Der Schwarzwaldverein Höfen bewältigte die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Wanderung: Schwarzwaldverein meistert Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran

Höfen. Gipfelerlebnisse in fast 3000 Metern Höhe, die Gletscherriesen der Ötztaler Alpen, Hüttenerlebnisse in gemütlicher Atmosphäre, sieben Tage, drei Länder, sechs Täler: Die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran, ein Teil des europäischen Fernwanderwegs E5, ist mittlerweile ein Klassiker geworden.

Er verläuft von Deutschland über Österreich nach Italien. Die Anziehungskraft dieser Tour, die der Schwarzwaldverein Höfen mit Wanderführer Günter Volz bewältigte, liegt am Wechsel und Gegensatz der vielen Landschaften und Vegetationszonen.

Die Tour begann geruhsam in einem Allgäuer Dorfgasthaus in Oberstdorf. Von dort ging es hinauf zur Kemptner Hütte in 1800 Metern Höhe.

Am zweiten Tag führte der Weg über das Mädelejoch, direkt an der Grenze Deutschland/Österreich gelegen, und die Roßgumpenalp nach Holzgau im Lechtal. Ein Privatbus brachte die Wanderer durch das wildromantische Madautal auf 1400 Meter Höhe; von dort stiegen sie zur Memminger Hütte auf.

Durchhaltevermögen gefragt

Sehr früh begann der nächste Tag. Vorbei am Seewi-See führte der Weg über Altschneefelder und Geröll zur Seescharte Ziel auf 2599 Metern Höhe – zugleich Kreuzungspunkt der Wege E5 und E4. Der lange Abstieg über die Loch-Alpe nach Zams erfordert viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Vom Inn- über das Pitztal ging es weiter ins Ötztal. Die Venetbahn brachte die Wanderer auf den Krahberg. Entlang des Grates über den Gipfel des Venet genossen die Teilnehmer das Alpenpanorama, bevor sie über die Larcher Alm ins Tal nach Wenns abstiegen. Es folgte eine Transferfahrt nach Mittelberg ins Pitztal. Jetzt begann der lange steile Aufstieg im Felsmassiv zur Braunschweiger Hütte, durch eine wilde Felsenlandschaft vorbei am tosendem Wasserfall weiter zum Mittelbergferner. Die Braunschweigerhütte liegt im Reich des Pitztalgletscher auf 2760 Metern Höhe.

Von der Braunschweiger- Hütte stiegen sie zum höchsten Punkt des Fernwanderweges, dem Pitztalerjöchel (2996 Meter) hinauf. Beim Übergang waren Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Der Abstieg führte über das steile Schneefeld des Rettenbachferners zur Gedenkkapelle und zur Rettenbachalm. Auf dem schönen Alpenrosenweg ging es über Wiesen und an Almen vorbei, bald darauf folgte der Abstieg zur Venter Ache und nach Zwieselstein.

Der nächste Tag begann mit einem Aufstieg und der Überquerung des Timmelsjoch (2574 Meter) und dem Abstieg durchs Timmelstal. Der reißenden Passer folgend, erreichten die Wanderer gegen Mittag den Dorfplatz in Rabenstein. Dort wartete schon der Transferbus, der die Teilnehmer zum Sandwirt, dem Geburtshaus von Freiheitskämpfer Andreas Hofer, brachte. Mit der Sonne im Nacken stiegen sie steil von St. Martin aufwärts über den Pfandler Hof zu ihrem Nachtquartier.

Der letzte Wandertag führte über die Hirzer Alm nach Meran. Von der Pfandler Alm ging es zunächst durch den dichten Wald steil aufwärts. Zur Mittagszeit erreichten die Wanderer die Seilbahnstation der Hirzer Bergbahn. Auf der Terrasse des Gasthauses Klammeben angekommen, ging der aktive Teil der Tour zu Ende.

Einige der Teilnehmer machten noch einen Tandemflug mit der Ifinger Tandemflugschschule, die anderen fuhren mit der Hirzer Seilbahn runter ins Tal nach Saltaus.

Alle genossen die warmen Sonnenstrahlen Merans in einem Cafe, oder beim Bummeln durch die Ladenstraßen – und feierten die Alpenüberquerung, bei der insgesamt 12 000 Höhenmeter bewältigt wurden.