Für dieses Team gab es beim Spritzerwettbewerb nur Punkte für die Teilnahme in weißem Hemd, schwarzer Hose und Krawatte. Foto: Störr

Besonders viele Teilnehmer beim Wettbewerb im Jubiläumsjahr der Hofstetter Feuerwehr.

Hofstetten - Die Hofstetter Feuerwehr feiert heuer ihr 75-jähriges Bestehen. Nach dem Festbankett Ende Mai stand jetzt der Samstagabend ganz im Zeichen des großen Spritzerwettbewerbes. Im Jubiläumsjahr haben sich besonders viele Hofstetter Vereine beteiligt.

Doch zuerst trat der Feuerwehrnachwuchs aus Mühlenbach und Hofstetten an die Wassereimer. Und während die einen schleppten, pumpten und versuchten, das PET-Rohr mit dem Wasserstrahl zu treffen, klügelten die Mannschaften am Rande bereits ihre eigene Taktik aus. Am Ende schafften die Mühlenbacher Jugendfeuerwehrleute respektable 56 Liter, die Hofstetter immerhin 27 Liter.

Bei den aktiven Wehren traten die Haslacher und die Oberharmersbacher erstmals an, zum Jubiläum hatte die Patenwehr aus dem 700 Kilometer entfernten Göttingen-Holtensen eine Abordnung geschickt. Und obwohl sie mit Sven Paul einen lautstarken Rufer der Vorgehensweise "Kleine Hübe – tiefer, tiefer" und die Sympathien des Publikums auf ihrer Seite hatten, reichte es mit 62,5 Litern lediglich für den vorletzten Platz.

Die "Rote Laterne" trug die Führungsgruppe Kinzigtal mit 52,5 Litern nach Hause. Ob das an der eigenwilligen Haltung des Strahlrohrs lag – oder einfach nur Pech war, wusste niemand so genau zu sagen. Für Mühlenbach und Hausach reichte es am Ende ins Mittelfeld. Gewonnen haben die benachbarten Bollenbacher mit 91 Litern, gefolgt von den Schweighausenern mit 83,8 Litern.

Zu vorgerückter Stunde überreichten die Schweighausener dem Hofstetter Kommandanten Peter Neumaier ein Tablett voll Zwetschgen, in denen kleine Kerzen brannten. Seit zehn Jahren werden jährlich die blauen Früchte nach Hofstetten gebracht und vom Kommandanten in einen leckeren Kuchen verwandelt – der anschließend den Weg wieder zurück nach Schweighausen nimmt. Zum 75jährigen Jubiläum wurde dieser Handel jetzt "offiziell" auf die Bühne gebracht.

Nach den Feuerwehren traten die Hofstetter Vereine an, bei den Damen fanden sich drei Mannschaften zusammen. "Bisher waren wir meistens konkurrenzlos", erklärte Sophia Neumaier von den Feuerwehr-Mädels. Sie wurden mit 39,8 Litern Sieger der Herzen. Die Kolping hatte sich ihre Taktik im Vorfeld zurecht gelegt und belegte mit 49,1 Litern den zweiten Platz. Überraschungssieger wurden die "Blauen Mädels" mit 60,1 Litern, sie hatten sich erst kurz vor Meldeschluss zusammengefunden.

Bei den Herren und Mixed-Teams gab es "Stiling-Punkte" für die Teilnahme in weißem Hemd, schwarzer Hose und Krawatte – was beim Ergebnis aber nicht half. Und selbst wenn das Wasser an sich im Vereinszweck verankert war wie beim Titelverteidiger "Deiwing-Club" – am Ende mussten sich alle den Aktiven des KSV beugen. Mit unglaublichen 143,4 Litern stellten sie in zunehmender Dunkelheit alle Rekorde ein und legten die Messlatte für die kommenden Jahre hoch.

Peter Neumaier bedankte sich bei der Siegerehrung bei den vielen Mannschaften und meinte lachend: "So spät war’s noch nie, dass wir sogar eine Notbeleuchtung herschaffen mussten."

Preise und Pokale gingen an: KSV Aktive 143,4 Liter, Deiwing Club 122,1 Liter, Hexen 110,1 Liter, Kirchenchor 108 Liter, Trachtenverein 105,1 Liter, Narrenzunft 92,2 Liter, SC-Vorstand 92,1 Liter, Blaue Jungs 81,5 Liter, Kolping 74,5 Liter, Simseritzler Hubamas 72,0 Liter, KSV – die ganz jungen 67,1 Liter.

Mit der Wolfacher Partyband "FunGum" wurde bis spät in die Nacht gefeiert. Vom Festsonntag und dem abschließenden Handwerkervesper am Montagabend ab 17 Uhr wird der Schwarzwälder Bote am morgigen Dienstag berichten.