In einer Videokonferenz informierte Bürgermeister Martin Aßmuth über das geplante Neubaugebiet "Am Schneitbach II" in HofstettenScreenshot: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Schneitbach II: Bürgermeister informiert Bauinteressenten / Lärmschutzwand macht Probleme

Hofstetten (stö). In einer digitalen Videokonferenz sind die Bauinteressenten für den Schneitbach II in Hofstetten informiert worden. Bürgermeister Martin Aßmuth hatte einen Frage-Katalog von Bauwilligen bekommen und arbeitete diesen am Donnerstagabend anhand von 68 Folien und mit Unterstützung des Erschließungsträgers ab.

Auf etwa 50 Personen schätzte der Bürgermeister die Zahl der Zuschauer, weil viele der 34 Teilnehmer zu zweit vor dem Bildschirm sitzen würden.

14 Plätze mit 229 bis 704 Quadratmetern

Mit Geschäftsführer Frank Edelmann und Projektleiter Florestan Ballstaedt waren Ansprechpartner des Baugebiet-Erschließungsträgers "Kommunalkonzept BW" beteiligt.

Los ging es mit den Eckdaten des geplanten Neubaugebietes im vorderen Ullerst: 14 Plätze werden mit Größen zwischen 229 und 704 Quadratmetern realisiert, das erklärte Ziel ist ein Baugebiet ohne Einschränkung für die Bauwilligen. Wie schwierig die Umsetzung ist, zeigte sich zum einen am Gewässerrandstreifen und zum anderen an der geforderten Lärmschutzwand in Richtung Holzbau Schnaitter. Nachdem die erneute Offenlage im jetzigen Februar abgearbeitet ist, wäre ein Satzungsbeschluss und somit die Schaffung des Baurechts grundsätzlich möglich. Doch ohne die Lärmschutzwand könnte am Ende keiner in sein Haus einziehen, wobei es der Firma Schnaitter nach wie vor an einer Lösung liegen würde. Allerdings gebe es hinsichtlich des Gewässerrandstreifens einen erheblichen Klärungsbedarf zwischen dem Wasserwirtschaftsamt, dem Erschließungsträger, der Gemeinde und der Holzbaufirma. 2014 wäre im Wassergesetz statt der zuvor geforderten vier Meter-Streifen auf einen Zehn-Meter-Streifen ab dem Böschungsrand geändert worden. Im vorliegenden Fall würde das eine Wand direkt vor dem Eingangstor des Betriebes bedeuten.

"Eine Lösung, die keiner wollen kann", betonte der Bürgermeister. Jetzt habe man sich mit den Behörden auf die Orientierung am Mittel-Wasserrand des Ullerstbaches geeinigt, auch wenn alles viel Zeit brauche. "Wir ringen um einen Kompromiss und jeden Meter", erklärte Martin Aßmuth. Denn auch die Holzbaufirma müsse einen deutlichen Mehrwert von der massiven Einschränkungen durch eine Lärmschutzwand haben.

Nachdem der jetzige Kompromiss aber außerhalb des Geltungsbereichs der Außenbereichs-Satzung liege, müsste im schlimmsten Fall auch diese noch entsprechend abgeändert werden. Dafür gebe es in Bezug auf die Kosten eine gute Nachricht, von der ersten Kostenschätzung mit bis zu 270 000 Euro könne man nach den ersten Angeboten von Kosten in Höhe von bis zu 200 000 Euro ausgehen.

In die Kostenberechnung der Bauplätze sind nach Kostenfortschreibung bis Dezember 2020 Erschließungskosten in Höhe von 1,33 Millionen Euro einkalkuliert, auch Mehrkosten für den Lärmschutz und den Boden gilt es zu berücksichtigen.

Kostenkalkulation: 1,33 Millionen Euro

Damit lag der prognostizierte Verkaufspreis im Dezember bei 250 Euro pro Quadratmeter. "Für uns ist es wichtig, dass wir am Ende nichts nachschießen müssen", betonte Aßmuth und erklärte ausführlich, warum die Quadratmeterpreise mit anderen Gemeinden nicht direkt vergleichbar sind. Die endgültige Festlegung der Preise im Schneitbach II werde es erst geben, wenn die Ausschreibungsergebnisse vorliegen würden und möglicherweise Einsparpotenziale gesehen werden. Stand heute würde laut Gesamtausgaben-Kalkulation der Preis bei 238,26 Euro liegen, wie nach der umfangreichen Vorstellung deutlich wurde. "Aber bis jetzt sind wir im Bereich der Kostenschätzung unterwegs, die eine Genauigkeit von plus-minus 30 Prozent hat", betonte Frank Edelmann.

In wie weit der Boden im Baugebiet belastet ist und möglicherweise ausgetauscht werden muss, wird sich noch zeigen. "Wir arbeiten an Lösungen. Das ist mühsam und zäh. Aber wir machen das alles für Sie, damit Sie am Ende keine Einschränkungen beim Bauen haben", beendete Aßmuth die Präsentation. Ein großes Lob kam dann auch von Miguel Henriques, dem Sprecher einiger Bauwilliger: "Es ist richtig gut, wie das ganze präsentiert wurde. Alle Fragen sind beantwortet."