Kleine, aber feine Runde bei "Schwarzwälder Bote lädt ein" in Hofstetten (von links): Wilhelm Uhl, Gesamtredaktionsleiter Jörg Braun, Sabine und Reinhard Renter sowie Kinzigtal-Redaktionsleiterin Lisa Kleinberger. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

"Schwabo lädt ein": Bürger diskutieren schlechte Breitband-Situation / Kindergarten-Ausbau drängt

Insbesondere die mehr als mangelhafte Anbindung ans Internet treibt die Hofstetter um. Das ist beim Redaktionsgespräch vor Ort am Donnerstagabend in den "Drei Schneeballen" deutlich geworden.

Hofstetten. Die kleine, aber diskussionsfreudige Runde um Reporterin Christine Störr, Kinzigtal-Redaktionsleiterin Lisa Kleinberger und Gesamtredaktionsleiter Jörg Braun erfuhr es am eigenen Leib: Der Handyempfang in Hofstetten ist nicht überall optimal. Und auch das Internet lässt zu wünschen übrig, machte Wilhelm Uhl klar. Er übte deutliche Kritik an der Breitband Ortenau. Breitband: Dieser Gesellschaft gehören 45 der 51 Kommunen im Ortenaukreis an. Sie wurde im Jahr 2017 gegründet, um den Kreis mit schnellem Internet zu versorgen. Davon, kritisierte Uhl, der als CDU-Ortsvorsitzender auch Mitglied des Gemeinderats ist, ist in Hofstetten nichts zu spüren. Niemand im großen Ganzen frage nach der kleinen Gemeinde Hofstetten, obwohl das Thema hier dringender ist denn je: Wenn das "Biereck" im Außenbereich nach seinem Umbau wiedereröffnet, soll es als Schulungszentrum genutzt werden, plant der Investor. Dafür ist eine Anbindung ans Internet zwingend notwendig. Ob die mithilfe der Breitband Ortenau bis zum Eröffnungstermin da ist? Das steht in den Sternen. Wahlen: Die anstehenden Kommunalwahlen machen auch nicht vor Hofstetten Halt. Die Kandidatensuche sei mitunter eine Qual, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig. Auch die Angst davor, am Ende nicht gewählt zu werden, würde manche dazu bewegen, sich erst gar nicht aufstellen zu lassen. Reinhard Renter meinte, da bräuchte es ein dickeres Fell. Wer beim ersten Versuch nicht in den Gemeinderat gewählt würde, sei bei den Bürgern durch die Wahlperiode auf jeden Fall schon bekannt und könnte darauf bauen, wenn die Vorgängergeneration abtritt. Baugebiete: Neubaugebiete sind ein großes Thema in Hofstetten. Bauplätze zu finden, ist laut Uhl momentan auch in Hofstetten so gut wie unmöglich. Das spricht zwar für die Attraktivität der Gemeinde, die mit dem zuletzt fertiggestellten Neubaugebiet viele junge Familien dazubekommen hat, ist für Wohnungssuchende im Kinzigtal aber ein Problem. Nachverdichtung könnte im Dorf eine Option sein, aber über kurz oder lang brauche es ein neues Baugebiet. Im Zusammenhang damit, aber auch mit der möglichen Schaffung eines Parkplatzes beim Industriegebiet, wurde Kritik an der Bürokratie in Deutschland laut. Kindergarten: Wie es mit dem Kindergarten weitergeht, wird in Hofstetten schon länger diskutiert. Das aktuelle Gebäude reicht nicht aus. Momentan behilft die Gemeinde sich mit Containern. Eine dauerhafte Lösung wünschen sich Bürger und Gemeinde – wie die konkret aussieht, steht noch nicht fest. Der Kindergarten sei aber eins der wichtigsten Themen, stellte Uhl fest. Auch die Frage, ob der Ort die Grund- und Hauptschule halten kann, beschäftigt Bürger und Gemeinderat. Infrastruktur: Gut bestellt ist Hofstetten in Sachen Vereine und Gaststätten. Für letztere sei die Gemeinde weit über das Kinzigtal hinaus bekannt, lobte Renter. Alle waren sich einig, dass das Niveau der Wirtschaften im Ort sehr hoch ist. Die Zusammenarbeit der Vereine läuft laut Uhl ebenso gut wie deren Nachwuchsarbeit, wenngleich natürlich auch die hiesigen Vereine spüren, dass sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren wollen. In Vorstandsämtern würde die Bürokratie immer mehr, was in diesem Bereich sehr bremse. "Die Vereine werden von der Gemeinde ordentlich unterstützt", so Uhl.

Bei der Aktion "Schwarzwälder Bote lädt ein" kommen unsere Leser zu Wort: Wir sprechen in lockerer Runde mit den Bürgern über die Themen, die sie bewegen. Die Redakteure nehmen die Anregungen für Berichte auf, diskutieren drängende Probleme und hören zu, wo im Ort der Schuh drückt. Die Aktion findet einmal monatlich in wechselnden Orten unseres Verbreitungsgebiets statt.