Vorstellung des Kur- und Heilweges in Höfen: Stefan Wöhr (von links), Carmen Mattheis, Martin Siegel und Günter Volz (SWV) bei der Übergabe des symbolischen Spendenschecks an Bürgermeister Heiko Stieringer. Foto: Ziegelbauer

Am Freitagnachmittag, damit im November und in einer zum Wandern weniger einladenden Jahreszeit als im Frühjahr oder Sommer, hat die Gemeinde Höfen ihren neu ausgewiesenen Kur- und Heilweg vorgestellt.

Höfen. Initiiert und konzipiert wurde dieser von der ehemaligen Gemeinderätin Carmen Mattheis und realisiert in Zusammenarbeit mit dem Höfener Unternehmen Wöhr.

Noch zu ihrer Zeit als Gemeinderätin und damit in den Jahren 2018/2019 entwickelte Mattheis als Fachdozentin der Internationalen Akademie Waldbaden "Shinrin Yoku" (Wald und Naturtherapie) die Idee zur Ausweisung eines Kur- und Heilweges in Höfen für eine stressfreie, entspannte und natürliche Nutzung des Waldes.

Ihre Konzeption fand die Zustimmung der Gemeindeverwaltung und des damaligen Forstrevierleiters Jörg Krax, sodass die Planungen weiterlaufen konnten. Dabei ging es unter anderem um die Streckenfestlegung, um die Überwindung einiger verwaltungstechnischer Hürden sowie um die Regelung von Sicherungspflichten im Wald und um die Anfertigung der Beschilderung mit den von Mattheis vorgegebenen Texten. Zu Hilfe kam dem Projekt dabei das Höfener Unternehmen Richard Wöhr GmbH als Sponsor mit der Produktion der Informationstafeln, die von Martin Siegel als gelerntem Zimmermann im Bauhof der Gemeinde Höfen mit Holzrahmen versehen und zusammen mit Kollegen aufgestellt wurden. Doch nicht nur das: Er war es auch, der die beiden beim Kinderspielplatz im Förteltal aufgestellten speziellen Sonnenliegen anstelle konventioneller Sitzbänke unter Verwendung heimatlichen Lärchen- und Douglasienholzes anfertigte. An den Herstellungskosten beteiligte sich der Schwarzwaldverein Höfen (SWV) mit seinem langjährigen Vorsitzenden Günter Volz (Leonberg) mit einer Spende von 600 Euro.

Der etwa sechs Kilometer lange Kur- und Heilweg beginnt beim Freibad-Parkplatz an der Liebenzeller Straße und umfasst im Förteltal insgesamt acht Stationen mit folgenden Themen: "Einführung Waldbaden – Shinrin Yoku", "Die Natur sehen-hören-fühlen", "Entschleunigen und wahrnehmen", "Den Waldboden spüren", "Atemübungen – und riechen ...", "Energie tanken – und der Natur danken", "Wassertherapie nach Dr. Sebastian Kneipp" und "Naturyoga und entspannen".

Bald Waldbade-Kurse?

Zur offiziellen Vorstellung des Kur- und Heilweges fanden sich beim Spielplatz im Förteltal neben Mattheis als Ideengeberin und Verantwortliche für die Konzeption Bürgermeister Heiko Stieringer, Sponsor Stefan Wöhr, Martin Siegel und Günter Volz ein.

Der Höfener Bürgermeister hoffte auf eine achtsame Nutzung des Kur- und Heilweges unter Vermeidung von Müllablagerungen und konnte sich in diesem Bereich auch Waldbade-Kurse vorstellen. Mattheis sah in der ganz bewussten Wahrnehmung des Waldes mit seinen Geräuschen und mit den Vogelstimmen sowie seinem optischen Eindruck eine Stärkung des Immunsystems sowie des vegetativen Nervensystems und eine heute nicht mehr selbstverständliche Sinneswahrnehmung und Entspannung, die sogar zu einem besseren Schlaf führen könne.

Das Anlegen des Pfades rund um den Förtelbach und die Einbeziehung des Kneippbeckens sah sie deshalb als positiv, weil eben auch Wasser ein spezieller Teil der Natur sei. Zu Führungen erklärte sie sich als Shirin Yoku-Kursleiterin bereit.

Wie von Günter Volz zu hören war, sei der Kur- und Heilweg schon in das Wanderprogramm 2022 des Schwarzwaldvereins Höfen aufgenommen worden.