Revierleiter Nicolai Doll (stehend) informierte über die geplanten Arbeiten. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neuer Revierleiter stellt sich vor / Einschlag von 550 Festmetern geplant

Hofstetten. Der Niederschlag im Frühjahr wird für den Wald entscheidend sein. Sollte es wieder ein trocken-heißes Jahr geben, ist mit erheblichem Käferholz zu rechnen. Über die Situation des Hofstetter Gemeindewalds informierte Revierleiter Nicolai Doll.

Zunächst stellte sich der neue Revierleiter dem Gremium vor. Seit Januar ist er für die Wälder in Hofstetten und Mühlenbach zuständig. Sein Forst-Studium habe er in Rottenburg am Neckar absolviert und sei 2016 für das anschließende Trainee-Programm zwei Jahre lang im Hochschwarzwald gewesen. Danach habe er dort ein bäuerliches Privatwald-Revier geleitet.

Über das vergangene Forstjahr informierte Doll nur kurz, weil es noch nicht abgerechnet sei. "Es war geprägt von Kalamitäten", bilanzierte er. Die Winterstürme Burglind und Friederike hätten gewütet und ab dem Sommer habe man mit der Trockenheit und dem Käfer zu tun gehabt.

Für das Forstjahr 2019 stellte er einen nachhaltigen Hieb von 550 Festmetern in Aussicht, wenn der Käfer keinen Strich durch die Rechnung mache. 200 Festmeter Kiefernholz sollen am "Hofstetter Eck" eingeschlagen werden, 150 Festmeter Douglasie und Fichten im "Schmalzen-Wald" sowie 200 Festmeter Buche im vorderen Ullerst.

"Um den Holzmarkt nicht noch stärker zu belasten, sind wir auf andere Bestände ausgewichen", erklärte der Revierleiter. "Die Preise im Leitsortiment sind zurückgegangen." Trotzdem erwartet er für 2019 ein positives Ergebnis in Höhe von 9100 Euro, den geplanten Erlösen von 29 000 Euro stehen geplante Kosten von 19 900 Euro gegenüber. Höhere Ausgaben für die Käfer-Aufarbeitung und geringere Erlöse seien berücksichtigt.

Bürgermeister Martin Aßmuth verwies auf den vergangenen Bewirtschaftungsplan mit geplanten Erlösen von etwa 17 000 Euro und betonte: "Wir wollen aus dem Gemeindewald nicht das Maximale herausholen, sondern nachhaltig in die Bewirtschaftung gehen." Das wirke sich dann auch aufs Ergebnis aus.

Der Buchenhieb werde im Frühjahr vollzogen, der Rest sei für den Herbst geplant, blickte Doll voraus. Auf die Frage nach der starken Baum-Blüte des vergangenen Jahres verwies er auf Beobachtungen erfahrener Forstleute. "Wenn der Baum stark blüht, hat er schon eine Ahnung, dass ihm etwas ›blüht‹ und eine Trockenheit bevorsteht." Nach dem "Mastjahr" könne es jetzt aufgrund der großen Tannenzapfen-Menge auch zu vermehrtem Schneebruch kommen. Die tiefen Lagen im Boden seien noch trocken, ein feucht-warmer Winter und ein nasses Frühjahr mit viel Niederschlag im gesamten Jahr wären optimal.

In Sachen anstehender Forstreform informierte Nicolai Doll: Das Kartellverfahren ist abgeschlossen. Was jetzt an Forstreform komme, sei vom Land gewollt. Der Staatswald sei raus, das wäre fix. Die Beförsterung der Gemeinde sei auch klar. "Die große Unbekannte ist nach wie vor der Privatwald."