Beauftragte zieht positive Bilanz: Flüchtlinge sind in Hofstetten gut integriert

Die Integration in Hofstetten läuft gut. Das ist das Ergebnis des Berichts, den die Migrationsbeauftrage der Gemeinde Elke Herr am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung gab.

Hofstetten. Derzeit leben 31 Flüchtlinge in Hofstetten. Unter den 21 Syrern, fünf Uiguren und fünf Afghanen befänden sich keine Alleinreisenden, informierte Herr. "Es sind alles Familien." Zudem hätten inzwischen alle das Bleiberecht bekommen und dürften arbeiten, an Sprachkursen nähmen insbesondere die Familienväter intensiv teil. Kurzum: "Sie integrieren sich prima."

Zwei der Väter sind inzwischen voll berufstätig. In diesem Zusammenhang richtete Herr einen ausdrücklichen Dank an die Firma Neumaier, die sich in diesem Bereich maßgeblich für die Flüchtlinge einsetze. Eine der Frauen mache derzeit ein Langzeitpraktikum als Altenpflegerin. "Die zieht das durch", sagte Herr über deren Einsatzbereitschaft. Ohnehin seien die Flüchtlinge keinesfalls fordernd und würden nicht alles als selbstverständlich ansehen, sie seien vielmehr fröhlich und dankbar über jedes Entgegenkommen. Über ihre eigene Arbeit sagte sie: "Man kriegt unheimlich viel zurück, auch wenn es wirklich nicht einfach ist."

Die Kinder der Flüchtlingsfamilien seien in den Vereinen gut aufgenommen worden, als Beispiele nannte Herr den SC und die Ringer. Das sei natürlich "super", erklärte Herr: Wenn die Kinder in einem Verein aktiv seien, seien die Eltern automatisch dabei, um zu unterstützen. Zudem hob sie das Engagement einiger ehemaliger Lehrerinnen hervor, die den Flüchtlingen gerade in Hinblick auf Sprachkurse unter die Arme greifen. So würden auch die Frauen erreicht, während in die Sprachschulen zunächst überwiegend die männlichen Mitglieder der Flüchtlingsfamilien gingen, da sie auch diejenigen seien, die für den Broterwerb in der Familie zuständig seien.

Den Hofstettern sprach Herrein herzliches "Vergelt’s Gott" aus. Sie hätten die Flüchtlinge in der Gemeinde offen und vorurteilsfrei aufgenommen. "Hofstetten ist ein weithin leuchtendes Beispiel gelungener Integration", hob sie hervor. Im Ortenaukreis gebe es Kommunen, in denen es ganz anders aussähe. Insgesamt sei Hofstetten auf einem guten Weg – "ich bin froh, dass es so flutscht".

Die Flüchtlinge fühlten sich in der Gemeinde gut aufgehoben. "Wenn man die Kinder fragt, wo sie herkommen, kommt im breitesten Badisch zurück: ›Ich bin Hofstetter‹", berichtete Herr nicht ohne Stolz.

"Wir haben diese Aufgabe angepackt, aber sie ist noch lange nicht beendet", blickte Herr voraus. Hinsichtlich des Wohnraums appellierte sie an Vermieter, Wohnungen anzubieten. Und: "Auch die Ehrenämtler können nicht alles allein stemmen."

Für 2018 gäbe es aktuell noch keine Zuweisungen vonseiten des Landratsamts, voraussichtlich würden es aber weniger als 2017. Derzeit hätte die Gemeinde auch einen Flüchtling mehr aufgenommen als für 2017 veranschlagt. "Diese Übererfüllung wird uns auf das kommende Jahr angerechnet", informierte Herr.

Bürgermeister Henry Heller lobte Herr für ihre "hervorragende Arbeit". Als kleine Gemeinde sei es für Hofstetten gut, dass Familien aufgenommen würden – Alleinreisende würden auch mehr Betreuungsaufwand bedeuten. Eine Nachfrage aus dem Gremium betraf Möbelspenden und deren Lagerung. Heller informierte, dass der Lagerplatz stark begrenzt sei, weshalb Möbel nach Bedarf beispielsweise über das Bürgerblatt gesucht würden. "Wir sammeln keinen Sperrmüll", sagte er. Die Zusammenarbeit mit dem Bauhof laufe in dieser Sache gut.