Modenschau beim Fest der Kulturen: Kleider, die das Straßenbild von Horb farbenfroh auffrischen würden konnte man am Alten Freibad bewundern. Foto: Hopp

Gartenschau-Stimmung durch Konzentration. Geschäfte voller als im Vorjahr. Kaufland-Parkhaus gut genutzt.

Horb - "Unsere Stadt feiert" soll ja das Gartenschau-Feeling wiederbringen. Im zweiten Anlauf hat das geklappt: Dank des Wettergotts, der Konzentration und des liebevoll dekorierten Weindorfs.

Stadtmarketing-Chef Martin Scherer: "Nimmt man alle drei Tage zusammen, dürften über 20 000 Besucher hier gewesen sein. Sonntag war der stärkste Tag, und ich habe immer wieder gehört, dass das Fest viele an die Gartenschau erinnert hat, weil es so voll war."

Dazu trug nicht nur die Konzentration bei, sondern auch die Dekoration des Flößerwasen mit Blumen, Palmen, Ähren und Kürbissen. Mitorganisatorin Claudia Beuter: "Letztes Jahr gab es hier hauptsächlich Strohballen, für die hatten wir diesmal keinen Platz. Und Frau Schaffner hat sich dekomäßig richtig reingehängt." Auch die Öffnung des Kaufland-Parkhauses gestern hat sich bewährt.

Weinhändler Georg Djuga: "Man hat deutlich gemerkt, dass ohne den Festplatz im Gegensatz zum letzten Mal am Samstag und Sonntag Nachmittag viel mehr Menschen unterwegs waren. Abends ist die Zahl ungefähr gleichgeblieben."

Auch die Antikmarkt-Händler, die zum ersten Mal in Horb waren, zeigen sich zufrieden. Horst Binder, der den Markt organisiert hatte: "Vorab haben vier bis fünf Händler abgesagt, weil ein Verkehrschaos durch die Baustelle befürchtet wurde. Diese Befürchtungen haben sich nicht bestätigt: Die Anfahrt und die Organisation lief gut. Das Kaufverhalten ist bisher etwas zurückhaltend, aber das kann sich noch ändern." Darauf hofft auch ein Stuttgarter Händler, der sich auf altes Spielzeug spezialisiert hat: "Der Antikmarkt ist sicher noch ausbaufähig. Viele Leute, wenig Käufer. Es waren aber Sammler hier. Wenn die das nächste Mal interessiert zurückkommen und andere mitbringen, dann läuft der Antikmarkt in Horb."

Deshalb will Marktveranstalter Binder beim nächsten Stadtfest mit seinen Händlern wiederkommen.

Die Kunsthandwerker haben ihren Markt schon zum zweiten Mal auf der Inselspitze. Und der hat sich offenbar jetzt etsbliert. Ofenbauer Peter Nikol: "Schönes Wetter, schöne Menschen und schöne Aufträge – es läuft. Die Konzentration auf das Gelände rund um den Flößerwasen hat sich bewährt." Weiter hinter steht Markus Rössler mit seinen Wasserlaufbällen am Neckar. Er sagt: "Die werden sehr gut angenommen. Die Resonanz ist besser als im Sommer."

Auch bei der Kulturbrücke sitzt eine lächelnde Gisela Höpfer: "Wir sind zwei Wochen später dran als letztes Jahr. Abends war es schon sehr kalt. Dennoch haben wir so viele Besucher wie das letzte Mal. Ich denke, es werden um die 2000 sein." Auch Lilo Fradella vom Freibad-Kiosk ist sehr zufrieden mit dem guten Besuch.

Gerade die Neckarstraße ist durch die Baustelle extrem betroffen. Doch die Befürchtungen, dass das am verkaufsoffenen Sonntag Kunden kosten könnte, hat sich nicht bewahrheitet. Das Schuhhaus Häffner – proppenvoll. Weinhandel Dörr – Betrieb. Monika Schönfeld von mode & style: "Letztes Jahr war die Resonanz lange nicht so gut. Der Laden ist voll. Viele sind gleich nach der Modenschau gekommen, um sich die neuen Styles gleich zu kaufen."

Konzentration – das heißt manchmal auch: Weniger ist mehr. Deshalb gab es beim Tag der Rettungsdienste lediglich Vorführungen der Polizei-Hundestaffel. Das THW schoss seinen Wasserstrahl spektakulär über den Neckar, während man bei DLRG und den Feuerwehren Fahrzeuge besichtigen konnte. Doch immer wieder huschen Kids in das verrauchte Zelt, wo die Feuerwehr Horb ihre Wärmebildkamera zeigt. Stadtkommandant Markus Megerle: "Der Tag der Rettungsdienste ist sehr gut angenommen worden."