Die Ringer kämpfen derzeit nicht nur auf der Matte, sondern auch um den Fortbestand ihrer Sportart bei den Olympischen Sommerspielen. Foto: VfK

Kampfsporthochburgen in unserer Region bemühen sich gemeinsam um Fortbestand bei Großereignis.

Mittleres Kinzigtal - Ob bei kommenden Olympischen Spielen noch Ringer ihre Schuhe schnüren werden, ist weiterhin fraglich. Seit der Tagung des olympischen Exekutiv-Komitees am 12. Februar bangen im Kinzigtal besonders die Hochburgen Mühlenbach, Hofstetten, Haslach und Schuttertal um den Fortbestand des olympischen Ringens. Seit mehreren Wochen steht die olympische Zukunft des Ringkampfsports auf der Kippe: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte der traditionsreichen Sportart, die bereits in der Antike fester Bestandteil der Olympischen Spiele war, zu niedrige Fernsehquoten, Zuschauerzahlen, Ticketverkäufe und eine zu geringe Attraktivität bei Jugendlichen bescheinigt.

Eine letzte Chance, für sich zu werben, haben die Ringer aber noch: Am 29. Mai wird das Exekutiv-Komitee des IOC bei seiner Tagung im russischen Sankt Petersburg eine Empfehlung über die ausscheidende Sportart abgeben. Offiziell ist dann zwar noch immer nicht das letzte Wort gesprochen – endgültig entschieden wird auf der IOC-Vollversammlung in Buenos Aires im kommenden September – dennoch gilt das Urteil aus Sankt Petersburg als überaus wichtig. Noch nie sei eine Empfehlung des Exekutiv-Komitee von der Vollversammlung nicht angenommen worden, betont Martin Knosp, Präsident des Südbadischen Ringerverbands.

Um den Erhalt des olympischen Ringens kämpfen nun gemeinsam die Vereine aus Hofstetten, Mühlenbach, Schuttertal und Haslach. Kürzlich haben sie sich auf Initiative der Jungen Union Ortenau zusammengeschlossen. Nachdem der VfK Mühlenbach schon im Vorfeld tätig geworden war, wollen die vier Vereine und die CDU-Jugendorganisation nun gemeinsam Unterschriften sammeln und Präsenz zeigen.

Ziel ist es, in den kommenden Tagen möglichst viele Unterstützer zu finden, die ihre Unterschriften auf die Vordrucke des Deutschen Ringerbunds setzen. Diese sollen sowohl in Lokalen und öffentlichen Einrichtungen allerorts ausgelegt werden, oder auch von den Ringern selbst unter die Bevölkerung gebracht werden – so war dies beispielsweise schon beim Late Night Shopping in Haslach der Fall.

Der CDU-Abgeordnete Eberhard Gienger, selbst ehemaliger Leistungssportler und Olympia-Teilnehmer, hat zudem seine Unterstützung versichert und zugesagt, sich beim IOC-Vizepräsident Thomas Bach für den Erhalt des Ringkampfsports bei Olympia einzusetzen.

Auch Henry Heller, Bürgermeister in der Ringerhochburg Hofstetten, ärgert sich über den Einfluss wirtschaftlicher Interessen auf den Sport und findet: "Man sollte die Leute, die das entschieden haben, mal auf Doping testen."

Der Schultes hat Gienger für Freitag, 24. Mai, in das Rathaus nach Hofstetten eingeladen, wo die bis dahin gesammelten Unterschriften dann offiziell übergeben werden sollen.