Bei der Übergabe der Drehleiter freuten sich Vertreter von Hofstetten, Trostjanez und Niepolomice über das Wiedersehen und den gelungenen Hilfstransport nach Polen. Foto: Kleinberger

Ein weiterer Hilfsgütertransport aus Hofstetten ist am Freitag in Polen an eine Delegation aus Trostjanez übergeben worden. Die Anfahrt nach Niepolomice bei Krakau nahm einige Zeit in Anspruch.

Gute 17,5 Stunden ist der Hilfstransport unterwegs gewesen, um eine Drehleiter und einen Pritschenwagen, beladen mit weiteren Hilfsgütern wie Werkzeugen und Generatoren sowie Windeln für Erwachsene in Pflegeheimen, an die befreundeten Ukrainer zu übergeben. Ziel war die Stadt Niepolomice unweit von Krakau.

Die Drehleiter wurde von der Gemeinde Birkenfeld gespendet. Der Pritschenwagen und die geladene Bauhof-Ausstattung seien Teil des Sonder-Förderprogramms „Kommunale Solidarpartnerschaften mit der Ukraine“, informiert Bürgermeister Martin Aßmuth auf Nachfrage. Dieses Programm habe einen Gesamtwert in Höhe von etwa 140 000 Euro und beinhaltet weitere Fahrzeuge, die später überführt werden.

Über dieses Programm stelle der Bund Kommunen, die sich in der Ukraine-Hilfe engagieren und um entsprechende Fördermittel beworben haben, Sachmittel zur Verfügung. Auch 2022 hatte die Gemeinde ein Paket ausgewählt. „Insgesamt ermöglichte dies Hofstetten, direkte Hilfen im Wert von circa 300 000 Euro zu leisten“, so Aßmuth. Die Gemeinde muss die Transporte selbst organisieren und finanzieren.

Start am Donnerstag um 22 Uhr

So machte sich am Donnerstagabend um 22 Uhr eine achtköpfige Gruppe auf, um die Fahrzeuge nach Polen zu überführen: Aßmuth, Gemeinderat Wilhelm Uhl, Vereinssprecher Edgar Mäntele, Richard Bramowski und Dirk Drolshagen als Fahrer. Begleitet wurde der aus drei Fahrzeugen bestehende Konvoi von Dirk Drolshagens Sohn Gianluca, Hofstettens Integrationsbeauftragter Elke Herr und Reporterin Lisa Kleinberger.

Am Freitagnachmittag erreichte die Gruppe Niepolomice und wurde emotional von der Delegation aus Trostjanez um Bürgermeister Mykhailo Tsykhuliak empfangen. Nach der feierlichen Übergabe der Drehleiter und des Pritschenwagens gab es noch Gelegenheit zum Austausch bei einem gemeinsamen Abendessen, wobei die freundschaftlichen Bande zwischen den Ukrainern und den Hofstettern weiter gepflegt wurden. Stepan Tsykhuliak, Vater des Bürgermeisters von Trostjanez und Priester, betonte bei einer kleinen Ansprache, wie dankbar man über die anhaltende Unterstützung sei. Und diese geht weiter: In vier bis sechs Wochen soll ein weiterer Transport starten. Darin enthalten sind ein Kipper und ein Bagger aus dem Sonderprogramm sowie zwei Feuerwehrfahrzeuge, die die Gemeinde Lenningen gespendet hat.

Fahrzeuge wohlbehalten in Trostjanez angekommen

Für die deutsche Delegation ging es nach einer Übernachtung am Samstag zurück nach Hofstetten – diesmal deutlich schneller in einem kleinen Bus, den die Lebenshilfe zur Verfügung gestellt hatte. Die Drehleiter hatte auch auf der Autobahn nur wenig mehr als 80 Stundenkilometer fahren können. Die Gruppe war am Samstagabend wieder zurück; am Sonntagmittag dann die Meldung über Whatsapp: „Die Fahrzeuge sind wohlbehalten in Trostjanez angekommen.“

Über den Transport der Fahrzeuge nach Niepolomice werden wir noch ausführlich berichten.

Die Freundschaft

Über einen Kontakt zur Servicestelle des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung war die Idee entstanden, einen Austausch mit einer Partnergemeinde einzugehen. 2019 hatte eine Abordnung aus Hofstetten die Gemeinde im Westen der Ukraine besucht und erste Bande geknüpft. Während der Corona-Pandemie und des Kriegs wurde der Kontakt über das Internet gehalten. 2022 unterzeichneten die Bürgermeister Martin Aßmuth (Hofstetten) und Mykhailo Tsykhuliak (Trostjanez) einen Freundschaftsvertrag – einmalig in der Ortenau.