haben im Jahr 2014 ein neues Bienenhotel im Neuen Weg gebaut", erinnerte Schröter. Der Schutz der heimischen Vogelarten und die Aktion "Saubere Landschaft" steht seit jeher auf der Agenda des SWV. Aber auch Patenschaften für Arbeiten im Ort (Mähen, Bekämpfen von Neophyten) stehen jedes Jahr aufs Neue an. In jedem Herbst kommt in Dießen auch die Pflege der Tuffrinne hinzu. Und mit viel Gleichgesinnten werden Wanderwege markiert und betreut – in Dießen werden rund 40 Kilometer Wander- und Zugangswege gepflegt. "Auch heute steht das gemeinsame Erleben der Natur und das Wandern in frohen Kreisen im Mittelpunkt", sagte Schröter.

Ortsvorsteher Fridolin Weckerle erinnerte sich ebenfalls noch gut an die Gründungsveranstaltung des Dießener SWV: "Damals luden Bürgermeister Paul Legler und Volksschullehrer Eduard Rebmann zur Gründungsveranstaltung ein." Weckerle betonte, wie wichtig diese Vereinsgründung war und bescheinigte dem Verein, dass das Wirken der Mitglieder rund um den Ort nicht nur besondere Würdigung verdiene, sondern auch die Notwendigkeit beweise, dass ohne ehrenamtlichen Einsatz viele Aufgaben rund um Naturschutz und Erhalt der sauberen Landschaft nicht möglich seien. Als Beispiel für viele Aktivitäten des SWV erinnerte Weckerle an die Neugestaltung des Dorfplatzes an der Kirche vor rund 20 Jahren, wo der SWV die Brunnenanlage (Schwarzwaldbrunnen) errichtete. Damals im Zuge des 30-jährigen Bestehens des SWV errichtet, stelle dies Beispiel wahrhaft ein Beitrag zur lebendigen Heimatpflege dar. Weckerle würdigte insbesondere die Leistungen des Vorsitzenden Fidel Schröter: "Die positive Entwicklung des Ortsvereins zu einem etablierten, anerkannten und sehr geschätzten Verein ist dem Vorsitzenden und seiner einsatzfreudigen Mannschaft zu verdanken."

Weckerle hob hervor, dass sich die Ortsgruppen des SWV in letzter Zeit immer stärker im Naturschutz einbinden und die Sorge um den Erhalt der Kulturlandschaft mittragen. Gerade in den heutigen Zeiten sei deshalb ein solch tatkräftiger Verein mehr denn je notwendig. "Eine lebendige Gesellschaft ist ohne ehrenamtliche Arbeit undenkbar", sagte Weckerle. Und da Dießen die Arbeit des SWV-Vorsitzenden Fidel Schröter besonders schätze, sei es mehr als nur verdient, ihn für die Verleihung der "Ehrennadel des Landes" vorzuschlagen. "Was du, Fidel, für deinen Verein und Dießen in all den Jahren geleistet hast, sucht seinesgleichen", würdigte Weckerle die Leistungen des SWV-Vorsitzenden. Dem schloss sich auch Bürgermeister Zimmermann an, welcher Schröter für sein 32-jähriges Wirken als Vorsitzender mit der Ehrennadel des Landes auszeichnete. Für den Verein steuerte die Stadt Horb zudem 150 Euro als Jubiläumsgabe bei. "Euer Verein erbringt Leistungen, die weit aus größer sind als man erwarten kann. Der SWV kümmert sich nur um die Wanderwege, sondern um ganz Dießen", stellte Zimmermann in seiner Ansprache zusammenfassend fest. Ebenso brachte der Bürgermeister seine Begeisterung über das Mitwirken der Dießener Vereine beim Jubiläumsfest zum Ausdruck.

"Was ihr hier an einem Tag leistet, das bringen viele in einem ganzen Jahr nicht zusammen", betonte Zimmermann. Auch die zahlreichen Wanderer und übrigen Gäste zeigten sich schlichtweg beeindruckt vom atemberaubenden Ambiente, welches bei den verschiedenen Raststationen geboten wurde.

Als absolutes Highlight entpuppte sich die "Dießener Alm" in der Schönhalde, welche durchaus den Titel des schönsten Biergartens von Deutschland verdient gehabt hätte. "So was habe ich bisher nur in Tirol gesehen", stellte Musiker Ralf Penz von den "Schwarzwaldbuam" vor Ort fest. Den Gästen bot sich ein grandioser Ausblick auf die Burgruine und die Ortschaft, welcher nur noch durch das kulinarische Angebot (Weißwurst, Jubiläumsburger, Kaiserschmarn sowie erlesene Weine) versüßt werden konnte.

Ebenso begeistert zeigten sich die Wanderer auch von der Station am Waldspielplatz im Bühl. Dort wurden die Gäste vom Duo "Quetsch- on Glampfenpower" musikalisch unterhalten und konnten sich mit Flammkuchen, Roter Wurst und Stockbrot für die weitere Etappe stärken. Einen wunderschönen Blick auf die Alb bekamen die Besucher zudem durch das offene "Fenster zur Alb".

Auch die kleinen Wanderer sollten auf ihre Kosten kommen. Denn, nach Abschluss der Kindererlebniswanderung, welche mit versteckten Tieren im Wald aufwartete, erfreuten sich die Kids am Streichelzoo oder konnten sich auf dem Spielplatz austoben.

Bei der Fischzucht im Engental wurden die Gäste am Schwarzwaldhäusle und dem "Schnapsbrunnen" verköstigt. Verschiedene Brände und Liköre sowie geräucherte Forelle und Speckbrot standen dort kulinarisch zur Auswahl.