Die "Kirnbacher Trachtenfrau" von José Schloss Fotos: Schloss Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: José Schloss präsentiert seine minimalistisch gehaltenen Bilder in Hofstetten / Vernissage am Freitag

Mit dem Malen hat er vor zwei Jahren begonnen, sich selbst zur Freude und als Ausgleich zum Studium. Mittlerweile ist der Hornberger José Schloss im Kinzigtal mit seinen minimalistisch gehaltenen Bildern kein Unbekannter mehr.

Hofstetten. "Der Anfang war ganz unspektakulär", erzählt Schloss am Telefon. Er studiert in Kassel Produkt-Design und will bis im Sommer seine letzten vorbereiteten Arbeiten abgegeben haben. "Ab Oktober könnte ich dann meine Diplom-Arbeit schreiben, für die mir aber noch ein gutes Thema fehlt", blickt der 23-jährige voraus.

Als Produkt-Designer könne er sich künftig eine Arbeit im Ausland ebenso gut vorstellen, wie in Deutschland. Das lasse er auf sich zukommen.

Vor zwei Jahren wäre er zum Malen gekommen, als er mit einer Leinwand im heimischen Wald unterwegs gewesen sei. "Ich male, was ich persönlich mit dem Schwarzwald verbinde und reduziere mich in der Darstellung auf das Wesentliche", beschreibt er seine Arbeit.

Überrascht von der großen Resonanz

Die ersten Bilder habe er im Landhaus Lauble auf dem Fohrenbühl ausgestellt und sei von der äußerst positiven Resonanz überrascht gewesen. Danach habe sich die Malerei Stück für Stück weiter entwickelt.

Seine ganze Kindheit habe er im Schwarzwald verbracht und nicht geschätzt, in welcher Umgebung er aufgewachsen sei.

Die Heimat mit anderen Augen sehen

Jetzt sehe er seine Heimat mit anderen Augen und male, was ihm von einem Objekt am meisten im Gedächtnis bleibe. "Ich lege mittlerweile mehr Wert auf Details und sehe andere Dinge, als zu Beginn des Malens", verrät der junge Künstler.

Im Rahmen seines Studiums arbeite er mit den unterschiedlichen Materialien wie Glas, Stahl, Keramik, Kunststoff oder Textilien – was aber wenig mit seinem kunstvollen Schaffen zu tun habe. "Es hilft, wenn man es kann – ist aber keine Voraussetzung", ist sich Schloss sicher.

Die Ruhe und Abgeschiedenheit, die ihn von zuhause fortgetrieben habe, lasse ihn jetzt immer wieder für kreative Phasen zurückkehren. "Die Bilder behandeln meine persönliche Stellungnahme zu den Dingen zu meinen Eindrücken in unserer Heimat."

Im Hofstetter Rathaus werden viele neue Motive zu sehen sein, die Schloss eigens für die Ausstellung geschaffen hat. Denn für ihn ist klar: Es geht darum, ein Netzwerk der Kunst im Schwarzwald aufzubauen und experimentell zu arbeiten. Schloss’ großer Wunsch wäre es, einerseits als Möbel- oder Industrie-Designer zu arbeiten und andererseits die Kunst zum Nebenberuf weiterzuentwickeln.

Die minimalistisch gehaltenen Werke von José Schloss werden ab dem kommenden Montag bis zum 30. April im Hofstetter Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen sein. Die Ausstellung steht unter dem Titel "Schwarzwald reloaded" und zeigt neue Arbeiten des jungen Künstlers, der in Hornberg-Reichenbach aufgewachsen ist und derzeit in Kassel studiert.