In Hofstetten gilt Tempo 30. Dass sich nicht jeder daran hält, stört den Bürgermeister. Er mahnt immer wieder dazu, die Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten. Foto: Kleinberger

Tempo 30 wird nicht von allen Autofahrern eingehalten / Regelmäßige Ermahnungen zeigen Wirkung

Ärgernis Temposünder: Wer sich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, gefährdet sich und andere. An das Sicherheitsbewusstsein der Bürger wird in Hofstetten regelmäßig appelliert.

Hofstetten. Bürgermeister Henry Heller wird nicht müde, die Hofstetter regelmäßig an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu erinnern. Jüngst hat er einen Aufruf im Bürgerblatt veröffentlicht, in dem er bekennt, dass er sich bei diesen "vielen Aufrufen" vorkomme, als würde er ein Kind ermahnen – das sich an die mahnende Worte dann aber aus Trotz nicht halte.

Auf Anfrage des Schwabo berichtet Heller, dass er selbst immer wieder beobachte, wie Autos mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Ort fahren. Im Ortsgebiet gilt Tempo 30. An einigen Punkten sei es aus Sicherheitsgründen besonders wichtig, diese Geschwindigkeit einzuhalten: Die Schule, das Seniorenzentrum, der Kindergarten und auch die Dorfmitte, in der oftmals Kinder unterwegs seien. "Das sind ganz sensible Bereiche, in denen es um die Sicherheit unserer Mitbürger geht", stellt Heller klar.

Daher wird er es auch nicht leid, immer wieder an das Tempolimit zu erinnern. Bürger sollten, so sein Vorschlag, ihre Nachbarn daran erinnern oder, wenn sie einen "Raser" erkennen, diesen direkt ansprechen. Damit habe er selbst auch schon gute Erfahrungen gemacht, berichtet der Bürgermeister. "Wenn ich jemanden darauf anspreche, dass er zu schnell unterwegs gewesen ist, dann reagiert er einsichtig", berichtet Heller.

"Viel mehr geht im Dorf auch nicht", sagt Heller hinsichtlich der Möglichkeiten, die Geschwindigkeit zu regulieren. Geblitzt werde zwar – "das finde ich auch richtig" – aber bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsregulierung beispielsweise bräuchten ihre Zeit. Bei der anstehenden Umgestaltung der Dorfmitte werde dieser Punkt jedoch mit berücksichtigt. Bis zur Umsetzung dauere es jedoch noch ein bis zwei Jahre. Außerdem rotiert an den neuralgischen Punkten in Hofstetten eine Anzeigetafel, die den Verkehrsteilnehmern sofort anzeigt, wie schnell sie fahren.

Etwas Schlimmes ist durch die Verkehrssünder in Hofstetten noch nicht passiert. Heller sieht seinen Einsatz als Präventivmaßnahme: "Es will ja auch keiner, dass etwas Schlimmes passiert." Dass er damit ein schwieriges Thema anspricht, ist ihm bewusst – die Sicherheit der Bürger ist ihm aber ein wichtiges Anliegen. "Und das hier ist eins, an dem man einfach dranbleiben muss. Nur so lässt sich ein Umdenken bei den Menschen erreichen."

Die Reaktionen auf seine Aufrufe im Bürgerblatt fielen positiv aus, berichtet Heller. "Oft werde ich darauf angesprochen – die meisten freuen sich, dass ich mich für dieses Thema stark mache."

INFO

Tempo 30

Vor neuralgischen Punkten wie Schulen dient Tempo 30 der Erhöhung der Sicherheit. Denn wenn ein Auto mit 30 Kilometern pro Stunde (km/h) bremst, steht es nach rund 13 Metern. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h erhöht der Bremsweg sich auf rund 28 Meter. In der "Schrecksekunde" zwischen dem Erkennen einer Gefahr und der Reaktion legt ein Auto bei 50 km/h noch einmal ungebremst fast 14 Meter zurück.