Klaus Ohnmacht (von links), Otto Krämer und Werner Friedemann vor einer Orginal-Lok des „Entenköpfers“ Foto: Stadt Lahr

Teile des Lahrer „Bähnles“ waren bei einer Ausstellung von historischen Dampf- und Triebwagen zu sehen.

Das „Bähnle“, eine Schmalspurbahn, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts das Schuttertal mit Kehl und Straßburg verband und im Volksmund „Entenköpfer“ genannt wurde, fuhr zum letzten Mal vor über 70 Jahren durch die Lahrer Innenstadt. Im Rahmen eines Festwochenendes rollten Teile der historischen Bahn nun erneut über die Schienen.

Noch heute sind einige der Dampf- und Triebwagen, die einst durch Lahr fuhren, erhalten und zum Teil sogar noch fahrbereit, so die Stadt in ihrer Mitteilung. Die historischen Fahrzeuge würden sich im Kleinbahnmuseum „Selfkantbahn“ in Gangelt, nahe der niederländischen Grenze befinden. Mehr als dreißig Jahre lang war der „Entenköpfer“ Teil der Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG). Rechtsnachfolger ist die Südwestdeutsche Verkehrs AG (SWEG), die bis heute ihren Firmensitz in Lahr hat. Das Kleinbahnmuseum „Selfkantbahn“ wird von Ehrenamtlichen betreut und sammelt Eisenbahnwaggons aus dem ganzen Bundesgebiet.

Lahrer Stadtmuseum ist Kooperationspartner

„Eine besondere Sammlung bilden die Fahrzeuge der MEG, von denen einige im Museum zu besichtigen sind“, heißt es. Diese seien damals auf allen Bahnlinien der MEG, und somit auch in Lahr, unterwegs gewesen. Anlässlich des Jubiläums der MEG – vor 100 Jahren fand die Gründung statt – wurde im Museum ein Festwochenende veranstaltet. Historische Dampf- und Triebwagen, darunter auch Teile des „Entenköpfers“, fuhren an den Jubiläumstagen auf der Strecke der Selfkantbahn. Das Stadtmuseum Lahr, dem ein Bähnle-Modell im Stadtpark gehört, war Kooperationspartner der Jubiläumsveranstaltung.

Als Vertreter waren Klaus Ohnmacht, Werner Friedemann und Otto Krämer, die sich ehrenamtlich um den Erhalt der Modellanlage im Stadtpark kümmern, an die niederländische Grenze gereist. Mit im Gepäck hatten sie MEG-Fahrzeugmodelle von Max Bieler, die an dem Fest gezeigt wurden. „Schon in den 1970er Jahren hatte der Lahrer Modellbauer Max Biehler begonnen, in liebevoller Kleinarbeit fast den kompletten Fuhrpark der MEG im Maßstab 1:32 nachzubauen“, heißt es. Im Jahr 2003 ging die Modellbahn in das Eigentum der Stadt über. Modellbauer ergänzten die Anlage nach und nach mit detailgetreuen Gebäudemodellen. 2012 kam der Nachbau der Nordseite des Urteilsplatzes, wie er in den 1950er Jahren aussah, sowie der ehemalige MEG-Bahnhof in Dinglingen dazu. Momentan befindet sich die Anlage im Stadtpark und kann auf Anfrage besichtigt werden. Interessierte können sich dazu an Werner Friedemann unter Telefon 07821/9 92 57 67 wenden.