27 Gruppen, Musikkapellen und Formationen hatten sich zum Umzug angemeldet. Foto: Peter Morlok

Jubiläum wird kräftig gefeiert. Umzug mit 27 Gruppen, Musikkapellen und Formationen Höhepunkt. Mit Video

Horb-Bildechingen - 1250 Jahre Bildechingen - dieses Jubiläum wurde an diesem Wochenende im Horber Teilort gefeiert. 27 Gruppen, Musikkapellen und Formationen hatten sich zum Umzug angemeldet.

Das abendliche "Teller-leer-Essen" und die vielen Gebete halfen letztendlich doch. Pünktlich am wichtigsten Tag des großen Bildechinger Dorfjubiläums, dem Sonntag, der mit einem Gottesdienst an der St. Ullrichs Kapelle in der Marienstraße begann, stellte Petrus seine Regen-Attacken ein.

Regnete es am Samstag beim Seifenkistenrennen noch wie aus Kübeln, so war der Sonntag zumindest bis zum späten Nachmittag in trockenen Tüchern. Toll für die Veranstalter, toll für die vielen Umzugsteilnehmer und noch besser für die große Zahl der Festbesucher, die sich vor allem auf den Umzug gefreut hatten. Weit mehr als 1000 Besucher säumten die Umzugsstrecke, und sie alle wurden nicht enttäuscht.

Relativ pünktlich machte sich der bunte Tross mit Büttel Edwin Zimmermann an der Spitze auf den Weg durch die Eutinger Straße bis vor zur Grundschule. Dann bog man in die Marienstraße ein, der die Umzugsteilnehmer bis zum Festplatz folgten.

27 Gruppen, Musikkapellen und Formationen hatten sich zum Umzug angemeldet. Darunter Gäste aus dem Nachbarort Eutingen, die Musikkapellen aus Börstingen und Dornstetten. Doch getragen wurde dieser Umzug hauptsächlich von den Vereinen und Einzelpersonen des Dorfes selbst, die schon lange mit den Vorbereitungen für dieses Highlight der Dorfgeschichte beschäftigt sind.

Gebastelte Ortsgeschichte auf dem Wagen von Josef Schellhammer erwies sich ebenso wie die Kids vom Kindergarten "Tüpfelchen" als Hingucker, falls man sie denn wegen der vielen Eltern, die mitliefen, überhaupt sah.

Sie zeigten in drei Gruppen das Leben im Kindergarten von gestern, heute und morgen. Entsprechend gekleidet waren sie und machten sich schon jetzt per Schild Gedanken, ob sie später studieren oder Müllauto-Fahrer werden.

Dazwischen wurde die Geschichte Bildechingens vom Museumsverein durch die alten Trachten ein Stück weit lebendig. Als erste Musikgruppe sorgte dann die Spielgemeinschaft der Musikvereine Bildechingen/Horb für Unterhaltung an der Umzugsstrecke.

Beeindruckend waren die vielen alten Trachten, die vom bäuerlichen Reichtum im Gäu zeugten, aber auch im Gegenspiegel die Arbeitsweisen und die ärmliche Ausstattung des Landvolks präsentierte. Sehenswert auch die Standarten, die ansonsten nur in den Vitrinen der Vereinsheime zu finden sind und die alten Uniformen und die Wimpel der Feuerwehr, die mit einem Zwei-PS-Löschfahrzeug und uralten Spritzen unterwegs war.

Insgesamt war der Umzug eine wunderbare Gelegenheit, Dinge aus dem Schrank oder vom Dachboden zu holen, die dort längst vergessen lagen. Tennis-Nostalgie erwachte ebenso zum Leben wie der Hula-Hoop-Reifen aus den 1960er Jahre, Opas Zylinderhut oder die alten Fahrräder ohne E-Antrieb und 28-Gang-Schaltung.

Und ganz am Schluss des Umzugs wurde auch noch die wichtige Frage: "Ja lebt denn der alte Laschinger Michel noch?" geklärt. Ja, er lebt noch und fuhr mit einem lustigen Auto im Umzug spazieren.

Auf dem Festplatz angekommen, gab es noch eine Vorführung der der Dreschflegerguppe sowie von den Kinder-Garten-Kindern. Bernie Fieler und seine Drums-Alive-Gruppe sorgte noch etwas für Groove und die Gastmusiker aus Börstingen für Stimmung bis zum Festausklang.